Laute Lastwagen in Hegelhofen
Rathauschef Wolfgang Fendt stellt sich den Fragen der Leute im Weißenhorner Ortsteil. Die stören sich vor allem an zu viel nächtlichem Lkw-Verkehr
Sich bei Bürgerversammlungen den kritischen Fragen der Besucher zu stellen, mag nicht zu den beliebtesten Aufgaben vieler Bürgermeister gehören. Doch Bürgermeister Wolfgang Fendt bekannte bei der Veranstaltung in Hegelhofen: „Ich freue mich, mit Ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen.“Schließlich sei es immer besser, bei verschiedenen Meinungen miteinander zu reden, sagte der Rathauschef und versprach, die Fragen der Besucher, rund 60 waren in den Gasthof Adler gekommen, zu beantworten.
Mit Blick auf einen dicken Stapel zuvor formulierter Fragen vermutete Fendt scherzhaft, dass wohl jeder der Besucher eine Frage an die Stadtverwaltung geschrieben habe. Ganz oben auf lag ein Antrag des Männergesangvereins. Die Mitglieder baten um eine finanzielle Unterstützung für die neue Vereinskleidung. „Das hängt davon ab, ob die Herren gut singen können“, lautete die nicht ganz ernst gemeinte Antwort von Fendt. Doch die Sänger, von denen auch einige im Saal saßen, blieben lieber stumm. Dennoch sicherte der Bürgermeister ihnen einen Zuschuss zu.
Über Klänge von weit weniger schöner Art klagten die Anwohner der Ortsdurchfahrt. „Zustände, wie auf der Autobahn“, beschrieb ein Besucher die Situation auf der Günzburger Straße. Nicht nur tagsüber, sondern gerade in der Nacht würden hier Lastwagen die Orts- durchfahrt als Schleichweg zwischen der A7 und der A8 nutzen. Zudem seien die Brummis in Hegelhofen auch weitaus schneller unterwegs, als mit erlaubten 50 Stundenkilometern, fügte eine Besucherin hinzu. Zwar sei die betreffende Straße unter der Verwaltung des Landratsamtes, sagte Fendt. Doch würde er sich auch moralisch in der Pflicht sehen, sich in dieser Sache einzusetzen. Auch der Ortsteil Attenhofen, der im nördlichen Verlauf der Straße liegt, sei von diesem Problem betroffen. Ein Lärmaktionsplan liege bereits auf seinem Schreibtisch, erklärte Fendt. Die gleiche Straße blieb weiter Gesprächsthema auf der Bürgerversammlung. Auf Höhe der Grundschule Nord wünschen sich einige Besucher der Veranstaltung eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer. Fendt versprach, diesen Vorschlag im Rahmen der nächsten Verkehrsbegehung mit Vertretern des Landratsamtes anzusprechen.
Angesichts der allgemeinen Wohnungsnot sei derzeit das dringendste Problem aller Kommunen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sagte Fendt und räumte damit eigene Versäumnisse aus vergangenen Jahren ein: „Ich habe jahrelang auf Neubaugebiete mit Einfamilienhäusern gesetzt.“
Dass derzeit für den Wohnungsbau bis zu 30 Prozent Zuschüsse vom Freistaat geboten werden und gleichzeitig die städtischen Finanzen auf der Bank durch Strafzinsen belegt werden, sei der beste Grund, Wohnraum zu schaffen. In Hegelhofen sprach Fendt das Gewerbegebiet am nördlichen Ortsrand an. Hier könnten nach entsprechenden Lärmschutzmaßnahmen auch Wohnungen gebaut werden. „In Hegelhofen geht die Entwicklung eher zum Wohn- als zum Gewerbegebiet“, sagte Fendt.
Der rege Zuzug in die Fuggerstadt und deren Umgebung macht sich nicht zuletzt auch an den Schulen bemerkbar. Hier wollte Fendt nicht die Verantwortung auf den Freistaat abwiegeln. Schließlich würden die dringendsten Anliegen bei ihm im Rathaus ankommen, wenn etwa eine alleinerziehende Mutter ihren Job verlieren würde, weil sie keinen Betreuungsplatz für ihr Kind finde. Um mehr Platz für die Gruppen zu schaffen, sollen Container aufgestellt werden.
Im Ganzen sei die Stadt jedoch gut aufgestellt, erklärte Fendt, mahnte jedoch gleichzeitig zur Vorsicht: „Nach jedem Auf kommt auch wieder ein Ab. Wer jetzt mit Steuergeldern leichtsinnig umgeht, bekommt später vielleicht die Rechnung dafür.“ Für restliche Bauarbeiten zur Verlegung der Fernwärmeleitungen müssen im November nochmals die Bahnübergänge Daimlerstraße und Adolf-Wolf-Straße/HerzogGeorg-Straße voll gesperrt werden. Der Übergang Daimlerstraße wird am Donnerstag oder Freitag, 9. oder 10. November, blockiert sein, der Übergang Adolf-WolfStraße/Herzog-Georg-Straße voraussichtlich an zwei Tagen im Zeitraum zwischen Montag, 6. November, und Freitag, 10. November. Damit Busse in der Zeit die Förderschule erreichen können, werden in folgenden Straßen Halteverbote eingerichtet: Adolf-WolfStraße, Eschachweg, Altvaterweg und Egerländer Straße. (az) Aktiv sein in den Herbstferien und mit Spaß und Bewegung gemeinsam mit Ponys etwas erleben. Der Pferdesportverein Roggenburg veranstaltet von Donnerstag, 2., bis Samstag, 4. November, einen Anfängerkurs für Kinder ab fünf Jahren. Die Grundlage ist das KiPSProgramm „Kinder im Pferdestall“, das im PSV ganzjährig stattfindet. Die Kinder reiten auf Ponys und lernen den Umgang mit dem Pferd und Gleichgewicht. Bei dem Kurs dürfen die Ponys auch gepflegt und versorgt werden. (az) O
Informationen unter www.psvroggenburg.de. Anmeldung per Mail unter Iris.Dobner@gmx.de