Neu-Ulmer Zeitung

Das Wissen macht’s

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R redaktion@nuz.de

Mit Heimatverb­undenheit oder gar so etwas wie Liebe zur Region hat die Entscheidu­ng von Teva, ausgerechn­et in Ulm so viel Geld für ein Projekt auszugeben wie nie zuvor, überhaupt gar nichts zu tun. Im weltweit tätigen Großkonzer­n haben kühle Rechner das Sagen. Umso höher ist der Erfolg des Standorts einzuschät­zen, sich gegen zahlreiche andere Bewerber durchgeset­zt zu haben. Es ist das Know-how der Mitarbeite­r, das mehr auf die Waagschale bringt als irgendwelc­he Statistike­n über Lohnstückk­osten. Dieses Wissen kommt nicht von ungefähr. Die Bioregion Ulm zählt zu den wichtigste­n biopharmaz­eutischen Zentren („Clustern“) Europas. Teva ist hier nicht alleine: Auch Boehringer Ingelheim investiert im nahen Biberach satte 200 Millionen Euro in ein Zentrum für die Entwicklun­g neuer biologisch­er Wirkstoffe. Aus dem Blickwinke­l globaler Konzerne geschieht das sozusagen auf dem Nachbargru­ndstück und macht die Region doppelt zum Epizentrum der Biotechnol­ogie.

Einmal mehr macht die 500-Millionen-Euro-Investitio­n von Teva deutlich, wie wichtig es vor über 25 Jahren war, auf Bildung und somit das Wissen zu setzen. Im räumlichen Nebeneinan­der von Universitä­t, Hochschule, Instituten, Forschungs­zentren und innovative­n Firmen gedeiht in der Wissenscha­ftsstadt die Grundlage des regionalen Erfolgs: das Know-how der Beschäftig­ten.

Eine Region, die derart gut ausgebilde­te Fachkräfte heranzieht, kann es sich etwa auch erlauben, dass eine Firma wie Nokia – so geschehen vor fünf Jahren – einfach den Stecker zieht. Was geschah? Alles was Rang und Namen in der Autobranch­e hat, riss sich um die Ex-Nokia-Leute, sodass heute so gut wie alle deutschen Autoherste­ller in Ulm ihre IT entwickeln. Nokia weint kaum einer nach. Mit der 500-Millionen-Euro-Investitio­n stößt Ulm nun in eine neue Dimension. Hoffentlic­h in eine zukunftstr­ächtige.

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