Saudi-Arabien und der Iran müssen gebändigt werden
Der Streit um die Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten führt zu neuen Stellvertreterkriegen. Zwei Möchtegern-Großmächte haben das zu verantworten
Weder in Saudi-Arabien noch im Iran werden die Menschenrechte geachtet, in beiden Ländern wird den Bürgern verwehrt, frei ihre politische Führung zu wählen. Saudi-Arabien wird mit harter Hand von der SaudFamilie regiert, im Iran herrscht eine klerikale Kaste, angeführt von einem schiitischen Ajatollah als Revolutionsführer – beides sind Diktaturen. Dennoch hat sich in Europa und den USA der Eindruck verfestigt, Saudi-Arabien stehe dem Westen näher als der Iran.
Die Gründe liegen in der jüngeren Geschichte: Im Iran stürzten Ajatollah Chomeini und seine Mitstreiter 1979 den Schah, der ebenfalls diktatorisch regiert hatte, sich aber stets als Verbündeter des Westens gab. Doch mit der 444 Tage andauernden Besetzung der US-Botschaft in Teheran, mit den fortwährenden Verbalattacken auf Israel und mit der Unterstützung terroristischer Aktivitäten verscherzte sich das neue Regime in Teheran nahezu alle Sympathien.
Dagegen verstand es die SaudFamilie, sich den Westen gewogen zu halten – durch milliardenschwere Waffenkäufe und Investitionen. Dadurch wurde oft übersehen, dass in dem Land auf der Arabischen Halbinsel mit dem Wahhabismus eine rigorose Form des sunnitischen Islam als Staatsreligion gilt, zu der öffentliche Steinigungen ebenso gehören wie das Verbot des Autofahrens für Frauen. In diesem Umfeld gedieh ebenfalls Terrorismus: Die meisten Attentäter des 11. September 2001 stammten aus Saudi-Arabien.
Die Rivalität zwischen den beiden ölreichen Möchtegern-Großmächten, die nur durch den Persischen Golf voneinander getrennt sind, hat sich in jüngster Zeit dramatisch verschärft. Stellvertreterkriege im Nahen und Mittleren Osten wurden provoziert oder verstärkt. Für den Westen gibt es keinen Grund mehr, mit einem der Kontrahenten nachsichtiger zu verfahren. Deswegen ist es mehr als ärgerlich, dass sich US-Präsident Donald Trump weiter einseitig auf die Seite Saudi-Arabiens stellt.
Beide Staaten müssen vielmehr nachhaltig zur Mäßigung gebracht werden. Denn die zynischen Machtspiele um die Vorherrschaft in dieser sensiblen Weltregion führen zu humanitären Katastrophen. So ist der syrische Bürgerkrieg – selbst wenn dort noch andere Kräfte Einfluss nehmen – ein Stellvertreterkrieg: der Iran unterstützt das Assad-Regime, Saudi-Arabien die gegen den Machthaber kämpfende Opposition.
Am schlimmsten ist die Lage augenblicklich aber im Jemen: Dort fordern Hunger und Cholera immer mehr Todesopfer. Saudi-Arabien führt in seinem Nachbarland einen Bombenkrieg aus der Luft gegen die vom Iran unterstützten HuthiRebellen und hat, zumindest zeitweise, alle Häfen und Flughäfen geschlossen, sodass für die notleidende Bevölkerung keine Hilfe mehr ins Land gelangen konnte. Offenbar hat Druck aus dem Westen dazu geführt, dass die Blockade jetzt gelockert wurde.
