So jubelt ein Tabellenführer
Tiefenbach war mit dem 0:1 in Neu-Ulm noch gut bedient. Allerdings sorgte beim Sieger der Spielertrainer unfreiwillig für Spannung
Der TSV Neu-Ulm hat gestern die Tabellenspitze in der Fußball-Bezirksliga erobert: Die Kreisstädter bezwangen den SV Tiefenbach am Muthenhölzle mit 1:0 denkbar knapp. Eigentlich hätte das Resultat aber deutlicher ausfallen müssen.
Neu-Ulm war über weite Strecken der Partie klar Herr im eigenen Haus. Nach dem Schlusspfiff hatte deswegen Spielertrainer Ünal Demirkiran, der selbst mit seiner Gelbroten Karte in der 88. Minute noch einmal unfreiwillig für Spannung gesorgt hatte, nur die fehlende Durchschlagskraft seiner Angreifer zu beklagen: „Wir müssen zur Halbzeit eigentlich schon mit zwei oder drei Toren führen.“
Mit dem Auftakt in die Partie tat sich seine Mannschaft allerdings sehr schwer. Tiefenbach startete mit einem engagierten und hohen Pressing und vermittelte so eine gehörige Portion Selbstvertrauen. NeuUlm schien überrascht und leistete sich ungewöhnlich viele Ballverluste. Erst als nach etwa einer Viertelstunde die Gäste anfingen, mit ihren Kräften zu haushalten, entwickelte sich ein Übergewicht des TSV. Dieses wurde allerdings mit jeder Spielminute ausgeprägter. Tormöglichkeiten ergaben sich aber nur für den emsigen Onur Mutlu. Bei seinen Abschlüssen war Tiefenbachs Keeper Manuel Böck aber stets auf dem Posten (9., 22., 31., 39.). Und beinahe wäre diese Leichtfertigkeit bestraft worden: In der 44. Minute strich ein abgefälschter Schuss von Manuel Moro knapp am Gehäuse der Einheimischen vorbei und nach dem fälligen Eckball setzte Tobias Hölzle einen Kopfball an den NeuUlmer Querbalken.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht. Der TSV hatte die Partie fest im Griff, musste aber weiter auf den längst überfälligen Führungstreffer warten, weil auch Mehmet Fidan in der 64. Minute unbedrängt den Ball am leeren Tiefenbacher Kasten vorbeischob. Vier Minuten später war es dann aber so weit: Benjamin Huber verwertete die Vorarbeit von Alexander Casullo zum Tor des Tages. Huber hätte wenig später alles klar machen müssen, scheiterte aber wieder an Tiefenbachs Keeper Manuel Böck.
Der TSV Neu-Ulm profitierte beim Sprung an die Tabellenspitze vom 2:5-Ausrutscher des Lokalrivalen Türkspor Neu-Ulm beim FC Blaubeuren. Eine derbe Ohrfeige setzte es für den SV Beuren. Der Aufsteiger kam gegen den SSV Ulm 1846 Fußball II mit 0:9 unter die Räder. Patrick Hanisch erzielte dabei fünf Treffer. Der FC Burlafingen landete dagegen mit dem 2:1-Sieg in Staig einen echten Überraschungscoup. SV Asselfingen – TSV Langenau 0:3 (0:2). Für Asselfingen gab es im Duell der Alb-Aufsteiger nichts zu erben. Modou Ceesay (23.) und Fabian Maier (35.) entschieden die Partie schon vor dem Wechsel. Jochen Huber machte mit dem 0:3 in der 47. Minute endgültig alles klar. FC Neenstetten – TSV Erbach 0:2 (0:0). In der vom Sturm gestörten Partie kam kaum Spielfluss auf. Erbach stellte sich nach dem Wechsel geschickter an und kam nach zwei vom Winde verwehten langen Bällen