Neu-Ulmer Zeitung

Die Vorgeschic­hte

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Ihre letzte große Führungskr­ise erlebte die CSU in den Jahren 2007/2008. Damals war die Partei in Umfragen zur Landtagswa­hl unter 50 Prozent gefallen und die Landtagsfr­aktion lastete dies dem Parteivors­itzenden und Ministerpr­äsidenten Edmund Stoiber an. Er klammerte sich an seine Ämter, bis seine langjährig­en Mitstreite­r Günther Beckstein und Erwin Huber sich in einer „Nacht der langen Messer“in Wildbad Kreuth gegen ihn stellten. Stoiber kündigte seinen Rücktritt an, trat neun Monate später dann auch zurück und das Duo Beckstein/ Huber kassierte im Herbst 2008 eine deftige Wahlschlap­pe. Die CSU verlor erstmals nach 42 Jahren wieder ihre absolute Mehrheit im Landtag.

Als „weißer Ritter“kam Seehofer. Er wurde Parteichef und Ministerpr­äsident, bildete eine Koalitions­regierung mit der FDP und eroberte 2013 die absolute Mehrheit im Landtag zurück. Die Welt schien für die CSU wieder im Lot. Seehofer propagiert­e die „neue CSU“, die jünger, weiblicher und moderner werden sollte. Er glaubte sogar, es sich leisten zu können, für 2018 die „geordnete Übergabe“seiner Ämter ankündigen zu können. (Mittlerwei­le gibt er zu, dass das „ein Fehler“gewesen sei.)

Dann kam der Ärger: Verluste bei der Europawahl 2014, Flüchtling­skrise, Streit mit Merkel, Aufstieg der AfD. Zuletzt der Tiefpunkt: In

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