TSV im Dauerjubel Modus
Neu-Ulm lässt dem FC Neenstetten zu Hause nicht den Hauch einer Chance. Für die Gäste hätte es noch schlimmer kommen können
Der TSV Neu-Ulm fegte am Samstag den FC Neenstetten förmlich vom eigenen Kunstrasen. Am Ende stand ein für die Gäste noch schmeichelhaftes 8:1 des Tabellenführers der Fußball-Bezirksliga.
Die Partie gegen den abstiegsbedrohten FC Neenstetten geriet sehr schnell zu einer extrem einseitigen Angelegenheit. Die Gäste versuchten, sich tief in der eigenen Hälfte einzuigeln und kamen daher zu fast keinen Spielanteilen. Die einzige Ausnahme blieb die 17. Minute, als Simon Wörz plötzlich mutterseelenalleine vor dem Neu-Ulmer Kasten auftauchte. Er umkurvte Keeper Isaac Amoh, blieb aber trotz klarer Berührung des TSV-Torhüters auf den Beinen und scheiterte dann beim Abschluss an den zurückgeeilten Abwehrspielern.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Neu-Ulmer allerdings auch schon nach Treffern die Nase vorn: Abwehrhüne Moritz Uhl hatte schon nach sechs Minuten eine Ecke des erneut bärenstarken Onur Mutlu zur Führung eingeköpft. Neenstetten versuchte, weiter kompakt zu stehen, schaffte dies aber insbesondere auf den Außenbahnen nicht. Die weiteren Treffer von Onur Mutlu (20.) und Lukas Kögel (28.) – beide nach Casullo-Vorarbeit – waren nur eine Frage der Zeit. Kögel (34.) und der glücklose Christian Bohnacker (36.) hätten das Ergebnis schnell in astronomische Höhen schrauben können, FCN-Keeper Niklas Puschmann hatte aber etwas dagegen. Beim Freistoß von Burak Tastan aus 20 Metern war aber dann auch er machtlos (39.).
Auch nach der Pause änderte sich das Bild nicht. Zunächst hatte es den Anschein, als sollte den Älblern eine Schadensbegrenzung gelingen. Nachdem aber Burak Tastan mit seinen Treffern zwei und drei (66., 71.) die Torflut fortsetzte, war auch dieses Etappenziel für die Gäste dahin. Anil Dikmen (81.) und der eingewechselte Michael Merk (88.) bauten für die Hausherren weiter aus. Fritz Teumer gelang auf der Gegenseite gegen jetzt nachlässige Kreisstädter noch ein kleiner kosmetischer Eingriff (89.).
In der Fußball-Bezirksliga war auch der letzte Vorrundenspieltag von zahlreichen Spielabsagen zersetzt. Der TSV Neu-Ulm nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich mit einem 8:1 gegen den FC Neenstetten die vorläufige Herbstmeisterschaft (siehe eigener Bericht). Die schärfsten Verfolger Türkspor Neu-Ulm und SV Tiefenbach waren wegen der widrigen Platzverhältnisse nicht im Einsatz. Tiefenbach hat schon zwei Spiele weniger ausgetragen als der TSV Neu-Ulm und könnte bei optimaler Punktausbeute an den Kreisstädtern vorbeiziehen.
Die SSG Ulm kletterte durch einen etwas glücklichen 3:1-Sieg gegen den SC Staig auf den zweiten Tabellenrang. Daher kommt es am kommenden Wochenende, wenn es die Witterung zulässt, in Gögglingen zu einem echten Spitzenspiel gegen den TSV Neu-Ulm.
Dem SV Lonsee gelang mit sei- nem 0:0 auf dem Kunstrasen des SSV Ulm 1846 Fußball II eine kleine Überraschung. Am Tabellenende kam Schlusslicht SC Türkgücü Ulm im Derby gegen den TSV Erbach zum ersten Saisonsieg und hat so wieder Anschluss an die anderen Kellerkinder hergestellt. SSV Ulm 1846 Fußball II – SV Lonsee 0:0 (0:0). Ulm trat insgesamt sehr pomadig auf und fand nie wirklichen Zugriff auf das Spiel. Lonsee stand sehr kompakt und erledigte seine Aufgaben mit Bravour. Am Ende hatte die Spatzen-Reserve sogar noch Glück, dass die Gäste nicht noch einen ihrer Konter zum Siegtreffer nutzen konnten. SC Türkgücü Ulm – TSV Erbach 3:2 (2:1). Auf dem tiefen Platz kämpfte sich Türkgücü in die Partie und ging durch die Tore von Filippo Moscatello (30.) und Tobias Weibler (32.) mit einem Doppelschlag in Front. Erbach steckte jedoch nicht auf und egalisierte durch die Treffer von Martin Aggeler (33.) und Daniel Glöggler (70.). In der 65. Minute hatte Türkgücüs Tolga Apul wegen eines groben Fouls die Rote Karte gesehen. Es entwickelte sich dennoch eine heiß umkämpfte Schlussphase. Mauro Macchia (75.) gelang der entscheidende Treffer für das bis dato sieglose Schlusslicht. Manuel Wegerer sah bei den Gästen noch die Ampelkarte (92.). SSG Ulm 99 – SC Staig 3:1 (1:1). Pascal Geiselmann schoss Staig früh in Führung (7.). Die SSG blieb jedoch unbeeindruckt und kam durch Johannes Streiter schnell zum Ausgleich (13.). Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs kam die SSG zu einem Chancenplus, konnte aber nichts Zählbares mehr verbuchen. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie. Als schon alles auf ein gerechtes Remis hindeutete, unterlief Staigs Felix Herr ein Eigentor (91.). Yahya Fadera erzielte per Foulelfmeter den Endstand (94.). (mis)