Chinas Präsident Xi dürfte sein Glück kaum fassen
künftig nicht mehr wegducken. Mit Namen nennt er China natürlich nicht. Aber wer gemeint ist, ist klar.
Xi, der Tage zuvor bei Trumps Besuch in Peking die chinesischamerikanische Freundschaft zelebriert hatte, geht mit keinem Wort darauf ein. Dabei hatte Trump seine Rede durchaus freundlich begonnen. Auf jeden Fall wollten die USA in der Region fest engagiert bleiben. Aber das geht logisch nicht zusammen: Hier dem Unilateralismus das Wort reden, gleichzeitig aber China ein riesengroßes Feld überlassen – wie soll das gut gehen?
Sinn hat es wohl nur für Trump selber: Er handelt mit Peking Schaufensterdeals aus, die er daheim prima verkaufen kann. Dafür aber lässt er den aufstrebenden Giganten seine Wege ziehen. Xi dürfte sein Glück kaum fassen können.
Zwar sind weite Teile der Trump-Ansprache auf Peking ge- münzt – etwa wenn er offene Märkte verlangt, regelbasierten Handel und eine Art strafbewehrten Schutz geistigen Eigentums einfordert. Das hat er aber auch schon in Peking. Das ist eher Sprechzettel als Geopolitik. Mit großem Vergnügen hat man in China schon im letzten Monat zur Kenntnis genommen, wie der Economist Xi als neuen mächtigsten Mann der Welt präsentierte.
Am Freitag, passend zum Gipfel, legt das britsche Wirtschaftsmagazin nach. Dieses Mal ist auf dem Titel ein Weißkopfseeadler zu sehen, der Wappenvogel der USA, geschmückt