zu den Treffern durch Tim Maier (75.) und Martin Aggeler (86.). SC Staig – FC Burlafingen 1:2 (0:1). Staig ging vor der Pause mit seinen Torchancen zu spendabel um und wurde mit dem Treffer von Daniel Krumm zur schmeichelhaften Gästeführung bestraft (34.). Den Auftakt in die zweite Hälfte verschliefen die Hausherren komplett. Tobias Maiers Tor zum 0:2 ging daher in Ordnung. Staig wachte erst danach auf. Nachdem Niklas Barabas bei Burlafingen die Ampelkarte gesehen hatte (82.), gelang Felix Herr noch der Anschluss (90.). SV Beuren – SSV Ulm 1846 Fußball II 0:9 (0:3). Beuren hielt bis zur 33. Minute relativ gut mit. Nachdem aber Patrick Hanisch (33., 35.) und Stejpan Saric (38.) die Partie innerhalb von fünf Minuten entschieden hatten, war fast jeder Schuss der Spatzen-Reserve ein Treffer. Miguel Malheiro (49.), Saric (51.), Alexander Cvijanovic (68.) und drei weitere Treffer von Hanisch (54., 59., 82.) machten den Kantersieg perfekt. FC Blaubeuren – Türkspor NeuUlm 5:2 (3:1). In der temporeichen Partie kam Türkspor kaum zu Möglichkeiten. Rafal Czwerwinski (18., 30.) und Bruder Marcin (32., 62., 92.) ließen keinen Zweifel am Sieg von Blaubeuren aufkommen. Kevin Ruiz konnte für die Gäste noch mit einem strittigen Elfer ausgleichen (25.). Ilir Tupella gelang zwischenzeitlich Ergebniskosmetik (72.). SC Türkgücü Ulm – SV Lonsee 1:2. Die Partie verlief über weite Strecken ausgeglichen. Lonsee hatte am Ende das Glück und entführte durch die Treffer von Fritz Wieland (45., 70.) die Punkte. Für Türkgücü traf Mauro Macchia zum zwischenzeitlichen Ausgleich (49.). SSG Ulm – SV Jungingen 2:1 (1:0). Bereits in der ersten Minute setzte Jungingens Henrik Ebner einen Foulelfmeter an die Latte. Dieser Fehlschuss schockte die Gäste. Die SSG war fortan dominierend und belohnte sich durch zwei Freistoßtore von Simon Müller (26., 69.). Tim Bärtele konnte in der 76. Minute verkürzen. Bei Jungingen sah Sinan Hamurcu gelb-rot (31.), bei der SSG Johannes Streiter. (mis) - - -
Für einen Dreier hat es zwar nicht gereicht. Aber der TSV Babenhausen hat mit dem 3:3 im Derby der schwäbischen Fußball-Bezirksliga Süd beim FC Heimertingen ein überaus achtbares Ergebnis abgeliefert. Dieses ist umso bemerkenswerter, als der Gegner auf eigenem Platz normalerweise eine Macht ist und dort zuvor 14 von 19 möglichen Punkten geholt hat.
Maximilian Gauder schoss den TSV Babenhausen in Heimertingen nach zwölf Minuten sogar in Führung, aber der Gastgeber antwortete fast postwendend mit dem Ausgleich durch Wolfgang Dodel. Dass die Moral der Fuggermärktler trotz der zuletzt wenig berauschenden Ergebnisse intakt ist, das bewiesen sie im weiteren Spielverlauf: Nach Dodels zweitem Streich zur 2:1-Führung für Heimertingen (60.) drehte Babenhausen vor 200 Zuschauern durch einen Doppelschlag von Stefan Müller (73.) und Sebastian Egger (77.) vorübergehend die Partie. Viel hätte also nicht gefehlt zu einem Derbysieg. Doch sechs Minuten vor dem Ende des Spiels verwandelte Dominik Breher für den FC Heimertingen einen Foulelfmeter zum Endstand von 3:3. (az)