Eine Wirkung wie beim Fasten
Problemen helfen. Da wird auch eine Menge Unsinn behauptet.“Auch als Abnehmmethode ist sie kaum zu empfehlen, da sie zu Mangelerscheinungen führen kann.
Dabei gibt es die Diät bereits seit fast hundert Jahren: In den 1920er Jahren wurden damit an der Mayo Klinik in Rochester (USA) erfolgreich Kinder mit Epilepsie behandelt. Zuvor hatte man bereits erkannt, dass sich Fasten bei der Krankheit positiv auswirken kann. Dem Arzt Russell Wilder gelang es, die gleichen Effekte, die Fasten auf den Stoffwechsel hat, durch eine bestimmte Ernährungsweise zu erreichen. Wie beim Fasten kommt es bei einer sehr kohlenhydratarmen Diät nämlich zur Ketose: Da der Körper kaum Zucker bekommt, muss er seine Energie auf andere Art gewinnen. Dazu baut er in der Leber Fettsäuren zu Ketonen um, aus denen der Körper seine Energie beziehen kann. Damit er nicht an die eigenen Reserven geht, nehmen die Patienten extrem viel Fett zu sich.
Nach 1940 geriet die Ernährungstherapie in Vergessenheit, wurde aber etwa 50 Jahre später durch die „Charlie Foundation“wieder in Erinnerung gerufen: Damals wurde in den USA ein zweijähriger Junge mit schwer behandelbarer Epilepsie so erfolgreich mit der Keto-Diät therapiert, dass sein Vater eine Stiftung gründete, um die Methode bekannt zu machen. Auch in Deutschland wird sie in bestimmten Fällen ange- wandt. „Bei Epilepsie kann eine ketogene Ernährung sinnvoll sein, wenn andere Therapien versagen“, sagt Prof. Christian Elger, Epilepsieexperte der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. „Das gilt besonders für Kinder.“In solchen Fällen könne man durch die Diät mitunter „erstaunliche Erfolge“erzie- len. Bei etwa der Hälfte aller Kinder, bei denen Medikamente versagt haben, reduziert sich durch die ketogene Diät die Anfallshäufigkeit.
Davon, die Diät auf eigene Faust durchzuführen, raten Experten aber dringend ab. „Man braucht dazu ein gut geschultes ärztliches Team“, sagt Erickson. „Es ist wichtig, die