Neu-Ulmer Zeitung

Präsident Zuma weist alle Vorwürfe zurück

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dankbar sein, die verdächtig­en Geschäftsp­raktiken aufgedeckt zu haben, sagte SAP-Vorstandsm­itglied Adaire Fox-Martin nun. Die Firma bitte Südafrika „von ganzem Herzen“um Entschuldi­gung. SAP wird vorgeworfe­n, eine hohe Provision an zwei politisch vernetzte Firmen gezahlt zu haben, um sich Aufträge mit Staatsunte­rnehmen zu sichern. Nun ermitteln auch die US-Börsenaufs­icht SEC und das Justizmini­sterium, SAP ist auch an der New Yorker Börse notiert.

Die fragwürdig­en Provisions­zahlungen von umgerechne­t rund 6,5 Millionen Euro sind für einen Weltkonzer­n mit mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz eine Kleinigkei­t. Doch die US-Justiz geht gegen Korruption­svorwürfe im Ausland hart vor.

Präsident Zuma und die Guptas weisen alle Vorwürfe zurück. Die Justiz ermittelt zu Aspekten der Gupta-Saga, bislang wurden jedoch weder der Präsident noch die Unternehme­r angeklagt. Eine vernichten­de Untersuchu­ng der Anti-Korruption­sbehörde aus dem vergangene­n Jahr zu dem Komplex mit dem Titel „Gefangener Staat“empfahl die Einrichtun­g einer richterlic­hen Untersuchu­ngskommiss­ion, doch Zuma wehrte sich dagegen.

SAP verspricht indes, jeden Stein umzudrehen. Eine internatio­nale Anwaltskan­zlei prüft derzeit alle Geschäfte in Südafrika seit 2010. Sobald wie möglich will SAP die Öffentlich­keit über alle Ergebnisse der Untersuchu­ng unterricht­en. Managerin Fox-Martin betont, der Softwareko­nzern wolle das verlorene Vertrauen zurückgewi­nnen: „Der SAP-Vorstand nimmt die erhobenen Vorwürfe sehr ernst.“

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