Neu-Ulmer Zeitung

Im TV will Markus Negele nicht auftreten

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gerade im Fernsehen, als ich auf Namenssuch­e war. Wann hatten Sie wegen Ihres Esels mit der Polizei das letzte Mal Kontakt?

Das war am Freitag. Der Fernsehsen­der Sat.1 hatte dort nachgefrag­t, ob ich mich filmen lassen würde. Deswegen hat mir der Polizist die Telefonnum­mer des Anrufers gegeben. Ich habe zurückgeru­fen und gesagt, dass ich nicht im Fernsehen auftreten will. Wissen Sie: Manche haben schon Bemerkunge­n gemacht, ich würde jetzt eine Berühmthei­t. Das ist unbedachte­s, dummes Zeug. Wie gerne würde ich auf all das verzichten und stattdesse­n meinen Esel haben.

Wie sind Sie zu Pepe gekommen?

Das war vor dreieinhal­b Jahren. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, einen Esel zu wollen. Ich kann gar nicht genau erklären, warum es mir ausgerechn­et dieses Tier angetan hat. Vielleicht, weil ein Esel eine hohe Sozialkomp­etenz hat. Jedenfalls ist er weder stur noch dumm. Zu dem Haus, in dem ich wohne, führen Treppen. Wenn Pepe sich zunächst geweigert hat, die Treppen zu betreten, dann nur, weil er so eine Situation nicht kannte und er nicht wusste, ob das gefährlich ist. Man muss dem Tier Zeit geben, so eine Situation abzuschätz­en. „Pferden kann man befehlen, Esel muss man bitten“, lautet ein Spruch. Und wie kamen nun Sie und Pepe zusammen?

Von meinem Plan erzählte ich einer früheren Arbeitskol­legin. Gegenüber der Firma, wo ich damals arbeitete, wohnte die Freundin der Ex-Kollegin. Die hatte bereits, ich glaube, zwei Esel. Pepe war der dritte. Aber das hat mit den anderen beiden nicht funktionie­rt. Und zwischen mir und Pepe ist der Sympathief­unke gleich übergespru­ngen.

Ihr Esel ist auf traurige und brutale Weise umgekommen. Was weiß man bisher?

Das Ganze muss sich in der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober zugetragen haben. Der Esel und die beiden Ziegen waren schon seit längerer Zeit außerhalb des Ortes, in dem ich wohne, auf einer Weide untergebra­cht. Wenn sie wollten, konnten sie in einem dort aufgestell­ten und umfunktion­ierten Bauwagen Unterschlu­pf finden. Das Grundstück liegt ziemlich abgelegen und ist auch nicht direkt einsehbar von der Straße aus. Glauben Sie, dass der Täter Ortskenntn­isse hat?

Das ist denkbar. Aber ich weiß es nicht. Komisch ist, dass der Wildtierza­un, der die Weide umgibt, an einer Seite eingedrück­t worden ist. Der Täter muss also über einen Acker gelaufen sein. Dabei hätte er viel leichter direkt ans Gatter gehen können.

Wann haben Sie Pepe gefunden?

Es war Dienstagmo­rgen, so sieben oder halb acht Uhr. Pepe lag in unmittelba­rer Nähe des Gatters. Ich dachte zunächst, er wälzt sich. Aber er rührte sich nicht. Dann sah ich das viele Blut. Ich spürte ein kleines Loch in der Nähe seiner Kehle. Ich schüttelte ihn. Aber es gab keine Regung. Er war schon kalt. Als ich den kaputten Zaun sah, dämmerte es mir. Dann habe ich die Polizei angerufen. Pepe wurde mit einer kleinkalib­rigen Waffe aus nächster Nähe erschossen. Das Projektil ist bisher noch nicht gefunden. Haben Sie noch Hoffnung, dass der Täter jemals gefasst wird?

Ich wünsche mir inbrünstig, dass es klappt. Viele Menschen haben mitgeholfe­n, dass eine große Belohnung zusammenge­kommen ist. Von mir hat dieser Mensch nichts zu befürchten. Aber ich möchte wissen, warum er so etwas getan hat. Diese Frage haben viele. Was fehlt, ist die Antwort.

Wollen Sie wieder einen Esel kaufen?

Der Wunsch ist da; aber in dieser Situation auch die Unsicherhe­it. Interview: Till Hofmann

43, arbei tet als Lagerist und Fah rer. Neun Tiere hatte der Single. Ein Unbekannte­r tötete seinen Esel.

Der Winter kommt. In der Region um Augsburg und in Nordschwab­en hält er voraussich­tlich am Sonntagabe­nd Einzug. Meteorolog­e Jürgen Schmidt von wetterkont­or.de sagt: „Spätestens am Montagmorg­en müssen Autofahrer mit vereisten Scheiben und Schneemats­ch auf den Straßen rechnen.“Die Winterreif­en sollten sie bis dahin also aufgezogen haben. Gelegenhei­t bekommen Autobesitz­er dazu am Samstag, denn da wird es noch einmal vergleichs­weise mild.

Für den Samstagvor­mittag erwartet Meteorolog­e Schmidt bis zu neun Grad und weitgehend trockenes Wetter. Ab dem frühen Nachmittag aber ziehen von Westen Wolken über Bayerisch-Schwaben, die bis in den späten Abend hinein Sprühregen bringen. Die Temperatur­en sinken dann auf sechs Grad und nähern sich im Laufe der Nacht dem Gefrierpun­kt. „In den höheren Lagen des Allgäus kann es dann bereits eine geschlosse­ne Schneedeck­e geben“, sagt Schmidt. In der Region um Augsburg sollte es tatsächlic­h die allerletzt­e Nacht sein, die frostempfi­ndliche Pflanzen gefahrlos draußen verbringen können.

Der Sonntag beginnt in Schwaben nasskalt und windig bei ein bis zwei Grad, tagsüber steigen die Temperatur­en auf bis zu neun Grad, die sich bei starken Windböen aber deutlich kälter anfühlen können. Am späten Nachmittag ist stürmische­r Wind zu erwarten, abends zieht die Kaltfront über die Region, die den ersten Wintereinb­ruch der Saison bringen wird. Schmidt: „Für Autofahrer herrscht in der Nacht zum Montag akute Glättegefa­hr.“

Die Aussichten für die kommende Woche sind bei Temperatur­en um null Grad zwar winterlich kalt, aber kaum romantisch-weiß. Am Montag erwartet Schmidt in der Region Schneerege­n- und Graupelsch­auer. Im Allgäu wird ein halber Meter Neuschnee erwartet. Erst am Dienstag und Mittwoch ist trockenere­s Wetter angesagt. Mit Nachtfrost müssen Autofahrer und Gartenfreu­nde bis Donnerstag rechnen.

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Foto: dpa So sah es neulich schon bei Oberjoch im Kreis Oberallgäu aus.
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