Neu-Ulmer Zeitung

Eltern und Schüler sollten die Wahl haben

- VON MADELEINE SCHUSTER redaktion@illertisse­r zeitung.de

Den ganzen Tag lang in der Schule sein: Was für Kinder vor einigen Jahren noch die Ausnahme war, ist für viele heute bereits die Regel. Immer mehr Schüler im Landkreis Neu-Ulm besuchen Ganztagskl­assen. Das Angebot ist in den vergangene­n Jahren in der Region stetig gewachsen – und hat sich so den Bedürfniss­en vieler Eltern angepasst.

Wer berufstäti­g ist, ist auf die Betreuung seiner Kinder am Nachmittag oftmals angewiesen. Einen Unterschie­d zwischen Stadt und Land scheint es dabei nicht mehr zu geben. Das zeigt die Nachfrage nach den Angeboten, die im gesamten Landkreis gleicherma­ßen vorhanden ist – sowohl im großstädti­schen Neu-Ulm als auch im beschaulic­heren Vöhringen.

Was die offenen, also freiwillig und tageweise buchbaren Angebote an Schulen betrifft, hat der Landkreis seine Hausaufgab­en bereits gemacht. Von der Grundschul­e bis zum Gymnasium können Eltern entscheide­n, ob ihre Kinder auch am Nachmittag betreut werden sollen. Beim gebundenen Ganztag allerdings gibt es vor allem an Realschule­n und Gymnasien noch Nachholbed­arf. Dabei ist das Modell gerade für die Schüler gut, die ansonsten im Unterricht hinterherh­inken würden – weil sie das Lerntempo oder die Fülle an Stoff überforder­t. Im gebundenen Ganztag ist der Unterricht entzerrt, es gibt mehr Zeit für Übungen und Nachfragen. Das kann ein Schritt auf dem Weg in eine Chancengle­ichheit im Bildungswe­sen sein. Dafür muss das Modell allerdings auch an allen Schulen angeboten werden – ganz gleich, ob nur wenige oder viele Schüler und Eltern es gerne in Anspruch nehmen wollen. Die Realschule in Vöhringen zeigt aktuell, wie das gelingen kann.

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