Wird ein inhaftierter Separatist der Wahlsieger?
Regierungschef Puigdemont, der von seinem Brüsseler Fluchtort aus für die KatalonienWahl am 21. Dezember kandidieren will, könnte eine Niederlage drohen: In allen Umfragen kommt seine Patei PDeCat, die jahrzehntelang stärkste Bewegung in Katalonien war, nur noch auf zehn bis zwölf Prozent der Stimmen.
Während Puigdemonts früherer Vize Oriol Junqueras, der nicht vor der Justiz flüchtete und nun in U-Haft sitzt, mit seiner Republikanerpartei ERC 25 bis 30 Prozent erwarten kann. Womit Junqueras sich zum neuen Führer der Bewegung aufschwingen würde, die um ihre Mehrheit zittern muss: Den insgesamt drei Separatismusparteien sagen Umfragen zusammengerechnet 45 bis 48 Prozent voraus. Im EU-Land Slowenien steuert Staatspräsident Borut Pahor auf eine zweite Amtszeit zu. Der 54-jährige frühere sozialdemokratische Regierungschef holte 53 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer, der 39-jährige Ex-Komiker und unabhängige Kommunalpolitiker Marjan Sarec, kam auf knapp 47 Prozent. Pahor ist seit 2012 Präsident der früheren jugoslawischen Teilrepublik. Vor drei Wochen verfehlte er die Mehrheit von 50 Prozent nur knapp. Pahor hat den Ruf des „Instagram-Präsidenten“: Mehr als 40 000 Menschen folgen dem Präsidenten, der sein Universitätsstudium einst als Fotomodell finanzierte.