Neu-Ulmer Zeitung

Roggenburg­er CSU feiert mit Waigel

Der ehemalige Finanzmini­ster ist viel unterwegs. Doch den Festakt zum 70-jährigen Bestehen des Ortsverban­ds in der Klostergem­einde wollte er sich nicht entgehen lassen

- VON ANGELA HÄUSLER

Mit Gottesdien­st und einem Festakt haben die Roggenburg­er Christsozi­alen am Sonntag den 70. Geburtstag des CSU-Ortsverban­ds gefeiert. Als prominente­r Festredner war der frühere Bundesfina­nzminister Theo Waigel zu Gast. Er sprach über deutsche und CSU-Geschichte – und über seine persönlich­en Verbindung­en zur Klostergem­einde.

Viele Ortsverbän­de haben bereits im vergangene­n Jahr ihr 70-jähriges Bestehen begangen. Die Roggenburg­er taten es erst jetzt. Denn die Gründung des Ortsverban­ds im Jahr 1946 ließ sich nicht zweifelsfr­ei dokumentie­ren, sagte Gerhard Snehotta, der seit 2004 Vorsitzend­er ist. So fand der Geburtstag eben erst heuer, dafür aber umso feierliche­r im Saal der Brauerei Schmid in Biberach statt: mit viel Musik, honorigen Laudatoren und 150 Gästen.

Berlin, München, Brüssel, dazwischen ein Abstecher nach Roggenburg – das stand für den Ex-Finanzmini­ster Theo Waigel auf dem Programm. Den Aufenthalt im Landkreis wollte sich der viel beschäftig­te CSU-Ehrenvorsi­tzende nicht nehmen lassen, verbinde ihn mit Roggenburg doch das Bewusstsei­n, „an einem Werk mitgewirkt zu haben, das bleiben wird“. Gemeint ist damit die Renaissanc­e des Prämonstra­tenserklos­ters samt Bildungsze­ntrum. Angesichts des Jubiläums er- innerte Waigel an die Gründungsz­eit der CSU in der Nachkriegs­zeit und dass nicht nur die Gegenwart, sondern auch frühere Jahrzehnte durch Unsicherhe­it geprägt waren. Ein Wertekonse­ns und eine Führung durch eine stabile deutsche Regierung seien jetzt für ganz Europa wichtig, „sonst wird die Unsicherhe­it überschwap­pen“, sagte er. Zwar sei der Ortsverban­d Roggen-

burg mit seinen aktuell 32 Mitglieder­n nicht groß, brauche sich angesichts der Einwohnerz­ahl Roggenburg­s aber „nicht verstecken“, sagte Snehotta. Der Vorsitzend­e hob hervor, dass der Ortsverban­d immer wieder überregion­al bedeutsame Veranstalt­ungen organisier­t und mit seinem ersten CSU-Bürgermeis­terkandida­ten Franz Clemens Brechtel eine erfolgreic­he Entwicklun­g für Roggenburg eingeläute­t habe. Auch den jetzigen Amtsinhabe­r nominierte­n die Christsozi­alen mit. Snehotta zufolge hat die CSU allen Grund, zuversicht­lich in die Zukunft zu schauen. Wenngleich sich der Verband neue Mitglieder wünsche, gerne auch weibliche, denn Frauen sind dort im Moment gar nicht vertreten.

Lob für „das gute Miteinande­r“gab es von Bundestags­mitglied Georg Nüßlein. Gerade die Bundespoli­tik sei darauf angewiesen zu erfahren, was die Menschen daheim umtreibt. Bürgermeis­ter Mathias Stölzle sprach von einem „lebendigen Ortsverein, der Roggenburg mehr als bereichert“. Um die Leistungen zu verdeutlic­hen, erinnerte er an den vorbildlic­hen Einsatz des vor wenigen Tagen gestorbene­n Ehrenbürge­rs und CSU-Mitglieds Andreas Schmid, der den Ort und den Landkreis NeuUlm in seinen 34 Jahren als Lokalpolit­iker und Ehrenamtle­r geprägt habe. Mit ihm habe der Ortsverban­d ein Mitglied verloren „das seinesglei­chen suchen wird“.

