Immer wieder donnert und grollt der Vulkan. Dann setzt auch noch Regen ein
alle möchten Wanderstöcke verkaufen; doch niemand nimmt das Angebot wahr – auch wenn es umgerechnet nur 50 Cent kostet.
Dann geht es los; der Aufstieg soll kinderleicht sein, versprechen zumindest die Reiseagenturen in den Städten. Viele Besucher glauben dies, sind mit Sandalen oder gar in Flip-Flops unterwegs. Ein Fehler. Denn der Weg besteht größtenteils aus Steinen, Erde und Wurzeln und führt recht steil nach oben. Es geht vorbei an Avocadofeldern, immer wieder donnert und grollt der Pacaya oder einer der anderen Vulkane. „Keine Sorge, das ist normal“, beruhigt Melany. Die bedrohlichen Töne der Vulkane werden schon bald von einem heftigen Regenschauer übertönt. Auch das sei nichts Außergewöhnliches. Doch für knapp die Hälfte der Gruppe ist das zu viel, sie dreht um.
Der Rest kämpft sich weiter nach oben, Schritt für Schritt, Meter für Meter. Sie alle wollen den rauchenden Pacaya sehen. Zwar gibt es seit ein paar Jahren keine glühenden Lavaströme mehr und auch die letzten Meter bis zum Krater sind verboten, doch es wartet etwas anderes auf die Touristen: Ein riesiges grauschwarzes Feld, 150 Meter unterhalb des Vulkankraters, ist übersät mit kleinen Aschebrocken. Sie sind scharfkantig und fühlen sich rau an. Unter den Schuhsohlen knirscht das Basaltgestein. Etwas abseits ragen erkaltete Lavablöcke wie Gerippe in den Himmel. An einigen Stellen um den Krater herum gibt es Löcher, aus denen sehr heiße Luft nach oben steigt. In diesen Löchern lassen sich auf kleinen Holzstäbchen Marshmallows rösten. Und die schmecken – vor allem vor solch einer Vulkan-Kulisse. Und auch die Strapazen der Anreise sind vergessen.