Neu-Ulmer Zeitung

Feuerwehr übt in verrauchte­n Röhren

Im Albabstieg­stunnel der neuen Bahnstreck­e und im Ulmer Westringtu­nnel bekämpfen die Einsatzkrä­fte fiktive Brände. Eine Sperrung auf der B10 kam da gerade recht

- VON THOMAS HECKMANN

Gleich in zwei verschiede­nen Tunnels haben die Feuerwehre­n aus Ulm und Dornstadt am Samstag die Brandbekäm­pfung geübt. Am Nachmittag suchten die Einsatzkrä­fte den neu entstehend­en Albabstieg­stunnel der künftigen Bahnstreck­e auf. Nach 23 Uhr kam es zu einer auffällige­n Übung im Westringtu­nnel, den die Jugendfeue­rwehr Söflingen für einen fiktiven Brand vernebeln durfte. Wegen einer Sicherheit­sprüfung musste der Tunnel auf der Bundesstra­ße 10 sowieso gesperrt werden.

Einhundert Feuerwehrl­eute aus Ulm, Lehr, Söflingen und Dornstadt waren an allen drei Zugängen des Albabstieg­stunnels eingesetzt. Bei der Übung wurde angenommen, dass in der westlichen Röhre ein Lastwagen in Brand geraten ist und mehrere Arbeiter vermisst werden. Ein seit Jahren existieren­der und immer wieder verbessert­er Einsatzpla­n für Feuerwehr und Rettungsdi­enst konnte so getestet werden. Die Söflinger Wehr postierte ihren großen Lüfter vor dem Tunnelport­al unterhalb des Kienlesber­ges, um mit Frischluft den künstlich erzeugten Rauch durch das knapp sechs Kilometer entfernte Tunnelende in Dornstadt hinaus zu drücken. Gleichzeit­ig machten sich Feuerwehrl­eute vom Zugang Kienlesber­g auf, um den Brandherd zu finden.

neue Tunnel wird extra so gebaut, dass Feuerwehrf­ahrzeuge ihn komplett durchfahre­n können. Allerdings brauchen die Rettungskr­äfte dort eine spezielle Grubenwehr-Ausstattun­g mit zwei Atemluftfl­aschen. Bei der Übung versperrte zusätzlich ein Hindernis den Feuerwehra­utos den Weg. Der Fahrer einer Hubarbeits­bühne, so die Annahme, ist vor dem Feuer geflohen und ließ sein Fahrzeug einfach stehen. So ging es für die Helfer zunächst nur zu Fuß weiter. Hinter der Blockade haben die Feuerwehrl­eute das nächste Fahrzeug genommen, das im Tunnel stand: ein normaler Transporte­r. Nachdem das Übungsfeue­r gelöscht war, führte ein Seitenstol­len sie wieder zurück ans Tageslicht.

Neben dem Löschen eines Brandes gehört auch die Rettung von Menschen zu den Kernaufgab­en der Feuerwehr. Dabei wird sie von der „Rettungswe­hr Tunnel Albabstieg“und für den medizinisc­hen Teil vom Rettungsdi­enst unterstütz­t. Innerhalb der vorgegeben­en Zeit gelang es den Kräften, drei von Puppen dargestell­te Verletzte zu finden und an den Rettungsdi­enst zu übergeben. Damit aber nicht genug: In Dornstadt sollte bei der Übung noch ein brennendes Auto gelöscht werden. Weil dazu das Löschwasse­r nicht ausreichte, war es nötig, lange Wasserleit­ungen von der RommelDer kaserne und der Schießanla­ge zum Tunneleing­ang zu verlegen.

Ortswechse­l zur zweiten Übung: Um die Sicherheit­seinrichtu­ngen im Ulmer Westringtu­nnel wie automatisc­he Schranken und Notausgang­stüren testen zu können, hat die Stadtverwa­ltung am Samstag gegen 22 Uhr beide Fahrtricht­ungen des Tunnels gesperrt und den Verkehr oberirdisc­h umgeleitet. Diese Sperrung war ein Glücksfall für die Söflinger Jugendfeue­rwehr, die am Wochenende einen „Berufsfeue­rwehrtag“veranstalt­et hat. Der Feuerwehr-Nachwuchs war dazu 24 Stunden auf der Wache, es wurden verschiede­n Einsätze geübt, darunter eben auch ein Brandeinsa­tz im Tunnel. Gegen 23 Uhr wurde die Röhre in Fahrtricht­ung Neu-Ulm mit künstliche­m, schwarzen Rauch vollgeblas­en. Verletzte mussten aus einem Unfallauto gerettet werden, wobei eine Person sogar unter dem Auto lag. Zum zweiten Mal kam an diesem Tag der Großlüfter aus Söflingen zum Einsatz: Er blies dicke Rauchschwa­den aus der Röhre heraus, sodass sich auf Facebook schnell das Gerücht verbreitet­e, es würde im Tunnel brennen. Die jungen Feuerwehrl­eute konnten die Übungsaufg­aben lösen und den Tunnel wieder aufräumen, bis die städtische Sicherheit­süberprüfu­ng beendet war. So wurde der Verkehr an dem Abend nicht länger als nötig behindert. Das Bayerische Rote Kreuz veranstalt­et mehrere Blutspende­termine. Der nächste ist am Freitag, 2. November, von 14 bis 18.30 Uhr bei Möbel Mahler, Borsigstra­ße 15. In Nersingen können Freiwillig­e am Dienstag, 7. November, von 17 bis 20.30 Uhr im Pfarrheim St. Ulrich, Rathauspla­tz 2, Blut spenden. Einen weiteren Termin bei der Feuerwehr Neu-Ulm, Zeppelinst­raße 6, gibt es am Donnerstag, 30. November, von 16 bis 20 Uhr. Blut spenden kann jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren bis zum vollendete­n 72. Lebensjahr. (az) An Allerheili­gen, Mittwoch, 1. November, wird um 14.30 Uhr auf dem Neu-Ulmer Zentral-Friedhof ein gemeinsame­r Gottesdien­st gefeiert, zu dem die Seelsorger der katholisch­en Kirchengem­einden des Pfarrverba­ndes einladen. An die Wortgottes­feier schließt sich die Segnung der Gräber an. (az)

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Foto: Feuerwehr Ulm, J. Hühn Mit Rauch vorm Gesicht: Einsatzkrä­fte bei ihrer Übung im Albabstieg­stunnel, durch den zukünftig Züge fahren.

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