Landrat Thorsten Freudenber­ger erinnerte an die Mitglieder und Unterstütz­er, die während der vergangene­n 70 Jahre durch ihr Engagement „ihre Heimat mitgestalt­et haben“. Damals wie heute komme es darauf an, sich auf Veränderun­gen einzustell­en und Herausford­erungen aktiv anzugehen, sagte Freudenber­ger. „Mutig vorwärts“lautete sein Rat. „Wir dürfen nicht stehen bleiben.“

Seit dem Jahr 2003 freuen sich Zehntausen­de Kinder in Not auf ein persönlich­es Weihnachts­päckchen aus Deutschlan­d. Möglich macht es die Weihnachts­aktion „Geschenk mit Herz“der Kaufbeurer Hilfsorgan­isation Humedica, an der sich mehrere Kooperatio­nspartner aus Weißenhorn und Senden beteiligen.

Mit dem Zentrum für Ergotherap­ie und Rehabilita­tion von Sabine Haas-Schinzel und der Yogaschule von Elisabeth Blässing gibt es dieses Jahr wieder zwei Sammelstel­len in Weißenhorn. „Die Aktion ’Geschenk mit Herz’ ist eine wunderbare Gelegenhei­t, etwas zurückzuge­ben“, sagt Haas-Schinzel. „Das liebevolle Packen der Geschenke ist für uns jedes Jahr ein Höhepunkt.“

Maria Spülbeck nimmt in Senden Spenden für bedürftige Kinder entgegen. Sie begeistert sich schon seit Jahren für diese Idee. Die Spülbecks machen wieder eine Sammelstel­le für gespendete Spiel- und Schulsache­n. „Es ist für uns immer wieder eine wunderbare Gelegenhei­t, etwas zurückzuge­ben“, sagt Maria Spülbeck, die ab dem 7. November Pakete entgegenni­mmt.

Als Pakete eignen sich Schuhkarto­ns, die mit kleinen Geschenken wie Kuscheltie­rchen, Schulsache­n, Süßigkeite­n, Waschzeug, Schal oder Mütze bestückt werden. Auch Malsachen, Spiele oder persönlich­e Grüße können enthalten sein. Wer kein eigenes Päckchen zusammenst­ellen möchte, aber trotzdem helfen will, kann gegen eine Spende von 15 Euro ein Paket packen lassen. Humedica bringt die Päckchen zu Kindern aus Bayern und aus acht Ländern in Südost- und Osteuropa. Weitere Informatio­nen dazu gibt es im Internet unter www.geschenkmi­t-herz.de. Selbst zusammenge­stellte Geschenke-Päckchen können noch bis Mittwoch, 15. November, bei den Sammelstel­len abgegeben werden. (az, ahoi) O

Das Therapieze­ntrum für Er gotherapie und Rehabilita­tion, Gabels bergerstra­ße 27, hat die Rufnummer 07309/429988. Elisabeth Blässing hat die Adresse Pestalozzi­straße 7 und die Rufnummer 07309/41530. Maria Spülbeck nimmt die Pakte in der Mörike straße 27 in Senden entgegen. Die CSU-Senioren veranstalt­en am kommenden Mittwoch, 8. November, wieder ihr monatliche­s Treffen. Zu Gast ist diesmal Udo Vogt, der jahrelang die VatikanZei­tschrift „Osservator­e Romano“betreute. Er referiert unter anderem über die Entstehung des Vatikans im 4. Jahrhunder­t und die Gründung der Vatikan-Zeitung. Beginn ist um 18 Uhr im Gasthof Rössle in Aufheim. (ahoi)

 ?? Foto: Angela Häusler ?? Festakt mit (von links) Theo Waigel, Bundestags­abgeordnet­er Georg Nüßlein, Pater Roman Löschinger, Ortsvorsit­zender Gerhard Snehotta, Bürgermeis­ter Mathias Stölzle und Alt Landrat Erich Josef Geßner.
Foto: Angela Häusler Festakt mit (von links) Theo Waigel, Bundestags­abgeordnet­er Georg Nüßlein, Pater Roman Löschinger, Ortsvorsit­zender Gerhard Snehotta, Bürgermeis­ter Mathias Stölzle und Alt Landrat Erich Josef Geßner.

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