Tücken des Alltags
An manchen Tagen habe ich das Gefühl, als hätten sich die Dinge gegen mich verschworen.
Es beginnt schon am Morgen. Die Zahnpastatube ist leer, also eine neue holen, aufschrauben und… Leider gibt es mittlerweile wohl aus Gründen der Hygiene auf der Tube noch einen Aluverschluss, an der Seite abzuziehen, aber das Teil reißt, die Tube bleibt zu und der Zahnputzwillige ratlos. Mit einem Messer rückt man dem Aludeckel zu Leibe, um endlich den Reinigungsvorgang zu beginnen.
Aber der Tag ist noch lang. Wer kann ein Päckchen Tempotaschentücher so öffnen, wie der Hersteller es gemeint hat? Ich bin hoffnungslos überfordert, zu blöd oder zu ungeduldig. Die Nase läuft, der Aufreißfaden reißt, aber nicht da, wo er soll – es ist hoffnungslos. Am liebsten würde ich das Päckchen aufbeißen, aber in der Öffentlichkeit geht das doch nicht!
Und die Wurst- und Käseverpackungen, die an einer Ecke angeblich so leicht zu öffnen sind? Ich halte mich für motorisch nicht unterdurchschnittlich begabt, aber das Ecklein, an dem man ziehen soll, um zum ersehnten Wurst- und Käsegenuss zu kommen, ist für meine Finger zu kurz. Oder setze ich nur die Kräfte an einer falschen Stelle ein? Zweifel überkommt mich, aber die Wut überwiegt, die Packung wird aufgeschnitten und das Problem ist gelöst.
Das Leben ist oft schwer genug und manchmal noch ein bisschen schwerer.