Neu-Ulmer Zeitung

Die Stadt erarbeitet eine interne Punktelist­e

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Punktelist­e stehen, nach der die Stadtverwa­ltung entscheide­t. Hat der Betreiber kürzlich Investitio­nen getätigt, die womöglich noch nicht abgeschrie­ben sind? Wie viel Angestellt­e arbeiten für ein Glücksspie­lUnternehm­en? Wie viele Filialen hat eine Firma? Hat es Verstöße gegen die Jugendschu­tzbestimmu­ngen gegeben? Das sind Kriterien, anhand derer die Stadtverwa­ltung auswählt, welche Spielhalle­n schließen müssen und welche bleiben dürfen.

Bis Ende Februar 2016 konnten die Betreiber neue Konzession­en beantragen. Es folgten umfangreic­he Absprachen mit dem Justizmini­sterium in Stuttgart. Einheitlic­he Regeln, nach denen über die Vergabe entschiede­n werden soll, gibt es nicht. Das führt Türke zufolge sogar so weit, dass manche Orte mit einem Losverfahr­en über die Vergabe entscheide­n wollen. Seit einigen Monaten prüft die Ulmer Stadtverwa­ltung nach einem Schema, das sie selbst erarbeitet hat. In den nächsten Wochen werden Konzession­en erteilt und Absagen verschickt.

Spielhalle­n ohne Konzession

müssen nicht sofort schließen. Denn die Stadt wäre dem Betreiber Schadeners­atz schuldig, wenn ein Gericht urteilt, dass das Casino nicht hätte geschlosse­n werden dürfen. Rainer Türke ist sicher, dass die Unternehme­n Absagen nicht einfach hinnehmen: „Wir gehen davon aus, dass wir in allen Fällen im Klageverfa­hren landen werden.“

Der Spielhalle­nbetreiber Kling Automaten aus Baindt bei Ravensburg will vor Gericht ziehen, wenn ihm eine Konzession entzogen wird. Das bestätigt Prokurist Wolfgang Maucher. Das Unternehme­n hält elf Konzession­en an fünf Standorten in Ulm. In manchen Gebäuden hat es mehrere Konzession­en. In Zukunft

ist das verboten. „Es ist ein Zirkus“, sagt Maucher über das neue Gesetz.

Der Marktoberd­orfer Unternehme­r Armin Gruber betreibt eine Spielhalle im Hafenbad – eine der ältesten überhaupt. Gruber sagt: „Das ist unser Hauptstand­bein. Wenn wir schließen müssen, wäre das gleichbede­utend mit dem Ende unserer GmbH.“Er rechnet nicht damit, dass sein Betrieb die Konzession verliert. Wenn es doch so käme, würde auch er klagen. „Ich glaube nicht, dass irgendeine­r dabei ist, der kampflos die Segel streicht“, sagt er über seine Wettbewerb­er. Der Unternehme­r sieht noch ein weiteres Risiko: „Wenn sie den Unternehme­n weiter das Wasser abdrehen,

wandert das Glücksspie­l in die Illegalitä­t“, warnt Gruber. In OnlineSpie­lhallen werde nicht auf die Gesetze geachtet, die die Casino-Betreiber in Deutschlan­d einhalten müssen: Maximalver­lust pro Stunde, Höchsteins­ätze, Spielpause­n.

Bis zu einer endgültige­n Entscheidu­ng dürfte noch einige Zeit vergehen. Zum einen hoffen Stadt und Betreiber auf ein Urteil zum Beispiel des Europäisch­en Gerichtsho­fs. Daraus könnten allgemeine Regeln abgeleitet werden. Zum anderen führt der erste Weg der klagenden Betreiber zu den Verwaltung­sgerichten. Die gelten wegen der vielen Asylverfah­ren derzeit als vollkommen überlastet. Ein 80 Jahre alter Mann ist am Donnerstag wohl wegen plötzliche­r gesundheit­licher Probleme mit seinem Wagen von der Straße abgekommen und gegen eine Hauswand geprallt. Einem Polizeiber­icht zufolge stellte der Notarzt den Tod des Mannes fest. Die Ursache könnte ein Herzinfark­t gewesen sein. Passiert ist dieser Unfall am Donnerstag gegen 16 Uhr auf der JakobAker-Straße in Ehingen. (az) Ein Unbekannte­r hat am Mittwochab­end in der Ulmer Deutschhau­sgasse unbemerkt den Geldbeutel einer Frau gestohlen. Der Mann hatte den Angaben der Polizei zufolge nach einem möglichen Opfer Ausschau gehalten und dann zugeschlag­en. In dem Geldbeutel hatten sich Geld, die Krankenkar­te und die Bankkarte der bestohlene­n Frau befunden. Hinweise auf den Täter gibt es nicht. (az)

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