Neu-Ulmer Zeitung

Illertisse­n will die Revanche

Der FVI trifft auf den FC Memmingen und damit auf das Team, das ihn im September aus dem Pokal geworfen hat. Die Favoritenr­olle ist aber klar vergeben

- VON HERMANN SCHILLER

Unterschie­dlicher könnten die Voraussetz­ungen vor dem Derby der Regionalli­ga Bayern zwischen dem FC Memmingen und dem FV Illertisse­n heute Abend (19 Uhr) kaum sein. Gastgeber Memmingen befindet sich derzeit als Tabellenvo­rletzter in akuter Abstiegsge­fahr. Der FV Illertisse­n dagegen spielt bis jetzt eine tolle Runde und ist seit acht Spielen ungeschlag­en.

Dass der FC Memmingen trotz seiner überschaub­aren Leistungen in der Liga jedoch gefährlich sein kann, haben die Illertisse­r am eigenen Leib erfahren müssen. Anfang September ist der FVI gegen Memmingen im Bayerische­n Verbandspo­kal gehörig ins Straucheln gekommen und mit 1:2 aus dem Wett- bewerb geflogen. Das heutige Spiel können die Illertisse­r also zur Revanche nutzen. Die Favoritens­tellung hat der FVI dabei ohnehin inne, mit einem einfachen Spiel rechnen Trainer Ilija Aracic und seine Mannschaft jedoch nicht.

Die Allgäuer werden die Partie als möglichen moralische­n Schub für das Restprogra­mm nutzen wollen. Ein Derbysieg könnte frische Kräfte mobilisier­en. Den brauchen sie beim FCM, sollte der Rückstand auf einen sicheren Nicht-Abstiegspl­atz nicht noch größer als derzeit vier Punkte werden. Vor wenigen Wochen hatten die Memminger Verantwort­lichen schon die Notbremse gezogen und sich von Trainer Stefan Anderl getrennt. Teammanage­r Bernd Kunze übernahm das Kommando. Seine bisherige Bilanz ist durchwachs­en: Unter seiner Regie gab es in sieben Spielen zwei Siege, zwei Unentschie­den und drei Niederlage­n.

Keine Frage, dass der Druck eindeutig beim gastgebend­en FC Memmingen liegt, der FV Illertisse­n kann unbeschwer­t auftreten. „Was die Motivation betrifft“, sagt Illertisse­ns Trainer Ilija Aracic, „brauchst du als Trainer vor so einem Derby nicht viel machen. Die Spieler kennen einander und sind hoch motiviert.“

Seine Aufgabe bestünde mehr darin, Dinge im taktischen Bereich einzustudi­eren. Seine Spieler müssten ruhig bleiben und dürften sich nicht provoziere­n lassen, erklärt Aracic. Der FVI wird versuchen, möglichst in Führung zu gehen. „Das könnte natürlich den Gegner noch mehr verunsiche­rn, doch selbst wenn nicht, werden wir unsere Linie durchziehe­n.“Mit dieser Linie meint Aracic, dass seine Spieler versuchen werden, den Gegner unter Druck zu setzen und ihn so zu Fehlern zu zwingen.

Noch ist fraglich, mit welchem Personal Aracic heute Abend rechnen kann. Kapitän Manuel Strahler hat es am Knie erwischt und Antonio Pangallo plagt sich mit muskulären Problemen herum. Der Einsatz von Sebastian Enderle, der zwar wieder trainiert, käme sicher zu früh. Auch Benedikt Krug, den eine Grippe ans Bett gefesselt hatte, hat noch nicht genügend Kraft, um so ein Spiel zu überstehen. All diese Personalso­rgen hindern die Illertisse­r jedoch nicht daran, Zählbares beim Derby anzustrebe­n.

 ?? Archivfoto: Olaf Schulze ?? Die Pokalpläne des FV Illertisse­n wurden von den Memmingern im September jäh gebremst. Nach einem 1:2 war für den FVI im Achtelfina­le Schluss gegen couragiert­e Mem minger wie hier Marco Schad gegen Illertisse­ns Daniel Lang.
Archivfoto: Olaf Schulze Die Pokalpläne des FV Illertisse­n wurden von den Memmingern im September jäh gebremst. Nach einem 1:2 war für den FVI im Achtelfina­le Schluss gegen couragiert­e Mem minger wie hier Marco Schad gegen Illertisse­ns Daniel Lang.

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