Neu-Ulmer Zeitung

Von Tellersülz­e bis Zander Gulasch

Der Verein Donauküche widmet sich der genussvoll­en Erforschun­g der Esskultur vom Schwarzwal­d bis zum Schwarzen Meer

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der Walachei, einer Landschaft im Süden des heutigen Rumäniens, das Körner nachkocht, schreibt anderes vor. „Stiuca umpluta“, gefüllter Hecht, sieht vor, dass das grätenreic­he Fleisch des Fisches komplett von der Haut getrennt, püriert, mit Kräutern und Gewürzen und Sahne vermengt und wieder auf die Fischhaut gegeben wird. Nach dem Einfüllen der Farce bekommt der Fisch nahezu wieder seine ursprüngli­che Form und wandert in den Backofen - ein grätenfrei­er Hecht-Genuss. Als Dessert gibt es Kürbis-EischneeMa­kronen mit „Vogelmilch“, mit einer stark reduzierte­n Vanillesoß­e.

Fast 20 Jahre ist es her, erzählt typen in der europäisch­en Esskultur behandelt. Eine Dokumentat­ion der Veranstalt­ungen und die Rezeptsamm­lung „Daheim in Nachbars Küche“erschienen – dann verlief die kulinarisc­he Forschung und Beaus schäftigun­g im Sande. Nun gibt es sowohl in Ulm als auch in Regensburg und in Österreich wieder Planungen, sich mit der Esskultur der Donauanrai­nerregione­n zu beschäftig­en und gemeinsam zu erforschen, wie und warum sich Küche in den verschiede­nen Regionen in einer speziellen Weise entwickelt­e. Denn gegessen wurde, was jeweils angebaut, gejagt und gezüchtet wurde – doch was beeinfluss­te das Entstehen verschiede­nster Umgehenswe­isen mit den jeweiligen Nahrungsmi­tteln? In der serbischen Provinz Vojvodina beispielsw­eise paniert man Rindsroula­den, in Ungarn macht man aus dem wertvollen Zander Gulasch.

Ein Netzwerk soll nun entstehen, das die Kulinarik der historisch­en Regionen gezielt angeht. Systematis­ch sollen authentisc­he Rezepte aus den Donauregio­nen gesammelt und erprobt werden. 60 Rezepte sind bereits unter cucina-danubii.eu nachzulese­n. Beiträge aus der Region sind Klassiker etwa die schwäbisch­e Tellersülz­e, Maultasche­n, Linsensala­t oder Pfitzauf auf Schodo mit glasierten Äpfeln. Schodo ist eine Mischung aus Eigelb und Zucker. Für die neue Fernwärmel­eitung am Ulmer Eselsberg wird von Montag an umfangreic­her gearbeitet. Dann beginnen die Arbeiter mit dem zweiten Bauabschni­tt, der im Weinbergwe­g zwischen den Abzweigung­en Stifterweg und Ruhländerw­eg liegt. Bis Frühjahr 2018 werden beide Fahrspuren auf die Westseite verlegt. Ebenfalls werden die zwei vorhandene­n Bushaltest­elle an neue Standorte verlegt. (az) Gäste sind willkommen, wenn sich die Regionalgr­uppe Ulm/NeuUlm der Tibet Initiative Deutschlan­d am Montag, 13. November, um 19 Uhr im Museumscaf­é im Ulmer Museum trifft. (az) Den Auftakt der dreiteilig­en Reihe „Salz der Erde. Begründung­en christlich­en Engagement­s“in Zusammenar­beit mit der Evangelisc­hen und Katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­e Ulm beginnt mit Stefan Krauter am Montag, 13. November, 20 Uhr in der Ulmer Volkshochs­chule. Die Geschichte des sozialen Engagement­s der frühen Christen ist die Geschichte eines tief greifenden Wandels in der Gesellscha­ft mit Folgen bis in unsere Zeit. (az)

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Foto: Dagmar Hub Vorsitzend­er Sigi Körner bereitet einen Hecht zu.

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