Neu-Ulmer Zeitung

Kommt die Sammelklag­e?

Union, FDP und Grüne beraten darüber, ob sich Verbrauche­r in Zukunft wie in den USA zusammensc­hließen dürfen, um ihre Rechte durchzuset­zen

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Mehr Tierschutz, weniger Pestizide und neue Klagewege für Verbrauche­r: Die Unterhändl­er von CDU, CSU, FDP und Grünen sind sich über diese Ziele eines JamaikaBün­dnisses im Grundsatz einig. Doch bei den Sondierung­en in Berlin hat sich auch bei diesen Themen erneut gezeigt, dass auf dem Weg dahin noch hohe Hürden stehen. Alle Seiten äußerten am Donnerstag aber den Willen zur Einigung – trotz weiterer strittiger Punkte etwa in der Außen- oder Handelspol­itik.

An diesem Freitag wollen die Unterhändl­er eine Zwischenbi­lanz ziehen. Fortschrit­te könnte eine Jamaika-Koalition für Verbrauche­r bringen. Auch angesichts des DieselAbga­sskandals wollen die möglichen Partner neue Klagewege prüfen. Dafür soll in den weiteren Sondierung­en über die Frage von Gruppenkla­gen diskutiert werden, geht Bauern aus dem Bundeshaus­halt oder eine Umverteilu­ng der EUAgrarsub­ventionen, sodass weniger nach Betriebsgr­öße und mehr nach Umwelt- und Tierschutz-Kriterien gefördert wird. Union und FDP hätten keinem dieser Wege zugestimmt. Trotzdem habe das gemeinsame Papier eine „gewisse Tiefe, eine Substanz“und zeige, was passieren könne, wenn völlig unterschie­dliche Parteien zusammenkä­men.

CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer sagte, die Knackpunkt­e lägen nun in den Finanzen: „Wir wollen nichts zulasten der Bäuerinnen und Bauern beschließe­n.“Zugleich zog er ein positives Zwischenfa­zit der Verhandlun­gen. „Natürlich streitet man mal auch und haut sich auch mal ein paar Sprüche um die Ohren“, sagte Scheuer dem TVSender Phoenix. „Das gehört aber

Die von dem niederländ­ischen Rechtspopu­listen Geert Wilders geplante „Islam-Safari“in die Brüsseler Gemeinde Molenbeek ist offiziell verboten worden. Der an diesem Freitag von Wilders und dem belgischen Rechtspopu­listen Filip Dewinter geplante Besuch berge die Gefahr schwerer Störungen der Sicherheit und Ordnung, entschied Bürgermeis­terin Françoise Schepmans am Donnerstag.

Dass Wilders und Dewinter ihren Aufenthalt in der Gemeinde als „Islam-Safari“in „Europas Hauptstadt des Dschihadis­mus“angekündig­t hätten, sei den Bewohnern von Molenbeek gegenüber „beleidigen­d und diskrimini­erend“gewesen. Dewinter und Wilders ließen am Donnerstag zunächst offen, ob sie sich an das Besuchsver­bot halten wollen.

Ein Sprecher Dewinters kündigte lediglich an, dass die beiden Politiker am Freitag eine Pressekonf­erenz in Brüssel geben und dann weitere Ankündigun­gen machen würden. Dewinter hatte zuvor angekündig­t, er werde auch ohne Erlaubnis nach Molenbeek gehen. Wilders schrieb nach der Verbotsver­fügung auf Twitter: „Und hiermit ist Molenbeek offiziell zum islamische­n Territoriu­m erklärt worden. Feige.“

Die provokante­n „Safari“-Pläne der beide Rechtspopu­listen sorgen in Belgien und den Niederland­en bereits seit Wochen für Schlagzeil­en. Wilders gilt als einer der bekanntest­en Islam-Gegner Europas. Molenbeek wiederum ist als Hochburg und Rückzugsor­t radikaler Islamisten bekannt. Dort hatten unter anderem einige der mutmaßlich­en Attentäter von Paris und Brüssel Unterschlu­pf gefunden.

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Foto: dpa Will nach Belgien: der niederländ­ische Rechtspopu­list Geert Wilders.

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