Eine Geschichte musste her
Narrenzunft zu gründen – vor ihrer Haustür. Auf der FacebookSeite „Spotted Babenhausen“fragte es zuerst anonym, ob auch andere Faschingsfans Interesse an einem solchen Verein haben. Die Rückmeldungen waren positiv: „Wir haben viele Likes bekommen, viele Leute wurden markiert, manche haben ‘Gute Idee’ drunter geschrieben. Dann haben wir uns quasi geoutet“, erzählt Andrea Englisch.
Es folgten mehrere Telefonate. Auch Babenhausens Bürgermeister Otto Göppel fragten die Englischs nach seiner Meinung: „Er hat gesagt, er findet es gut, dass Babenhausen auch auf diese Weise belebt werde – sofern es mit Brauchtumspflege verbunden sei.“
Dieses Ziel verfolgen die beiden Fasnachts-Fans. „Wir wollen keine Party-Zunft sein“, sagen sie. Sie suchten nach einer Geschichte mit Bezug zu Babenhausen. Im Zuge ihrer Recherche wendeten sie sich an den Heimatforscher Dieter Spindler und an den Historischen Verein Babenhausen – und so gelangte das in Altdeutsch geschriebene Buch „Die roten Fähnlein und der Bauernrebell Augustin Schlegel“in ihre Hän- de. „Es spielt zu Zeiten des Bauernkriegs in der Region, zum Beispiel in Oberschönegg und Kirchhaslach“, erzählt Andrea Englisch. Glaubt man der Überlieferung, waren es die ansässigen Bauern einst leid gewesen, vom Adel unterdrückt zu werden. Sie schlossen sich daher
1524 zusammen, um sich zu wehren und im Günztal zu plündern. Augustin Schlegel war der Anführer des Babenhauser „Haufens“. Er wurde letztlich gefangen genommen und verbannt, heißt es bis heute.
Die Protagonisten waren gefunden. „Mithilfe des Buches hat sich