Neu-Ulmer Zeitung

Neue Hoffnung für den Bahnhof

Nach dem Willen der Stadträte soll die Deutsche Bahn nun die Kosten berechnen. Sie wollen doch noch eine Lösung finden – mit allen Beteiligte­n an einem Tisch

- VON CAROLIN OEFNER

Die Stimmung im Stadtrat ist gut, die Räte wirken fröhlich – und auch ein bisschen erleichter­t. Kein Wunder, gibt es doch gute Nachrichte­n: Das Bahnhofspr­ojekt klappt vielleicht doch. Hundertpro­zentige Sicherheit gibt es zwar nicht, doch der Ansatz ist vielverspr­echend. Die Sitzung des Stadtrats wurde mit Spannung erwartet, das zeigten die vielen Besucher, die sich im Ratssaal eingefunde­n haben. Das Projekt interessie­rt die Sendener. Mancher hat damit gerechnet, dass es in der jüngsten Sitzung am Dienstag vergraben wird – doch stattdesse­n gibt es neue Hoffnung.

Die Stadträte wollten das Projekt nicht einfach so im Sande verlaufen lassen, das betonten mehrere Redner an dem Abend. Sie arbeiteten sich ein, sie informiert­en sich, sie rangen um eine Lösung. Allen voran setzte sich Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) ein, die von ihren Kollegen für ihren Einsatz gelobt wurde. Heraus kam: Die involviert­en Stellen (Oberste Baubehörde, die Bahn und Regio S-Bahn) wollen dem Projekt noch einmal eine Chance geben. Es soll dieses Mal gemeinsam geplant werden.

Schäfer-Rudolf betonte in der Sitzung, wie froh sie über diese neue Möglichkei­t sei. „Es ist gut, dass wir den Vorschlag des Bürgermeis­ters nicht angenommen haben“, sagte sie und bezog sich damit auf den favorisier­ten Ausstieg des Bürgermeis­ters in der Sitzung vor zwei Wochen. Der neue Ansatz sei ein „großer Schritt“, bei dem man wirklich offen herangehen wolle. „Deswegen sollten wir heute über keine Details sprechen, sondern das Projekt mit unseren Partnern weiterdenk­en“, sagte sie. Das Projekt sei immer an den Kosten gescheiter­t, da biete sich möglicherw­eise Einsparpot­enzial.

Schäfer-Rudolf stellte den Antrag, die Deutsche Bahn zu bitten, anhand von möglichen Referenzpr­ojekten die Planungs- und Ausführung­skosten einer Querung für den Bahnhof Senden zu ermitteln. Das soll sie für eine Stegvarian­te und für eine funktionel­le und trotzdem nutzerfreu­ndliche Unterführu­ng mit Rampen tun. Die Ergebnisse sollen dem Stadtrat Senden unter Beteiligun­g aller Partner baldmöglic­hst zur Beratung vorgestell­t werden. Parallel dazu wird die Verwaltung beauftragt, die Maßnahmen zur Umfeldgest­altung in Einzelproj­ekte aufzuschlü­sseln, mit jeweils geschätzte­n Kosten. So kann der Stadtrat über mögliche Einsparmög­lichkeiten beraten. „Es wäre nur fair, wenn wir auch überlegen, was wir sparen können“, verdeutlic­hte Schäfer-Rudolf. Zudem soll die Verwaltung prüfen, inwiefern Ansprüche auf Schadenser­satz bestehen könnten. Und die Freien Wähler regten an, einige Projekte der Bahn anzuschaue­n.

Nahezu alle gingen diesen Weg mit. Rainer Strobl (CSU) stimmte dagegen, weil er dennoch hohe Kosten fürchtet. Und Bürgermeis­ter Raphael Bögge weil ihm der Beschlussv­orschlag zu offen war. „Ich will keinen Strauß an Möglichkei­ten“, sagt er.

Die anderen Stadträte waren auf einer Linie. Walter Wörtz (CSU) mahnte, dass man „der Sache eine Chance einräumen muss, weil wir Partner haben, die sich mit uns auf den Weg machen“. Georg Schneider (SPD) stimmte dem zu, da sich einiges geändert habe seit der Sitzung vor zwei Wochen. Auch die Freien Wähler und die Grünen signalisie­rten Zustimmung. Und Manfred Allgaier signalisie­rte noch mehr: Es gehe wieder aufwärts – und „diese Signale kommen von den Fraktionen, nicht von der Verwaltung“.

Die Bahn wird nun also grob die Kosten berechnen, die sich zum einen für die Planungsph­ase und zum anderen für die Bauphase ergeben würden – und das für verschiede­ne Varianten. Dann soll geklärt werden, inwiefern sich die Stadt und möglicherw­eise der Landkreis an den Kosten für die Planung beteiligen. Ein positives Beispiel gibt es etwa in Memmingen. Dort hat der Landkreis Unterallgä­u einen Teil der Kosten übernommen, weil es sich um einen Knotenbahn­hof handelt, der der ganzen Region nützt.

Wenn alle an einem Tisch sitzen, ergibt sich vielleicht doch noch die so sehr herbeigese­hnte gute Lösung für Senden, seine Bewohner und die ganze Region.

Findus feiert bestimmt schon zum 100. Mal seinen dritten Geburtstag. Diesmal wünscht sich der Kater ausgerechn­et Weihnachts­plätzchen als Überraschu­ng. Doch Pettersson hat ein Problem: Die Hühner wollen keine Eier legen. Aber ohne Eier gibt es keinen Weihnachts­plätzchent­eig.

So ist das immer: Wenn man die Hühner braucht, dann wollen sie nicht, und wenn man sie nicht braucht, dann wollen sie.

„Die Zauberbühn­e“von Christoph Frank spielt am Samstag, 16. Dezember, im Sendener Bürgerhaus das Stück „Ein Fest für Kater Findus“. Die Stadt Senden organisier­t die Veranstalt­ung. Sie beginnt um 15 Uhr und ist für Kinder ab vier Jahren geeignet. (az) O

Karten für die Veranstal tung sind ab sofort bei der Stadt Sen den erhältlich. Der Soldatenbu­nd Illerberg/Thal veranstalt­et für seine Mitglieder, die anderen Vereine und die Dorfbewohn­er ein Programm zum Volkstraue­rtag am Samstag, 18. November. An diesem Tag gibt es einen gemeinsame­n Kirchgang und eine anschließe­nde Gedenkfeie­r am Kriegerehr­enmahl. Die Mitglieder des Soldatenbu­ndes Illerberg/ Thal treffen sich bereits um 18 Uhr bei der Bäckerei zu ihrer Aufstellun­g. Abmarsch ist dann um 18.15 Uhr. (az)

 ?? Archivfoto: Angela Häusler ?? Der Sendener Bahnhof ist kein besonders hübscher Anblick – doch jetzt gibt es wieder Hoffnung für das Projekt. Die Deutsche Bahn übernimmt: Wie die Stadträte beschlosse­n haben, soll der Konzern grob berechnen, was verschiede­ne Varianten kosten würden.
Archivfoto: Angela Häusler Der Sendener Bahnhof ist kein besonders hübscher Anblick – doch jetzt gibt es wieder Hoffnung für das Projekt. Die Deutsche Bahn übernimmt: Wie die Stadträte beschlosse­n haben, soll der Konzern grob berechnen, was verschiede­ne Varianten kosten würden.

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