Neu-Ulmer Zeitung

Stadt baut weiter an der Grünen Brücke

Jetzt wird der Abschnitt zwischen Meininger Allee und Glacispark neu gestaltet. Anwohner sind angetan von den Plänen, aber ein Detail stört viele gewaltig

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Die Grüne Brücke in NeuUlm ist eigentlich eher eine grüne Achse – ein aufwendig gestaltete­r Fahrrad- und Fußgängerw­eg, der einmal von der Donau bis zum Badesee in Ludwigsfel­d führen soll, wenn er fertig ist. Die Durchgängi­gkeit krankt ein wenig daran, dass die Glacis-Galerie mitten im Weg steht. Radler dürfen zwar durch, müssen aber schieben. Davon abgesehen, sollen Fahrradfah­rer und Fußgänger sich aber künftig an einem Stück quer durch die Stadt und abseits der Straßen bewegen können. Zwei Abschnitte fehlen noch. Den vorletzten nimmt die Stadt jetzt in Angriff. Darüber informiert­en Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU), Stadtbaudi­rektor Markus Krämer und Florian Strauß vom Landschaft­sarchitekt­urbüro Studio Vulkan in der Stadtbüche­rei Anwohner und andere interessie­rte Bürger.

Es geht um das etwa 120 Meter lange Stück zwischen Meininger Allee und Glacispark, das durch zwei Reihen von neuen Wohnhäuser­n führt. Die Stadt will den Weg nicht einfach asphaltier­en, sondern möglichst attraktiv gestalten. „Dieser Bereich soll Lebensqual­ität bieten“, sagte Markus Krämer. Der Vorentwurf des Büros Vulkan sieht ein etwa sieben Meter breites Band für die Fußgänger und Radler vor. Das ist ziemlich großzügig bemessen, ein normaler Geh- und Radweg ist nur etwa halb so breit. Die Fläche könnte mit Klinker gefertigt werden. Muster sollen auf die historisch­en Überreste im Untergrund verweisen, nämlich Teile der Bundesfest­ung. Links und rechts des Weges sind jeweils fünf Meter breite Grünräume mit Bäumen und Büschen vorgesehen. „Es war die Idee, eine Art grünes Fenster zu schaffen“, sagte Florian Strauß. Die Bäume sollen Bezug auf den anschließe­nden Glacispark nehmen, allerdings sind Arten vorgesehen, die deutlich kleiner bleiben, etwa Ahorn und Esche. Mastleucht­en sollen in Abständen von 20 Metern als Lichtquell­en dienen. Außerdem haben sich die Landschaft­sarchitekt­en vorgestell­t, dass man ein paar Stühle, die mit Ketten oder Drahtseile­n gesichert werden, aufstellen könnte.

Die Sitzgelege­nheiten sahen viele Anwohner kritisch. „Ich befürchte, dass das die falschen nutzen“, sagte ein Besucher der Veranstalt­ung. „Überall sind Cliquen, überall stehen Sixpacks herum“, beschrieb er seine Beobachtun­gen des Umfelds. Eine weitere Anwohnerin berichtete über Gruppen von betrunkene­n jungen Männern im Park und am Bahnhof. Sie habe erhebliche Bedenken wegen der Sicherheit. „Ich bin da nicht so pessimisti­sch wie Sie“, entgegnete Gerold Noerenberg. Es gebe Gegenbeisp­iele von Abschnitte­n auf der „Grünen Brücke“, an denen es bereits Sitzgelege­nheiten gebe und wo keine nen- nenswerten Probleme aufträten. Er verwies außerdem auf die geplante Beleuchtun­g: „Jugendlich­e, die Blödsinn machen wollen, wollen nicht unbedingt im Scheinwerf­erlicht sitzen.“Markus Krämer sagte, dass die Stühle auch schnell wieder entfernt werden könnten, falls es zu Problemen komme. Eine Anwohnerin sprach sich für Mülleimer entlang des Abschnitts aus, eine andere Frau hielt die Einrichtun­g einer öffentlich­en Toilette für sinnvoll.

Von den kritisch betrachtet­en Stühlen abgesehen, kam das Konzept bei den Anwohnern überwiegen­d gut an. Als Markus Krämer verkündete: „Wir möchten nächstes Jahr bauen“, gab es Beifall. Voraussetz­ung für die Realisieru­ng ist allerdings, dass das Geld dafür im Haushalt bereitgest­ellt wird, und der ist noch nicht beschlosse­n. Die Gesamtkost­en werden mit bis zu 600000 Euro beziffert. Ein Großteil davon wird durch das Bund-Länder-Förderprog­ramm „Zukunft Stadtgrün“finanziert. Beamte der zivilen Einsatzgru­ppe der Operativen Ergänzungs­dienste Neu-Ulm haben am Dienstag einen mit zwei Haftbefehl­en gesuchten 37-Jährigen aufgegriff­en. Sie kontrollie­rten den Mann gegen 19 Uhr in Offenhause­n. Dabei stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Vollstreck­ungshaftbe­fehl des Amtsgerich­ts Augsburg mit einer Freiheitss­trafe von über einem Jahr sowie ein Untersuchu­ngshaftbef­ehl des Amtsgerich­t München vorlagen. Der 37-Jährige wurde an Ort und Stelle verhaftet und noch am Abend ins Gefängnis gebracht. (az) Im Pfaffenweg in Neu-Ulm ist Dienstagna­cht ein 22-Jähriger zu einer Verkehrsko­ntrolle angehalten worden. Der junge Mann gab an, keine Papiere bei sich zu haben. Es stellte sich heraus, dass er keinen Führersche­in mitführen konnte, da er gar keinen besitzt. Außerdem lag ein Haftbefehl gegen ihn vor. Der 22-Jährige wurde laut Polizei in der Vergangenh­eit schon öfter wegen Fahrens ohne Fahrerlaub­nis auffällig und war zu zwei Terminen nicht vor Gericht erschienen. Er wurde vorläufig festgenomm­en und am Tag darauf dem Haftrichte­r vorgeführt. (az)

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Foto: Alexander Kaya Bislang sind hier nur die Häuser grün, doch bald soll der Geh und Radweg zwischen Meininger Alle und Glacispark mit Bäumen und Büschen sowie einem neuen Belag verschöner­t werden.
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Grafik: Studio Vulkan Landschaft­sarchitekt­ur Der Vorentwurf zeigt, wie der etwa 120 Meter lange Abschnitt der Grünen Brücke ge staltet werden soll.

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