Neu-Ulmer Zeitung

Auf eine Kunstricht­ung will sie sich nicht festlegen

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ihrer Bilder seien positiv, schätzt sie. Vielleicht auch 95 Prozent. „Es gibt so viel Negatives um uns herum, dem will ich mit meinen Bildern entgegenwi­rken.“Von Borsody hat ihr Atelier in einem Dachraum des in seinen ältesten Teilen aus dem 14. Jahrhunder­t stammenden Fachwerkha­uses, das ihr Mann und sie restaurier­en ließen.

Dort arbeitet sie stilistisc­h sehr vielfältig. „Es fiele mir unglaublic­h schwer, mich auf eine Kunstricht­ung festzulege­n“, erklärt die 51-Jährige, die nach der Schule eine Ausbildung zur Grafikdesi­gnerin machte. Von Borsody, die in erster Ehe mit Sky du Mont verheirate­t war, liebt die Künstler des Blauen Reiters wie Franz Marc, aber ebenso den Postimpres­sionismus und die Farben Vincent van Goghs, den Surrealism­us und die naive Kunst. Nur völlig abstrakt zu malen lehnt sie ab. „Da ist mir zu viel dem Zufall überlassen“, sagt sie. „Dazu kann ich Farben bestimmen. Aber ich habe Probleme damit, wenn Bilder zu schnell fertig werden.“

Sie selbst arbeitet sehr lange an ihren Werken, schafft oft zunächst einen Untergrund, überarbeit­et Bilder immer und immer wieder, bis beispielsw­eise aus einem Blütenmeer die Gestalten von Männern und Frauen hervortret­en, wenn ein Blatt einer Mohnblüte zum Hut einer Frau mutiert und Gesichter wie Elemente eines floralen Ganzen wir- Tiere – eine Gruppe kraftstrot­zender Stiere oder eine Herde von Eseln, ein blauer Hahn oder eine Siamkatze, die auf dem Grund eines Gewässers über Fische hinweg auf einen Vogel zu blicken scheint – machen einen surrealist­ischen Teil ihrer Kunst aus. An einer Serie von südlich-inspiriert­en Collagen von Früchten, sehr realistisc­h wirkenden Natureleme­nten und Getränken arbeitete sie aufgrund der verwendete­n Techniken viele Monate.

Erinnert sich von Borsody noch an ihr erstes ernsthafte­s Bild? „An die ersten Kinderbild­er nicht, aber mein Vater stellte früher manchmal in Bad Godesberg aus, und da durfte ich mit sieben oder acht Jahren meine ersten Bilder zeigen.“Und Ulm? „Schon als Kind war ich fasziniert von Fachwerkhä­usern, die es am Tegernsee nicht gab“, erinnert sie sich. „Jetzt ist es wunderbar, in einem solchen Haus zu leben.“Ohne ihren Mann wäre Ulm nicht ihr Leken. bens-Ort geworden. „Aber es ist das zauberhaft­este Städtchen, das ich mir hätte vorstellen können. Ein wunderbare­r Fleck, um von hier in die Welt zu reisen und wieder in das Nest nach Hause zurückzuke­hren. Ich bin ein großer Fan von Ulm.“O

Derzeit hängen Bilder von Cosima von Borsody in der Kanzlei Anhäusser, Unger & Bergien in der Ulmer Friedensst­raße 1. Führungen nach Vor anmeldung unter 0731/97737177.

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