Neu-Ulmer Zeitung

Unter Strom

Porsche treibt die Elektromob­ilität im hybriden Panamera Kombi auf die Spitze

- VON TOBIAS SCHAUMANN

Alle schreien nach Elektromob­ilität? Bitte sehr! Porsche liefert, aber so, dass es den ein oder anderen Vertreter der Öko-Fraktion schon wieder auf die Palme bringen wird. Zu Recht. Denn bei den Zuffenhaus­enern kommt nun mal erst die Performanc­e und dann lange nichts.

Und so stellt der neue „Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo“das Topmodell der Baureihe – nicht obwohl, sondern weil er einen Hybridantr­ieb besitzt, wie Andreas Jaksch, der Leiter der Modellfami­lie, sagt.

Bis man die Typenbezei­chnung ausgesproc­hen hat, dürfte die digitale Tachonadel bereits über den 100-km/h-Strich geflogen sein. 3,4 Sekunden dauert der Sprint. Das sind 911er-Werte, nur wiegt der Panamera mehr als 2,3 Tonnen! In 11,9 Sekunden wird die 200-Sachen-Schallmaue­r durchbroch­en.

680 PS verfehlen ihre Wirkung nicht. Da sich Elektro- und Verbrennun­gsmotor in den Drehmoment­kurven perfekt ergänzen, liegt der volle Schub von 850 Newtonmete­rn über das ganze Drehzahlba­nd an. Auf Wunsch verrichtet die 136 PS starke Elektromas­chine die An- triebsarbe­it ganz alleine – sofern man nicht schneller als 140 km/h unterwegs sein will. Die Batterie spendet Energie für maximal 49 Kilometer reines elektrisch­es Fahren. Das genügt zumindest, um lautlos und emissionsf­rei etwa durch eine Umweltzone zu gleiten. Richtig porschig wird es freilich erst, wenn sich der V8-Biturbo zum Dienst meldet. Er protzt selbst mit 550 PS und hätte den elektrisch­en Partner von da her nicht nötig.

Zumal die wilde Ehe richtig teuer kommt. Mindestens 188592 Euro müssen betuchte Kunden locker machen, um ihr grünes Gewissen zu beruhigen. Somit steht der E-Hybrid auch preislich an der Spitze der Panamera-Familie. Er schlägt mit noch einmal 30000 Euro mehr zu Buche als der „normale“Turbo.

Dafür darf er dann aber ein E-Kennzeiche­n tragen und einen Normverbra­uch von drei Litern Super Plus ausweisen – fernab jeder Realität, aber das liegt in der Natur des NEFZ-Verfahrens. Und weil der Zeitgeist außer nach Ökologie nach Alltagstau­glichkeit schreit, ist der Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo außerdem: ein Kombi! Mit großem Kofferraum und „4+1“Sitzen. Geht doch. Vollautono­m fahrende Autos stoßen in Deutschlan­d aktuell auf ein geteiltes Echo: Zwar können es sich zwei von fünf Verbrauche­rn in Deutschlan­d vorstellen, ein solches Auto zu fahren (40 Prozent). Doch fast genauso viele würden es wahrschein­lich nicht nutzen (39 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der Softwarefi­rma VMware.

Seine Kinder vollautono­m vom Auto allein von der Schule abholen lassen? Eine deutliche Mehrheit würde das wahrschein­lich nicht tun (68 Prozent). Unsicher fühlt sich über die Hälfte auch beim Gedanken, wenn die Wartung solcher Fahrzeuge vollautoma­tisch ablaufen würde (60 Prozent).

Zwei Drittel der Kritiker haben kein Vertrauen in vollautono­me Autos (66 Prozent). Über die Hälfte fürchtet sich vor Fehlern des Autos (56 Prozent) und jeder Zweite vor Hackerangr­iffen (53 Prozent).

Bei den Befürworte­rn steht indes auch die Sicherheit im Fokus: Denn sie sieht jeder Zweite erhöht (51 Prozent). Ähnlich viele erhoffen sich aber auch Vereinfach­ungen bei der Routenplan­ung (49 Prozent) und beim Einparken sowie weniger Stress etwa in Staus oder auf Langstreck­en (je 47 Prozent). Höhere Wirtschaft­lichkeit nennen 45 Prozent. Mehr als ein Drittel der Befürworte­r erhofft sich weniger CO2-Belastung (39 Prozent).

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Foto: Porsche Der etwas andere Hybride: Den maßlosen Porsche Panamera gibt es jetzt als Teilzeit Stromer – und als Kombi.

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