Neue Glocke in Pfuhl wird geweiht
Das bronzene Prachtstück für den Turm des Museums wird geweiht. Um ihren verschollenen Vorgänger rankt sich ein Gerücht
„…ziehet, ziehet, hebt! Sie bewegt sich, schwebt! ... Friede sei ihr erst Geläute“… Dieser Auszug aus Schillers „Lied von der Glocke“verdeutlicht, welch einen Stellenwert die Glocken schon anno 1799 hatten – und auch heute noch haben. Deshalb machten sich die „Museumsfreunde Pfuhl“zu ihrem 30. Geburtstag im Mai diesen Jahres selbst ein Glockengeschenk: Wie einst soll wieder ein Glöcklein vom historischen Dach des Museums erschallen (wir berichteten). Mit einem großen Fest wird die Glocke am kommenden Sonntag, 22. Oktober, geweiht.
Nach der Glockenweihe erschallt dann am Sonntagnachmittag zum ersten Mal ihr Klang vom Turm des ehemaligen Pfuhler Schul- und Rathauses, dem heutigen Museum. Höhepunkt wird das gemeinsame Geläut mit ihren „großen Schwestern“ im Turm der nahe gelegenen Ulrichskirche sein. Bereits im Mai beim Glocken-Guss, hat nämlich Glockengießer Peter Glasbrenner den Ton der neuen Glocke so gestimmt, dass er sich im Einklang mit den Kirchenglocken befindet.
Nicht von ungefähr hatte Museumsfreund Reinhard Raats vor etwa eineinhalb Jahren die Idee, einen mobilen Glockengießer an Land zu ziehen, damit dieser wieder eine Glocke für das historische Gebäude gießt. Auf dem ehemaligen Amts-, zeiten abgeliefert,
Bis zum heutigen Tag hält sich aber das Gerücht, die Glocke ist während den Kriegswirren im Rathauskeller vergraben worden. Deshalb buddelten auch vor etlichen Jahren Hermann Hillmann und sein Vereins-Kumpan Reinhard Raats im alten Rathaus-Kellergewölbe nach dem „Corpus Delicti“– vergeblich. Damals wurde ihr Tun gar in die Nähe einer „spektakulären Raub-Grabung“gerückt – alles verlief aber positiv im Sande.
Zurück zum neuen BronzeGlöcklein: Nachdem der Guss im Mai gelungen war, schaltete Hermann Hillmann die Firma Philipp Hörz ein, die dann Klöppel und Holz-Joch für das Prunkstück herstellte. Ebenso hat Hillmann in Zusammenarbeit mit der Pfuhler Firma Holzbau-Hillmann den neu gezimmerten Glockenstuhl im so genannten Gucken-Hürle montiert, daneben wurde das „Hürle“verputzt und die notwendigen ElektroLeitungen verlegt.
Was die Aktion gekostet hat, bleibt (noch) ein Geheimnis, jedenfalls wird sie aus der Vereinskasse bestritten. O
Die Glockenweihe beginnt am Sonntag, 22. Oktober, um 15 Uhr, im Museumsstadel in Pfuhl (Hauptstraße) mit einem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet vom evangelischen Pfarrer Robert Pitschak und einer Vertreterin der katholischen Kirche. Anschließend servieren die Museumsfreunde Geträn ke und ein schwäbisches Vesper. noch eingeschmolzen.
Ausgaben für Futter, Tierarzt oder Spielsachen: Im Laufe seines Hundelebens kann der treue Vierbeiner ganz schön teuer werden. Wer sich für einen Hund als Haustier entscheidet, muss in Deutschland Hundesteuer zahlen. Die Kosten dafür können in den Gemeinden variieren. Während etwa die Stadt Ulm jährlich 108 Euro berechnet, ist die Hundesteuer in Vöhringen mit bislang 38 Euro pro Jahr vergleichsweise günstig. Doch dort müssen Hundehalter künftig wohl tiefer in die Tasche greifen.
Denn der Hauptausschuss des Stadtrats hat sich nun für eine Erhöhung der Steuer ausgesprochen. Die Änderung muss zwar erst noch im Stadtrat beschlossen werden, vor allem für die Besitzer von Kampfhunden könnte es dann aber teuer werden. Für sie wird sich an der Höhe der Steuer an sich zwar nichts ändern – ein Kampfhund soll wie bisher 500 Euro kosten, für das zweite und jedes weitere Tier werden 750 Euro pro Jahr verlangt. Allerdings soll eine Klausel gestrichen werden, die es Haltern von Bullterrier, Rott- weiler und Co. ermöglichte, dieselben Steuern zu zahlen, wie ein Besitzer von Schäferhund oder Pudel.
Konnten Halter von Kampfhunden der sogenannten Kategorie II ein Negativzeugnis, also eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung vorlegen, dann berechnete die Stadt jährlich 38 Euro. Von den insgesamt zwölf Kampfhunde-Haltern, die mit ihren Tieren derzeit in Vöhringen gemeldet sind, hätten alle zwölf ein solches Negativzeugnis vorgelegt. Ab Januar müssten sie 500 Euro pro Jahr an die Gemeinde überweisen. Eine Erhöhung, die Stadtrat Volker Barth (SPD) für bedenklich hielt. Er sei zwar definitiv kein Befürworter von Kampfhunden, unterstrich Barth, aber „von heute auf morgen“500 statt 38 Euro zu zahlen, „das ist schon viel“. Dass Hundehalter mit Negativzeugnis eine Ermäßigung erhalten, sei eine gängige und gute Praxis gewesen.
Im Ausschuss stieß er mit dieser Meinung auf wenig Zuspruch. „Wer einen Kampfhund haben will, muss auch mit 500 Euro leben“, sagte etwa Markus Prestele von der CSU. Wie Rat Wilfried Maier (SPD) bemerkte, sei das Negativzeugnis au- ßerdem häufig nur vorgebracht worden, um weniger Steuern zu zahlen – was er für falsch halte.
Mehrheitlich abgelehnt wurde zudem ein Vorschlag von Angelika Böck (CSU), für Senioren eine ermäßigte Hundesteuer einzuführen. Alle Besitzer der Vierbeiner sollen ab kommendem Jahr dieselben Beiträge zahlen müssen. Vorgesehen ist eine Erhöhung von bislang 38 auf 50 Euro für den ersten Hund und von 55 auf 75 Euro für den zweiten Hund. Jedes weitere Tier soll wie bisher 105 Euro kosten. Insgesamt sind in Vöhringen derzeit 679 Hunde gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden durch die Hundesteuer rund 26 600 Euro eingenommen. Dies würde die Kosten, die der Kommune entstehen (etwa durch Reinigungsarbeiten), nicht decken, so Bürgermeister Karl Janson.
Neben dem zusätzlichen Aufwand, der Kommunen durch die Hundehaltung entsteht, soll die teils umstrittene Steuer auch die Tierzahl begrenzen. In Vöhringen hat die Zahl der gemeldeten Hunde nach Angaben der Verwaltung in den vergangenen zehn Jahren um etwa ein Viertel zugenommen.