Der neue Konzern hat eine gewaltige Reichweite
größte Reichweite überhaupt hat. Mit dem Magazin Time, diversen Zeitschriften für Frauen und Familie, aber vor allem mit einem Netz lokaler Fernsehanstalten wird das Unternehmen 200 Millionen Amerikaner erreichen – mehr als jedes andere Konglomerat. Charles und David Koch üben seit Jahrzehnten enormen Einfluss auf das politische Geschehen aus. Ohne das Geld der Kochs könnten die konservativen Republikaner keine Wahlkämpfe bestreiten. Ihre Grundeinstellung ist streng konservativ und libertär – staatliches Handeln wird als notwendiges Übel gesehen, das freie Spiel der Marktkräfte ist ihr Credo.
Der Fall Meredith und Time Inc. ist nur das jüngste Beispiel für den Heißhunger der konservativen Szene auf Medienunternehmen. Mit Rupert Murdochs Fox News besetzt bereits ein stramm konservativer und dem Präsidenten Donald Trump in Treue ergebener Sender den Platz an der Sonne im landesweiten Nachrichten-TV. Trump schießt sich via Twitter auf den FoxKontrahenten CNN ein.
Aus der anderen Richtung versucht das Justizministerium mit einer Wettbewerbsklage die Fusion des Telekommunikationsgiganten AT&T und Time Warner zu verhindern – mit juristisch teils waghalsigen Argumentationen.
Trump selbst hatte am Montag einen Wettbewerb für die aus seiner Sicht unehrlichste Medienberichterstattung über den Präsidenten vorgeschlagen, „über euren Lieblingspräsidenten (mich)“, wie er sich ausdrückte. Zuvor hatte er die Meinung vertreten, dass CNN International ein schlechtes Bild von Amerika im Ausland zeichne. Ein neuer Inhaber könnte da sicherlich etwas machen.