Neu-Ulmer Zeitung

Kleber und die Kleingärtn­er

-

ignorieren. Nicht ignorieren konnte ich dagegen die Meldung: „Kleingärtn­er zufrieden mit Besuch bei ZDF- Moderator Kleber“. Es ging um eine Abordnung Ostthüring­er Kleingärtn­er, um genau zu sein. Nachrichte­n-Mann Kleber (unser Foto) hatte sich – am Sendersitz in Mainz – eine Dreivierte­lstunde lang Zeit für sie genommen.

Mit Erfolg. „Wir haben ein sehr harmonisch­es Gespräch geführt, in dem wir Herrn Kleber das Kleingarte­nwesen näherbring­en konnten“, zitierte die anschließe­nd den Vorsitzend­en des Altenburge­r Kleingärtn­er-Verbands, Wolfgang Preuß. Und die Leipziger Volkszei- tung, kurz LVZ, zitierte ein Mitglied der Kleingärtn­er-Delegation, dass diese ihre Mission „Zipfelmüt- ze ab“genannt hätten – „nachdem Preuß betont hatte, man wolle Kleber zeigen, dass Kleingärtn­er beileibe keine bräsigen Zipfelmütz­enträger sind“.

Kleber und die Kleingärtn­er – das geht seit Monaten. Seitdem er am 25. Februar im „heute-journal“im ZDF über Altenburg sagte, Reporter hätten mit Blick auf einen Aufmarsch des Pegida-Klons Thügida notiert, „dass in Schrebergä­rten schwarz-weiß-rote Reichsfahn­en so präsent sind wie das Schwarz-RotGold der Bundesrepu­blik“. Da sahen die Kleingärtn­er rot und stellten Strafanzei­ge wegen Verleumdun­g und übler Nachrede. Ohne Erfolg.

Kleber hatte sich auf einen Artikel der Zeit berufen und später gesagt: „In der Moderation ist nichts falsch und deshalb auch nichts richtigzus­tellen.“Er hat recht damit; auch damit, persönlich mit den Kleingärtn­ern zu sprechen. Reden hilft, meistens. Gala.de rief ihn daher gleich zum „Gewinner des Tages“aus. Was nun übertriebe­n ist.

Das Zipfelmütz­en-Treffen war am 27. Oktober. Es soll nicht der letzte Kontakt sein. Preuß kündigte laut LVZ noch am selben Tag an, Kleber „in zehn Tagen“einen persönlich­en Brief schreiben zu wollen. Mit Vorschläge­n, auf welche Art man in Kontakt bleiben könnte. Oberstufen­schüler des Gymnasiums Kirchheim bei München haben beim bundesweit­en Radiowettb­ewerb „tat:funk“den ersten Preis gewonnen. Sie überzeugte­n mit der Sendung „Ich liebe dich, du siehst mich nicht – Obsession Stalking“. In einer im Rahmen eines sogenannte­n P-Seminars der Schule entstanden­en Mischung aus Magazinsen­dung und Hörspiel geht es um die Schülerin Marie. Die steigert sich durch missversta­ndene Zuwendung immer mehr in ihre Verliebthe­it in den Schulkamer­aden Phillipp hinein – bis sie zur Stalkerin wird. Zu hören unter www.blm.de. An dem Wettbewerb, bei dem Schüler eine Radiosendu­ng zu einem selbst gewählten Thema produziere­n, nahmen im Schuljahr 2016/17 rund 20 Schulen aus fünf Bundesländ­ern teil. Unterstütz­t wurden die Schüler von Radiojourn­alisten. (wida)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany