Abschied vom „Vater der Nation“
Monarch Bhumibol war in Thailand extrem beliebt. Gestern fand die Feuerbestattung statt. Welchen Aufwand Militär und Königshaus dafür betrieben
Thailands Hauptstadt war gestern in ein Meer aus Schwarz getaucht: Über ein Jahr nach dem Tod von König Bhumibol haben seine Untertanen mit einer prunkvollen Einäscherungszeremonie Abschied von ihrem verehrten Staatsoberhaupt genommen. Vor 300000 schwarz gekleideten Thailändern zog der Trauerzug mit Bhumibols Sohn, Thronfolger Maha Vajiralongkorn, an der Spitze vom großen Palast zum goldenen Krematorium, wo der Leichnam eingeäschert wurde.
Bhumibol Adulyadej war am 13. Oktober 2016 im Alter von 88 Jahren nach sieben Jahrzehnten auf dem Thron gestorben. Seitdem befand sich seine konservierte Leiche im Großen Palast, um nun rituell feuerbestattet zu werden.
Begleitet von Musik zog eine feierliche Prozession mit hunderten Soldaten in ihren traditionellen Uniformen, mit Höflingen und Staatsgästen aus aller Welt vom Palast zu dem goldverzierten, 50 Meter hohen Pavillon, in dem Bhumibol später eingeäschert wurde. An der Spitze befand sich die königliche Urne auf einem goldenen alten Streitwagen. Da Bhumibol als erster thailändischer Monarch verfügt hatte, in einem Sarg verbrannt zu werden, wurde dieser schon in der Nacht in das prunkvolle Krematorium gebracht.
Geleitet wurde die Zeremonie von Thronfolger Vajiralongkorn – oder Rama X. –, ebenfalls in der traditionellen Uniform. Wie es die Tradition verlangt, krochen seine Höflinge vor ihm, bevor sie sich ebenfalls in die Prozession einreihten. An der Trauerzeremonie nahmen auch Vertreter der Königshäuser aus aller Welt teil, darunter die niederländische Königin Maxima, Königin Sofia von Spanien und Königin Mathilde von Belgien, sowie der britische Prinz Andrew und Japans Prinz Akishino. An prominenter Stelle des Trauerzugs war Militärmachthaber Prayut Chan-O-Cha zu sehen, der seit einem Putsch 2014 an der Regierung ist.
Militär und Königshaus scheuten keinen Aufwand für die Zeremonie. Ihre Kosten werden auf rund 75 Millionen Euro geschätzt. Allein am Bau des prächtigen Krematoriums arbeiteten die besten Handwerker des Landes mehrere Monate lang: Der rund 50 Meter hohe Einäscherungspavillon symbolisiert den Berg Meru, das Zentrum des buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Universums. Dorthin soll Bhumibols Seele gemäß der Tradition aufsteigen. Den Pavillon und die acht symmetrisch um ihn angeordneten kleineren Bauten zieren 500 Tiere, Gottheiten und andere Kreaturen aus der hinduistischen und buddhistischen Mythologie – sowie die zwei geliebten Hunde des verstorbenen Monarchen. Viele Thailänder verbrachten die Nacht im Freien, um ihrem Monarchen das letzte Geleit zu geben. Ihre Trauer ist echt – König Bhumibol galt ihnen als „Vater der Nation“.
„Er war perfekt. Er hat so viel für sein Land und sein Volk getan. 70 Millionen Thais sind in ihrer Liebe für ihn geeint“, sagte etwa der 65-jährige Wacharadej Tangboonlabkun, während er ein Porträt des Verstorbenen schwenkte. Der neue König Vajiralongkorn ist weniger beliebt als sein Vater.
Gekrönt wird er erst nach Einäscherung seines Vaters. Die thailändische Monarchie ist eine der reichsten der Welt und wird durch strenge Diffamierungsgesetze geschützt. Bei George Clooney wird immer deutlicher, dass er als reich gewordener Schauspieler verantwortlich mit dem Erfolg umgehen will. Der 56-jährige Amerikaner hat über seine Stiftung eine Million US-Dollar (umgerechnet 846000 Euro) gespendet, um die finanziellen Verflechtungen hinter Konflikten in Afrika besser zu durchleuchten. „Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass sich Kriegsverbrechen nicht lohnen“, wird Clooney in einer Mitteilung der Recherche-Initiative The Sentry zitiert. Diese hat- te der Hollywoodstar mitgegründet. „Wenn wir den Warlords an den Geldbeutel gehen können und diejenigen in den Ruin treiben, die die Kugel höher schätzen als die Wahlurne, dann ist Frieden reizvoller als Krieg und Transparenz reizvoller als Korruption.“The Sentry stellt Dossiers zusammen über finanzielle Hintergründe von Kriegsverbrechen. Diese Dossiers werden unter anderem an Regierungen weitergereicht, um eine Strafverfolgung jener zu ermöglichen, die sich an Völkermorden bereichern. (AZ)
Der Oberste Justizrat Portugals hat Ermittlungen gegen einen Richter eingeleitet, der Gewalt gegen Frauen im Falle eines Seitensprungs gerechtfertigt hatte. Die Entscheidungen eines Richters seien aber unanfechtbar, hatte es in einer früheren Mitteilung geheißen. Joaquim Neto de Moura, Richter des Landgerichtes Porto im Norden des Landes, hatte die Verurteilung des Ex-Ehemannes und des Liebhabers einer Frau annulliert, die das Opfer 2015 gemeinsam unter anderem mit einem Hammer angegriffen hatten. Die beiden Männer waren jeweils zu 15 und 12 Monaten Haft sowie zu Geldstrafen verurteilt worden und hatten Berufung eingelegt. Der Ehebruch sei „ein schlimmer Anschlag auf die Ehre und die Würde des Mannes“, hieß es in der Begründung des Richters, der sich unter anderem auch auf die Bibel berief. Das Urteil löste im ganzen Land heftige Kritik und Empörung aus. Auch die portugiesische Bischofskonferenz teilte mit, hier liege eine „nicht korrekte Verwendung der Bibel“vor.