Neu-Ulmer Zeitung

Die Königin des günstigen Bieres

Pia Kollmar geht aus einer jahrelange­n Familienfe­hde als starke Frau bei der Großbrauer­ei Oettinger hervor. Ihre erste Amtshandlu­ng zeigt, dass sie es ernst meint

- Foto: Peter Tippl

as eine Marketing-Beauftragt­e in einem werbescheu­en Unternehme­n wohl den ganzen Tag über so treibt? „Ich bin die, die grundsätzl­ich alle Anfragen absagt“, hat Pia Kollmar auf diese Frage vor einigen Jahren geantworte­t.

An der Philosophi­e der Großbrauer­ei Oettinger – keine Werbung, günstiges Bier – hat sich seitdem nichts geändert. In der Führungset­age schon. Denn als Pia Kollmar sich in der Zentrale im Landkreis Donau-Ries noch ausschließ­lich um Anfragen von Presse und Geschäftsk­unden kümmerte, lenkten ihr Vater Günther und der ältere Bruder Dirk Kollmar die Geschicke des Unternehme­ns und machten Oettinger zum meistverka­uften Bier in Deutschlan­d. Als dann 2013 zuerst ihr Vater und ein Jahr später überrasche­nd auch ihr Bruder verstarb, schien es, als wäre es an Pia Kollmar, das brummende Geschäft weiterzufü­hren.

An der Bereitscha­ft der alleinerzi­ehenden Mutter zweier Töchter soll es schon damals nicht gemangelt haben, wohl aber an der Zustimmung der Gesellscha­fter. Dass es Frauen im Brauereige­werbe nicht leicht haben, mussten bereits die Warsteiner-Erbinnen erfahren. Zwei der drei Töchter von Firmenchef Albert Cramer warfen hin. Von Männern „weggebisse­n“aus dem Unternehme­n, sagen Insider. Doch Pia Kollmar blieb geduldig. Während die übrigen Familienmi­tglieder sich vor Gericht um die rund 80 Prozent der Anteile an der Brauerei stritten, die nach dem Tod ihres Bruders zu vergeben waren, hielt sie sich weitestgeh­end aus der Öffentlich­keit zurück. Ein Foto bei einer Spendenübe­rgabe der familienei­genen Förderstif­tung, ein paar Schnappsch­üsse mit verdienten Mitarbeite­rn, das war’s. Die 48-Jährige wusste, dass sie sich beim Zank zwischen Seniorchef­in Ingrid und Witwe Astrid Kollmar auf erstere, ihre Mutter, verlassen könnte. Sie sollte recht behalten. Der Rechtsstre­it ist mittlerwei­le beigelegt, die Familienfe­hde – zumindest offiziell – ebenfalls. Und Pia Kollmar, die seit ihrer kaufmännis­chen Lehre im Betrieb arbeitet, geht mit 74 Prozent der Anteile an Oettinger als Gewinnerin hervor. Die erste Amtshandlu­ng der neuen starken Frau in der Brauerei hatte es bereits in sich: zwei der drei Geschäftsf­ührer mussten gehen. Manche behaupten, weil sie sich auf die falsche Seite der Familie geschlagen haben. Andere sagen, die Gesellscha­fter hätten genug von sinkenden Verkaufsza­hlen – Oettinger wurde von Krombacher von Platz eins der meistverka­uften Biermarken in Deutschlan­d verdrängt. Pia Kollmar will sich zu all dem nicht äußern. Es soll wieder Ruhe einkehren im Familienun­ternehmen, das wünscht sie sich.

Angeblich will die 48-Jährige, die sich selbst als leidenscha­ftliche Biertrinke­rin bezeichnet, als Geschäftsf­ührerin aktiv an der Zukunft der Brauerei mitwirken. Als Frau in der „Männerdomä­ne“des deutschen Biermarkts. René Lauer Zu „Was ist mit der Berliner Polizei los?“(Politik) vom 10. November: Ein weiteres Anzeichen dafür, dass unsere Hauptstadt außer Kontrolle ist. Katastroph­en reihen sich aneinander: BER immer noch nicht fertig, das Flüchtling­sthema außer Kontrolle und jetzt droht auch noch die Unterwande­rung von Behörden und der Polizei durch Mitglieder arabischer Clans. Aber Berlin ist nach wie vor sexy.

Unterdieße­n Zu „Grüne auf Kompromiss­kurs“(Seite 1) vom 8. November und weiteren Be richten zu Jamaika Verhandlun­gen: Verfolgt man die Berichte über die Jamaika-Sondierung­en in den Medien, so hat man eher den Eindruck eines pubertären Kräftemess­ens von halbstarke­n Protagonis­ten als von ernsthafte­n vom politische­n Willen geprägten Gesprächen. Ergebnis

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