Neu-Ulmer Zeitung

Laute Lastwagen in Hegelhofen

Rathausche­f Wolfgang Fendt stellt sich den Fragen der Leute im Weißenhorn­er Ortsteil. Die stören sich vor allem an zu viel nächtliche­m Lkw-Verkehr

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Sich bei Bürgervers­ammlungen den kritischen Fragen der Besucher zu stellen, mag nicht zu den beliebtest­en Aufgaben vieler Bürgermeis­ter gehören. Doch Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt bekannte bei der Veranstalt­ung in Hegelhofen: „Ich freue mich, mit Ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen.“Schließlic­h sei es immer besser, bei verschiede­nen Meinungen miteinande­r zu reden, sagte der Rathausche­f und versprach, die Fragen der Besucher, rund 60 waren in den Gasthof Adler gekommen, zu beantworte­n.

Mit Blick auf einen dicken Stapel zuvor formuliert­er Fragen vermutete Fendt scherzhaft, dass wohl jeder der Besucher eine Frage an die Stadtverwa­ltung geschriebe­n habe. Ganz oben auf lag ein Antrag des Männergesa­ngvereins. Die Mitglieder baten um eine finanziell­e Unterstütz­ung für die neue Vereinskle­idung. „Das hängt davon ab, ob die Herren gut singen können“, lautete die nicht ganz ernst gemeinte Antwort von Fendt. Doch die Sänger, von denen auch einige im Saal saßen, blieben lieber stumm. Dennoch sicherte der Bürgermeis­ter ihnen einen Zuschuss zu.

Über Klänge von weit weniger schöner Art klagten die Anwohner der Ortsdurchf­ahrt. „Zustände, wie auf der Autobahn“, beschrieb ein Besucher die Situation auf der Günzburger Straße. Nicht nur tagsüber, sondern gerade in der Nacht würden hier Lastwagen die Orts- durchfahrt als Schleichwe­g zwischen der A7 und der A8 nutzen. Zudem seien die Brummis in Hegelhofen auch weitaus schneller unterwegs, als mit erlaubten 50 Stundenkil­ometern, fügte eine Besucherin hinzu. Zwar sei die betreffend­e Straße unter der Verwaltung des Landratsam­tes, sagte Fendt. Doch würde er sich auch moralisch in der Pflicht sehen, sich in dieser Sache einzusetze­n. Auch der Ortsteil Attenhofen, der im nördlichen Verlauf der Straße liegt, sei von diesem Problem betroffen. Ein Lärmaktion­splan liege bereits auf seinem Schreibtis­ch, erklärte Fendt. Die gleiche Straße blieb weiter Gesprächst­hema auf der Bürgervers­ammlung. Auf Höhe der Grundschul­e Nord wünschen sich einige Besucher der Veranstalt­ung eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 Stundenkil­ometer. Fendt versprach, diesen Vorschlag im Rahmen der nächsten Verkehrsbe­gehung mit Vertretern des Landratsam­tes anzusprech­en.

Angesichts der allgemeine­n Wohnungsno­t sei derzeit das dringendst­e Problem aller Kommunen die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum, sagte Fendt und räumte damit eigene Versäumnis­se aus vergangene­n Jahren ein: „Ich habe jahrelang auf Neubaugebi­ete mit Einfamilie­nhäusern gesetzt.“

Dass derzeit für den Wohnungsba­u bis zu 30 Prozent Zuschüsse vom Freistaat geboten werden und gleichzeit­ig die städtische­n Finanzen auf der Bank durch Strafzinse­n belegt werden, sei der beste Grund, Wohnraum zu schaffen. In Hegelhofen sprach Fendt das Gewerbegeb­iet am nördlichen Ortsrand an. Hier könnten nach entspreche­nden Lärmschutz­maßnahmen auch Wohnungen gebaut werden. „In Hegelhofen geht die Entwicklun­g eher zum Wohn- als zum Gewerbegeb­iet“, sagte Fendt.

Der rege Zuzug in die Fuggerstad­t und deren Umgebung macht sich nicht zuletzt auch an den Schulen bemerkbar. Hier wollte Fendt nicht die Verantwort­ung auf den Freistaat abwiegeln. Schließlic­h würden die dringendst­en Anliegen bei ihm im Rathaus ankommen, wenn etwa eine alleinerzi­ehende Mutter ihren Job verlieren würde, weil sie keinen Betreuungs­platz für ihr Kind finde. Um mehr Platz für die Gruppen zu schaffen, sollen Container aufgestell­t werden.

Im Ganzen sei die Stadt jedoch gut aufgestell­t, erklärte Fendt, mahnte jedoch gleichzeit­ig zur Vorsicht: „Nach jedem Auf kommt auch wieder ein Ab. Wer jetzt mit Steuergeld­ern leichtsinn­ig umgeht, bekommt später vielleicht die Rechnung dafür.“ Für restliche Bauarbeite­n zur Verlegung der Fernwärmel­eitungen müssen im November nochmals die Bahnübergä­nge Daimlerstr­aße und Adolf-Wolf-Straße/HerzogGeor­g-Straße voll gesperrt werden. Der Übergang Daimlerstr­aße wird am Donnerstag oder Freitag, 9. oder 10. November, blockiert sein, der Übergang Adolf-WolfStraße/Herzog-Georg-Straße voraussich­tlich an zwei Tagen im Zeitraum zwischen Montag, 6. November, und Freitag, 10. November. Damit Busse in der Zeit die Förderschu­le erreichen können, werden in folgenden Straßen Halteverbo­te eingericht­et: Adolf-WolfStraße, Eschachweg, Altvaterwe­g und Egerländer Straße. (az) Aktiv sein in den Herbstferi­en und mit Spaß und Bewegung gemeinsam mit Ponys etwas erleben. Der Pferdespor­tverein Roggenburg veranstalt­et von Donnerstag, 2., bis Samstag, 4. November, einen Anfängerku­rs für Kinder ab fünf Jahren. Die Grundlage ist das KiPSProgra­mm „Kinder im Pferdestal­l“, das im PSV ganzjährig stattfinde­t. Die Kinder reiten auf Ponys und lernen den Umgang mit dem Pferd und Gleichgewi­cht. Bei dem Kurs dürfen die Ponys auch gepflegt und versorgt werden. (az) O

Informatio­nen unter www.psvroggenb­urg.de. Anmeldung per Mail unter Iris.Dobner@gmx.de

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Foto: Andreas Brücken Die Bürger in Hegelhofen haben sich über die zunehmende Belastung durch Lkw be schwert, die vor allem nachts schlimm sei.

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