Freiwillige helfen bei Papierkram
Der Arbeitskreis ehrenamtliche Sozialberatung bietet bald Sprechstunden beim Rathaus an. Nersinger bekommen dort Unterstützung bei bürokratischen Angelegenheiten
Wie fülle ich den Antrag für meine Krankenkasse richtig aus? Was ist bei einer Patientenverfügung wichtig? Und was muss ich alles beachten, wenn ich mich selbstständig melden will? Bei diesen und viele weitere Fragen in Sachen Bürokratie haben die Nersinger bald einen neuen Ansprechpartner, der ihnen hilft, sich im Dschungel von möglichen Ansprechpartnern und Anträgen zurechtzufinden: Am kommenden Donnerstag öffnet das Büro des Arbeitskreises ehrenamtliche Sozialberatung im Rathausnebengebäude.
Ins Lebens gerufen hat das Projekt die Agendabeauftragte der Gemeinde, Anja Mayer-Ley. Die Gemeinderätin erzählt, dass ihr Posten ihr viel Freiraum gebe: „Da wo ich denke, da könnte Nersingen etwas gebrauchen oder da fehlt noch etwas, kann ich aktiv sein.“Die 47-Jährige habe „noch ganz viele Ideen“in petto, aber auch Bürger können sich mit Vorschlägen an sie wenden. Die Idee für den Arbeitskreis ehrenamtliche Sozialberatung kam durch ein Gespräch mit Christel Keller, einer ehemaligen Mitarbeiterin des Rathauses. Keller hat dort viele Jahre als Standesbeamtin gearbeitet, aber sich auch um viele andere Anliegen der Bürger geküm- mert, so Mayer-Ley. „Sie war die gute Seele des Rathauses.“
Vor gut einem halben Jahr fand das erste Treffen des Arbeitskreises statt. Mittlerweile sind fünf Ehrenamtliche – darunter auch Christel Keller – dabei, die die Nersinger Bürger beraten werden. Es sei ein bunt gemischter Kreis – vom Alter und der thematischen Ausrichtung her, erzählt Mayer-Ley. So sind ein Soziologe, ein pensionierter Selbstständiger und eine Krankenschwester dabei. Letztere könne beispielsweise bei dem Thema Patientenverfügung weiterhelfen. Eine frühere Krankenkassen-Mitarbeiterin hilft, sich in der Vielzahl von Anträgen zurechtzufinden. Trotz der verschiedenen Schwerpunkte – gemein sei allen eines: „Sie wollen einfach helfen.“Dazu gehört neben dem Heraussuchen und Ausfüllen verschiedener Anträge auch, weitere Ansprechpartner in den Behörden herauszusuchen.
Die dreistündigen Sprechstunden sollen jeden Donnerstag stattfinden. Ein Termin, den der Arbeitskreis ganz bewusst gewählt hat: „An diesem Tag hat das Rathaus verlängert offen, sodass man nach der Beratung Sachen gleich fertig erledigen, beispielsweise Anträge abstempeln lassen kann.“
Bei den Einsätzen wechseln sich die Ehrenamtlichen ab, wie Mayer- Ley erklärt: „Anfangs werden sie immer zu zweit da sein, später vielleicht auch alleine – das kommt aber auch alles auf die Resonanz an.“Dass diese positiv sein wird, da hat die 47-Jährige ein gutes Gefühl. „Alle sind sehr motiviert – schon allein deshalb bin ich zuversichtlich, dass es gut laufen wird.“Über Mundpropaganda werde sich das Angebot ihrer Meinung nach schnell verbreiten. Eine erste Bilanz will die Gruppe dann Ende des Jahres ziehen. habe sich der Arbeitskreis selbst auferlegt, so Mayer-Ley.
Nichtsdestotrotz ist der Arbeitskreis ehrenamtliche Sozialberatung stets auf der Suche nach weiteren Freiwilligen. „Wir sind ein offener Kreis“, sagt Mayer-Ley und fügt hinzu: „Als Freiwilliger muss man auch keine Vorkenntnisse haben.“Man finde immer etwas, wo man helfen könne. Zudem habe die ehemalige Standesbeamtin Christel Keller einen ausführlichen Ordner angelegt, der viele Informationen enthalte. „Sie hat ein riesiges Wissen, das wir uns nach und nach aneignen wollen“, sagt Mayer-Ley und lacht. Zudem gebe es im Büro auch einen Internetzugang, schildert die 47-Jährige, die froh ist, dass die ehrenamtliche Sozialberatung einen Platz im Rathausnebengebäude beziehen kann. „Er ist klein, aber für unsere Zwecke vollkommen ausreichend.“O
Die Beratungsstelle wird ab kommenden Donnerstag, 2. November, jeweils immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein. Das Büro ist im Rathausnebengebäude unterge bracht, Zugang rechts neben dem Ein gang der Gemeindehalle. Wer selbst eh renamtlich bei der Sozialberatung hel fen möchte, bekommt mehr Informatio nen auf der Internetseite www.agenda21 nersingen.de. Aufgrund der beiden Feiertage wird die Abfuhr der Gelben Säcke in den Bezirken 2 und 4 vorverlegt. Im Abfuhrbezirk 4 (Innenstadt-Ost, Offenhausen) werden die Gelben Säcke nicht am Montag, sondern bereits am morgigen Samstag, 28. Oktober, abgeholt. Im Bezirk 2 (Innenstadt) wird die Abfuhr von Dienstag auf Montag, 30. Oktober, vorverlegt. (az) Die Theatergruppe spielt heuer die Komödie „Jetzt geht´s um die Wurst“(wir berichteten). Aufführungen sind an den Samstagen, 4., 11., 18. und 25. November sowie am 2. Dezember, an den Sonntagen, 5. und 26. November sowie an den Freitagen, 17. November und 1. Dezember. Aufführungsbeginn ist Freitag und Samstag um 19.30 Uhr, Sonntag um 17 Uhr. Hallenöffnung jeweils eine Stunde vorher. Einen telefonischen Kartenvorverkauf gibt es wochentags von 17 bis 19 Uhr unter 07307/22600. (az)