Groß, klein, grau, braun – und kuschelig
Rund 100 Kaninchen gibt es in Weißenhorn zu sehen. Warum die Schau eine Herausforderung darstellt
Ein weißes Kaninchen mit schwarzen Flecken, ein sandfarbenes, schlankes mit hohen Ohren oder ein ganz graues kuscheliges – Joshua weiß gar nicht, von welchem der niedlichen Fellknäuel er zuerst ein Foto mit seinem Smartphone machen soll. Der zwölfjährige Schüler ist eigens aus Ulm zur Ausstellung des Kaninchenzüchtervereins Weißenhorn gekommen, um sich die possierlichen Tierchen aus der Nähe anzuschauen. „Zuhause habe ich nur eines“, erzählt er grinsend. „Hier gibt es so viele!“Wieso er den Weg auf sich genommen hat? „Die sind einfach süß.“
Ähnlich wie Joshua ging es wohl den meisten Gästen, die am vergangenen Wochenende die Ausstellungshalle hinter der Gaststätte Deutscher Kaiser besucht haben. Rund 100 Tiere – große und kleine, graue und braune, mit hängenden oder stehenden Ohren – tummelten sich in den Käfigen an den Wänden und in der Mitte der Halle. Jedes der Tiere ist im vergangenen Jahr auf die Welt gekommen und von den Züchtern zur Bewertung ausgewählt worden. Der Schau geht ein Bewertungsdurchgang voraus, bei dem die angemeldeten Tiere prämiert werden.
Vereinsvorsitzender Hubert Kempfle, kennt das Prozedere schon auswendig. Seit mehr als 25 Jahren ist er ehrenamtlich engagiert, Kaninchen züchtet er schon sein ganzes Leben lang. Auch dieses Mal hat er Tiere zur Bewertung eingereicht: Deutsche Kleinwidder schwarz-weiß. „Es geht darum, wie nah die Tiere an einen klar definierten Standard heranreichen“, erklärt Kempfle. Bewertet werden Fell, Farbe, aber auch Gebiss oder Krallen. Wird der Standard perfekt erfüllt, kann ein einzelnes Tier bis zu 100 Punkten bekommen. „Aber das kommt so gut wie nicht vor“, sagt Kempfle. „Man kann schon froh sein, wenn man bis zu 98 Punkte bekommt.“In diesem Jahr überzeugte vor allem der Züchter Rudolf Matejka (1. Platz) mit vier Thüringern – eine Rasse, die sich besonders durch ihr gelbrotes Fell auszeichnet und bis zu 4,25 Kilogramm schwer werden kann. Auch die Zwergwidder von Thomas Wegner (2. Platz), reichten nah an das Ideal heran.
„Leider sind in diesem Jahr vier Züchter durch Krankheit ausgefallen oder weil sie keine Jungtiere ha- ben. Deswegen sind es nicht so viele Tiere wie sonst“, bedauert Kempfle. Überhaupt müsse der Verein kämpfen, um die Zahl seiner Mitglieder zu halten. Zwar habe sich nicht viel geändert: Immer noch engagierten sich rund 65 Mitglieder im Verein. Aber bei der Jugend sehe es mau aus: „Wir haben im Moment einen Jungzüchter“, berichtet Kempfle. „Vielleicht kommt nächstes Jahr noch einer nach, aber das ist noch nicht sicher.“
Meistens ist der Nachwuchs schon früher mit dem Züchten in Verbindung gekommen, etwa weil die Großeltern und Eltern ebenfalls Kaninchen aufziehen. „Von 100 Nachwuchszüchtern ist vielleicht einer mal dabei, bei dem das nicht so war. Meistens schauen sich die Jungen das Hobby vom Opa ab.“
Die mangelnden Nachwuchszüchter sind nicht überall Thema. „Es gibt Vereine, die haben so viele Nachwuchszüchter wie wir überhaupt Mitglieder im Verein haben“, schildert Kempfle. Er glaubt, dass das Züchten von Kaninchen eine Zukunft habe, auch wenn die Situation in Weißenhorn derzeit schwierig sei. „Wir wissen nicht, was wir anders machen sollten“, sagt Kempfle und lacht.
Schauen, wie die am vergangenen Wochenende in Weißenhorn dürften helfen, dass das Züchten von Kaninchen mehr Aufmerksamkeit bekommt. Doch die Organisation ist mit viel Arbeit verbunden – ein Grund, weshalb sie 2016 ausgefallen ist: „Wir müssen jedes Mal einen Tag die Halle ausräumen und alles vorbereiten“, beschreibt Kempfle.
Der Zuspruch der Besucher war aus Sicht der Organisatoren positiv. Rund 150 Besucher zählten die Züchter. Knapp 1400 Kinder aus Kindergärten und Schulen der Umgebung von Weißenhorn besuchen nächste Woche von Dienstag bis Freitag die insgesamt zehn Vorstellungen von Arielle, die kleine Meerjungfrau im Historischen Stadttheater. Doch nur die Vorstellung am morgigen Dienstag, 14. November, ist auch für den freien Verkauf freigegeben. Beginn des Theaterstücks für große und kleine Kinder nach der Geschichte von Hans Christian Andersen von Jan Bodinus ist um 14 Uhr. Tickets gibt es vorher im Stadttheater. (az) Ordnung, Übersicht und Perfektion für eigene Bilder – das sind die Ziele einer Schulung mit dem Fotografen Martin Ritzert. Am Samstag, 18. November, bringt er allen, die sich für kreatives Gestalten mit Fotos interessieren, die Arbeit mit dem Programm Adobe Lightroom bei. Der Kurs im Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur in Roggenburg dauert von 9 bis 17 Uhr. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter Telefon 07300/9611-0 oder im Internet unter kloster-roggenburg.de (az)