Zu einem weiteren Konfliktherd könnte der Libanon werden. Dem Land, das sich von einem jahrelangen Bürgerkrieg erholt hat, droht die erneute Destabilisierung, seit der sunnitische Ministerpräsident Saad Hariri von Saudi-Arabien aus seinen Rücktritt erklärt und dies mit massiven Vorwürfen an die schiitische Hisbollah-Partei verbunden hat. Das komplizierte religiöspolitische Gleichgewicht ist nun gestört, Gewaltausbrüche werden befürchtet. Brandstifter scheint Saudi-Arabien zu sein, das lieber einen neuen Konflikt vom Zaun bricht, als hinzunehmen, dass die schiitische Seite im Libanon einen Vorteil verbucht. Im Ringen um die Hegemonie im Nahen und Mittleren Osten spielen Rücksicht und Humanität keine Rolle mehr. Zu „Hürde für Lift am Riedberger Horn fällt“(Bayern) vom 9. November: Im Naturpark (Informationszentrum) „Hohes Venn“im Dreiländereck Deutschland, Niederlande, Belgien habe ich vor einiger Zeit lesen können, dass die BirkhuhnPopulation am Riedberger Horn zu den wichtigsten in ganz Europa gehört. Solche Informationen habe ich um das Riedberger Horn bisher nicht wahrnehmen können. Sollen die Birkhühner im aufgeweichten Alpenplan umgesiedelt werden? Balderschwanger und Obermaiselsteiner Liftbesitzern und Hoteliers ist ihre eigene Umgebung anscheinend egal, solange es ums Geld geht. Diesen wichtigen Naturraum zu zerstören, um ein ein bisschen mehr Geld zu machen? Und die verantwortlichen Politiker stimmen dem zu? Ist das, wie es in der Überschrift heißt, „Landesentwicklung“? Sulzberg Zu „So klappt es mit der Starthilfe“(Geld & Leben) vom 8. November: So ausführlich und fachgerecht auch Ihre Beschreibung über die Starthilfe war, aber wahrscheinlich für die meisten im Notfall zu kompliziert. Kurz und bündig fürs Portemonnaie bzw. fürs Handschuhfach: Zündung aus! Rotes Kabel = Plus – Geberbatterie – Empfänger, schwarzes Kabel = Minus – Geber – Empfänger – Massepunkt. Nie Minus-Minus!
Fertig. Lechbruck „Es gibt ein drittes Geschlecht“(Seite 1) vom 9. November: Das mit einem dritten Geschlecht geht sicherlich in Ordnung. Auch wenn es mit der Genesis nicht ganz korrespondiert. Bleibt nur zu hoffen, dass die vermeintlich hippen GenderfetischistInnen jetzt nicht darauf dringen, dass noch zwanzig oder dreißig weitere Kategorien und verschiedene Toiletten eingeführt werden. Meitingen Zu „Was ist mit der Berliner Polizei los?“(Politik) vom 10. November: Was muss in Deutschland eigentlich noch alles passieren, bis sich die Politik bequemt, hart durchzugreifen? Indem man endlos diskutiert oder unterwürfig auf etwaige Befindlichkeiten Rücksicht nimmt, kommt man diesem Problem allergrößten Ausmaßes nicht bei.
Polizisten haben im Auftrag des Staates für Recht und Ordnung zu sorgen – wie soll das funktionieren, wenn man von solch alarmierenden Zuständen erfährt? In Berlin werden „Beamte“mit Migrationshintergrund, die – laut Zitat – durch „Disziplinlosigkeit, unzureichende Deutschkenntnisse, Hass, Lernverweigerung und Tricksereien bei Prüfungen“auffallen, auf die Allgemeinheit losgelassen.
Statt die allgemein bekannten Phrasen zu dreschen oder ständig nur zu bagatellisieren und schönzufärben, sollte man sich fragen, warum es in Deutschland offensichtlich so dringend notwendig ist, Polizisten mit speziellen Sprachkenntnissen einzustellen. Wir haben in unserem Land augenscheinlich nur mehr ein Thema, und ich gebe es unumwunden zu: Ich habe es satt.
Augsburg Zum Leitartikel „Der Fall Fahrenschon und die hohe moralische Messlatte“von Jürgen Marks vom 9. November: Dem Leitartikel stimme ich voll zu. Uns erinnert das Finanzamt schon im Herbst an die Abgabe der Steuererklärung, aber im Fall Fahrenschon hat anscheinend auch das Finanzamt „geschlafen“. Und was die Steuertricks anbelangt, brauchen wir uns nicht über Politikverdrossenheit zu wundern.
Neusäß