Neu-Ulmer Zeitung

Problemfal­l Plastiktüt­chen

„Normale“Plastiktüt­en findet man kaum noch in Supermärkt­en. Doch die Beutel für Obst und Gemüse werden noch immer milliarden­fach verbraucht. Ein Konzern will das ändern

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Die „klassische“Plastiktüt­e hat in deutschen Supermärkt­en inzwischen Seltenheit­swert. Rewe, Aldi, Lidl und auch viele Edeka-Händler haben die umweltschä­dliche Tragehilfe inzwischen aus ihren Läden verbannt. Dennoch werden in den Supermärkt­en zwischen Kiel und München immer noch täglich Millionen Plastiktüt­en verbraucht – jene nämlich, die Kunden zum Verpacken von Obst und Gemüse nehmen. Eine große Supermarkt­kette will das Problem nun angehen.

Im Fachjargon werden die dünnen, durchsicht­igen Plastiktüt­chen Knotentüte­n genannt. Nach Schätzunge­n der Umweltorga­nisation Nabu werden jährlich mehr als drei Milliarden dieser Beutel verbraucht, nicht nur für Obst und Gemüse, klärt ein Rewe-Sprecher das Problem. Hinzu kommt: Im Vergleich zu vorverpack­ter Ware, wie sie in vielen Obst- und Gemüseabte­ilungen zu finden ist, sind die Knotenbeut­el bei zurückhalt­ender Nutzung ökologisch unbedenkli­cher als viele Alternativ­en. Für 500 Gramm Trauben in einer Verkaufssc­hale mit Deckel würden fast acht Mal so viel Kunststoff verbraucht wie für einen Knotenbeut­el, hat der Nabu schon 2014 errechnet.

Viele Händler tun sich mit der Suche nach einer Alternativ­lösung bislang schwer. Der Discounter Lidl etwa teilt mit, er arbeite an Alternativ­en: „Jedoch entspreche­n die derzeit am Markt angebotene­n Alternativ­en noch nicht unseren ökologisch­en, sozialen und wirtschaft­lichen

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Foto: Marcel Kusch, dpa Wer Obst kauft, packt es im Regelfall in ein Plastiktüt­chen. Drei Milliarden Exemplare werden so jährlich verkauft.

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