Opposition hat so ihre Zweifel
Freistaat aufwenden, damit am Ende für die neue Schule auch genügend Räume zur Verfügung stehen.
Wird also doch noch alles gut nach der quälend langen Debatte über die Zukunft von Bayerns Vorzeigeschule? Die Landtags-Opposition hat da so ihre Zweifel, vor allem was die inhaltliche Ausgestaltung des neuen Gymnasiums betrifft.
Zum Beispiel bei der Stundentafel: Biologie, Chemie und Geografie bekommen trotz des zusätzlichen Jahres keine Extra-Stunden – was bereits für mächtig Gegenwind sorgt. „Ein Lehrplan ist immer nur ein Kompromiss“, hält Spaenle dagegen. Kein Fach komme aber schlechter weg als bisher.
Grünen-Bildungsexperte Thomas Gehring warnt vor einem strukturellen Problem, wenn Spaenle neue Schwerpunkte in politischer Bildung, Informatik oder Naturwissenschaften setze, an der alten Fächerstruktur aber festhalte: „Wir müssen aus dem alten Kästchendenken herauskommen“, fordert Gehring – mit mehr fächerübergreifendem Lernen etwa.
Auch die SPD stößt sich an vermeintlich alten Bildungszöpfen in der neuen Schule: Vernetztes Lernen, Eigenarbeit oder Ganztagskonzepte müssten in den Schulalltag integriert werden, „sonst werden wir das Gymnasium nicht zukunftsfest machen“, glaubt der Schulpolitiker Martin Güll.
Völlig offen ist noch die Ausgestaltung der „Überholspur“rund um die elfte Klasse sowie die Gestaltung der neuen Oberstufe. Letzteres erklärt Spaenle mit aktuellen Plänen der deutschen Kultusminister, das Abitur zwischen den Bundesländern vergleichbarer zu machen. Der Minister will deshalb erst abwarten, ob sich die „Landschildkröte“der deutschen Bildungspolitik hier tatsächlich bewegt: „Es ist ja auch noch etwas Zeit, weil die neue Oberstufe erst 2023 einsetzt.“