Gute Stimmung in Serie
Seit sieben Spielen ist der FV Illertissen ungeschlagen. Jetzt kommt die SpVgg Bayreuth. Die hat eine schillernde Vergangenheit, aber auch ein großes Problem
Seit sieben Spielen ist der FV Illertissen in der Regionalliga Bayern nun schon ungeschlagen. Diese Serie will das Team morgen (14 Uhr) weiter ausbauen. Als Gast kommt der Traditionsverein SpVgg Bayreuth, der seinerseits eine eklatante Negativserie aufweist. Neun Mal hintereinander gingen die Oberfranken zuletzt als Verlierer vom Platz. Relegationsplatz 16 ist die logische Folge.
Damit konnte vor der Saison überhaupt niemand rechnen. Bayreuth hatte sich nämlich mit fünf gestandenen Regionalligaspielern verstärkt und startete toll in die Runde. Am neunten Spieltag war die Mannschaft Tabellenzweiter, nur einen Zähler hinter den Münchner Löwen. Der ein oder andere hat dort vielleicht schon ein bisschen von alten Zeiten geträumt. Die sind zwar längst vorbei, aber immerhin spielte Bayreuth vor fast dreißig Jahren in der Zweiten Bundesliga.
Inzwischen setzte es aber diese brutale Niederlagenserie. Wie in der Branche nicht anders zu erwarten, gab es als Konsequenz kürzlich einen Trainerwechsel. Marc Reinhardt, in seiner sechsten Spielzeit bei Bayreuth tätig, schmiss die Brocken hin. Der 44-jährige Christian Stadler übernahm interimsweise bis zur Winterpause.
Stadler hatte in den vergangenen Jahren die Spvgg Weiden in die Bayernliga geführt und dort etabliert. Vor seiner Trainertätigkeit in Weiden (2011 bis 2015) hatte Stadler bereits den damaligen Landesligisten SV Etzenricht trainiert. Bis Februar 2016 hatte er in Weiden das Amt des Sportlichen Leiters inne. Für den Sportlichen Leiter in Bayreuth, Ex-Profi Wolfgang Mahr, war wichtig, den Trainerposten baldmöglichst zu besetzen: „Dann können wir in Ruhe nach einer Lösung im neuen Jahr suchen.“
Ob diese Turbulenzen beim Illertisser Gegner morgen einen Vorteil darstellen oder genau das Gegenteil bewirken, wird das Spiel zeigen. Der Trainerwechsel könnte das Team beflügeln, weshalb es unter Umständen schwierig werden könnte für Illertissen. Andererseits kann der FVI auf eine gewisse Verunsicherung beim Gegner spekulieren, zumal der nach dem Aufsteiger und Tabellenletztem Unterföhring am meisten Gegentore kassierte.
Illertissens Trainer Ilija Aracic will sich allerdings nicht auf so etwas verlassen: „Bei uns lief im Vorrun- denspiel einiges schief, das gilt es gutzumachen. Die Voraussetzungen morgen sind ganz anders. Wir hatten zuletzt einen guten Lauf, dürfen aber nicht nachlassen.“Seine Mannschaft müsse positiv, aber keinesfalls überheblich an die Aufgabe herangehen, forderte er. Man wolle die Rückrunde mit einem Erfolgserlebnis beginnen, was Schwung für das anstehende Derby in Memmingen geben könne.
Um dieses Ziel zu erreichen, steht nun auch Moritz Nebel wieder zur Verfügung, eine erfreuliche Alternative mehr für Trainer Aracic. Bei Sebastian Enderle müssen die Verantwortlichen noch eine Woche warten. Bis auf die Dauerpatienten Furkan Akaydin und Janik Schilder stehen allerdings alle Spieler für die Partie gegen Bayreuth zur Verfügung.
„Wenn nicht jetzt, wann dann“– so, oder so ähnlich dürfte das Motto des TSV 1862 Babenhausen für das morgige Heimspiel (14 Uhr) gegen den TSV Neusäß sein. Babenhausen möchte alles daran setzen, die Negativserie von jetzt bereits sieben Spielen ohne Sieg zu beenden. Es gibt nur eine Mannschaft in der Bezirksliga, die in den letzten Wochen noch erfolgloser war als die Fuggermärktler: Der TSV Neusäß verlor die letzten fünf Spiele in Folge. Während Babenhausen aufgrund des tollen SaisonAuftaktes immer noch auf Platz sechs der Tabelle steht, hat Neusäß als Tabellenletzter den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze schon verloren. Während der Woche trennte sich das Team nun auch von Trainer Helmut „Bobby“Riedl und möchte mit dem neuen Trainergespann Erwin Er und Christian Luichtl den drohenden Abstieg verhindern. Es wird also spannend sein, ob sich die Fuggermärktler für ihren Aufwand, den sie in jedem Spiel betreiben, wieder einmal belohnen. Personell stehen TSV-Trainer Bernd Scherer mit Ausnahme der Langzeitverletzten alle Spieler für die Partie zur Verfügung. (az)