Nach fünf Stunden griffen die Beamten zu
doch der war misslungen. Der Täter hatte sie dabei mit dem Messer leicht am Hals und an der Hand verletzt.
Während drinnen die Frau unvorstellbare Ängste aushalten musste, glich die Pfaffenhofener Innenstadt einer Geisterstadt. Die Polizei hatte den Bereich rund um das Büro, das sich in einem Nachbargebäude des Landratsamtes befindet, abgesperrt. Bewohner, die nebenan wohnen, konnten zeitweise nicht mehr in ihre Wohnungen, ein Bekleidungsgeschäft gegenüber hatte aus Sicherheitsgründen ganz geschlossen. Entlang der Straßen parkten unzählige Streifenwagen, vermummte Spezialkräfte bereiteten sich auf ihren Einsatz vor.
Unterdessen versuchte die Verhandlungsgruppe der Polizei, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen. Dabei hatten die Beamten offenbar den Eindruck gewonnen,
dass sich die Geisel zu keiner Zeit in akuter Lebensgefahr befunden habe. Allerdings gelang es den Beamten auch nicht, den Mann trotz des telefonischen Kontakts zum Aufgeben zu bewegen. Rund um das Gebäude waren zahlreiche Rettungskräfte stationiert, insgesamt waren allein 330 Kräfte der Polizei im Einsatz. Gegen 13.45 Uhr schließlich entschloss sich die Polizei zum Zugriff.
Die Sondereinsatzkräfte hatten den Moment ausgenutzt, als die
Geisel nach einem Arzt verlangt hatte. Ihr ging es – vor allem psychisch – zunehmend schlechter. Mit einem Elektroschocker, einem sogenannten Taser, gelang es den Beamten schließlich, den Mann zu überwältigen. Er blieb bei dem Einsatz – bis auf Schürfwunden – unverletzt. Die Frau wurde bei der Befreiungsaktion körperlich nicht verletzt.
Heute wird der mutmaßliche Täter dem Haftrichter vorgeführt. Er muss entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt oder ob
er möglicherweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden soll.
Der Ingolstädter war der Polizei bereits wegen kleinerer Delikte bekannt. Es ging um häusliche Gewalt, auch Polizisten gegenüber war er aggressiv geworden. Schon damals war offenkundig geworden, dass der Mann psychische Probleme hat. Deshalb war er in der Vergangenheit bereits in Gewahrsam genommen worden, außerdem bekam er eine Betreuerin. Nach wie vor hat die Polizei keine konkreten Hinweise, wer Esel Pepe vor gut einer Woche auf einer Weide bei Edelstetten (Kreis Günzburg) erschossen hat. Pepes Besitzer und ein Bekannter blieben am Wochenende erfolglos, als sie das Gelände mit Metalldetektoren nach einem Projektil absuchten. Als sicher gilt, dass die Kugel aus einer kleinkalibrigen Waffe stammt. Das Unverständnis der Menschen über Pepes gewaltsamen Tod hält an. Bislang haben Privatleute aus dem Kreis Günzburg, aus Kaufering und Aichach eine Belohnung von 2100 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zum Täter führen. (ioa)