Vom Christkind, einer stillen Nacht und verbrannten Plätzchen
Für viele Menschen gehört Singen einfach an Weihnachten dazu. Doch seit wann gibt es eigentlich spezielle Weihnachtslieder?
„Sti – hi – lle Nacht, hei – li – ge Nacht...“Sooo viele Menschen kennen dieses Weihnachtslied. Es gibt in Deutschland wohl kein anderes, das so beliebt ist wie „Stille Nacht, heilige Nacht“. Mit seinen knapp 200 Jahren ist es allerdings kein sehr altes Weihnachtslied.
Bereits im Mittelalter wurden an Weihnachten besondere Lieder gesungen. Also schon einige hundert Jahre vor „Stille Nacht“. Ein Experte erklärt: „Damals entstanden Lieder für den speziellen Ablauf des Gottesdiensts an Weihnachten. Sie waren also stark religiös geprägt.“Außerdem waren viele Lieder auf Lateinisch. Diese Sprache verstanden nur besonders gebildete Menschen.
Nach und nach entwickelte sich in den Gottesdiensten an Weihnachten eine Art einfaches Krippenspiel. Und dazu passend auch die Musik, sagt der Fachmann: „Die Idee vom Kindl-Wiegen spielte eine wichtige Rolle. Deshalb wurden damals viele Lieder in einem Rhythmus geschrieben, zu dem man das Christkind gut wiegen kann.“
Für Musikkenner heißt das, die Lieder waren im Drei-Viertel-Takt oder Sechs-AchtelTakt. Die Texte waren aber immer noch vor allem auf Latein geschrieben.
Das änderte sich erst mit dem berühmten Kirchenmann Martin Luther. Er lebte vor 500 Jahren. „Martin Luther übersetzte Lieder ins Deutsche“, sagt der Experte. Der Kirchenmann schrieb außerdem selbst neue Lieder, etwa „Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“. Dafür übernahm Martin Luther allerdings ein wenig Text aus einem Volkslied aus dem Mittelalter.
Weniger religiös wurden die Weihnachtslieder dann etwa 300 Jahre nach Martin Luthers Zeit. „Da wandelte sich Weihnachten zu einem Fest der Familie. Es ging plötzlich auch um die feierliche Stimmung. Das Jesuskind rückte etwas an die Seite“, erklärt der Fachmann. Damals entstand beispielsweise das Lied „O Tannenbaum“. Darin geht es gar nicht um Glaubensdinge. Sondern darum, wie der Tannenbaum zur Weihnachtszeit die Menschen erfreut.
Das mit dem Feierlichen ist bis heute geblieben. Auch aktuelle Weihnachtslieder drehen sich vor allem um die Stimmung rund um Heiligabend – und dazu gehört auch das Plätzchenbacken. „In der Weihnachtsbäckerei“mit Kleckern und verbrannten Keksen ist eins der beliebtesten KinderWeihnachtslieder. Lieber Moritz, um deine Frage zu beantworten, haben wir mit Meike Linnemann telefoniert. Sie arbeitet für die Firma „Dextro Energy“, die TraubenzuckerProdukte herstellt.
Zunächst: TraubenzuckerBonbons haben mit Weintrauben und Zucker, wie du ihn zum Backen benutzt, nichts zu tun. Stattdessen werden sie aus verschiedenen Pulvern hergestellt.
„Der Großteil ist Dextrose“, erklärt Meike Linnemann. Dextrose ist ein Fachbegriff für Traubenzucker und wird aus Lebensmitteln gewonnen, die viel Stärke enthalten. Stärke ist ein Kohlenhydrat, das unter anderem in Kartoffeln und Getreidekörnern steckt. „Die Dextrose, die wir benutzen, wird aus Mais gewonnen“, sagt Meike Linnemann. Das ist ein aufwendiger Prozess, in dem verschiedene Flüssigkeiten helfen, die Dextrose aus dem Maiskorn zu ziehen.
Die pulverförmige Dextrose wird dann bei der Firma Dextro Energy mit anderen Pulvern zusammengemischt, zum Beispiel Aroma- oder Farbpulvern.
„Die Mischung kommt dann in eine große Maschine, wo einzelne Traubenzucker-Tafeln gepresst werden“, sagt Meike Linnemann. Dafür braucht man viel, viel Kraft: „Zwei bis drei Tonnen wirken auf ein Täfelchen“, sagt die Expertin. Das ist ungefähr so, als würden ein bis zwei ausgewachsene Nilpferde auf einem Traubenzucker-Bonbon stehen. „Die Bonbons zu Hause nachmachen geht also leider nicht.“