Warmes Licht und kalter Stahl
Im Landkreismuseum trifft realistische Malerei der Ulmerin Gerda Raichle auf Metallobjekte der Sendenerin Roswitha Geyer
Manchmal muss Gerda Raichle gar nicht lange suchen. „Die Motive finden mich“, sagt die Malerin. Allerdings nicht vor der Haustür in Ulm – sondern im Süden, in Sizilien, Andalusien, auf Fuerteventura. Denn dort freuen sich ihre Augen über das Licht, das schon so viele Künstler inspirierte. Dieses hat es auch in den Titel der sehenswerten Ausstellung geschafft, die Raichle zusammen mit der Sendener Bildhauerin Roswitha Geyer bestreitet: „Gemaltes Licht – geformtes Metall“wird heute, Mittwoch, im Museum für bildende Kunst in Oberfahlheim eröffnet.
Fast ebenso wichtig wie das Licht und die Farben in Südeuropa sind für die 1954 in Stuttgart geborene Raichle die dort allgegenwärtige Ahnung von Verfall. Hier in Deutschland, so beklagt sie sich mit einem Augenzwinkern, seien alle Hauswände zu akkurat gestrichen. Die studierte Bühnenbildnerin sucht aber das Unvollkommene: den bröckelnden Putz, den rostigen Tank, den kaputten Stuhl am Straßenrand. Aber eben auch: den azurblauen Himmel, das leuchtende Weiß der Architektur, das reizvolle Spiel der Schatten.
Raichle fotografiert die Motive auf ihren Reisen, um sie dann im Atelier zu Gemälden zu verarbeiten, manchmal fast eins zu eins, früher auch zu surrealen Szenerien verdichtet. Und das tut sie mit bemerkenswerter, geradezu fotografischer Präzision. Wobei es ihr ausdrücklich nicht darum geht, ihre Virtuosität zur Schau zu stellen. „Das ist meine Persönlichkeit, ich könnte gar nicht anders“, sagt sie. Es seien die Motive, die nach einer solchen Technik verlangen.
Präzision ist auch für die andere Künstlerin der Ausstellung wichtig – allerdings nur für einen Teil ihres Werkes. Roswitha Geyer, Jahrgang 1938, zeigt im gewölbten Keller des Museums ihre Edelstahlobjekte, die allesamt auch Modelle für Großskulpturen im öffentlichen Raum sein könnten. Reizvoll, wie konstruktive Strenge mit Verspieltheit wetteifern: So finden sich in einem industriell wirkenden, eckigen Blechkasten feine, wellenförmige Strukturen. Oder drei kantige Stelen entpuppen sich als „Staunende Besucher“. Das zeigt Humor – und Freunde der studierten Architektin an der Arbeit mit Kontrasten.
Ganz anders ihre kompakteren Arbeiten im Kabinett im ersten Stock. Bei ihnen arbeitet Geyer vor allem mit rostigen Eisenblechen und -gittern vom Schrottplatz, wobei sie mit emaillierten Elementen farbige, zarte Akzente setzt. Geradezu lieblich erscheinen diese Objekte im Vergleich – und oft erzählen sie auch eine Geschichte. So scheinen geflügelte Wesen in „Aufbruch“einem ungewissen Ziel entgegenzuflattern, ein Triptychon variiert das Symbol für Radioaktivität. Auch das will Raichle mit ihrer Kunst: auf die Bedrohung unserer Welt hinweisen. O
Die Vernissage beginnt heute um 19 Uhr. Danach ist „Gemal tes Licht – geformtes Metall“bis 28. Janu ar zu sehen. Eintritt frei.
Dem Auto ist es wohl zu kalt gewesen – deswegen hat es die Heizung angeschaltet. Wie die Polizei mitteilt, hat das geparkte Fahrzeug derart stark geraucht, dass ein aufmerksamer Rentner die Feuerwehr rief. Der Mann war am Montag gegen 15.30 Uhr in der Eichenbergstraße unterwegs und sah den aufsteigenden Rauch.
Die verständigte Feuerwehr aus Senden konnte vor Ort aber keinen Brand am oder im Fahrzeug feststellen. Auch die mitgebrachte Wärmebildkamera machte keinen heißen Brandherd im Auto sichtbar.
Eines erkannten die Feuerwehrmänner aber sehr schnell: Die Standheizung ist eingeschaltet. Und diese stieß offensichtlich den verdächtigen Rauch aus.
Doch irgendwas passte nicht ins Bild: Der später hinzugekommene Fahrer teilte der Feuerwehr mit, dass er die Standheizung erst auf 15.30 Uhr programmiert hatte. Und zur selben Zeit hatte der Rentner das rauchende Auto stehen sehen. Das Fazit der Polizei in ihrer Meldung: „Der bevorstehende Winter liefert seine eigenen Geschichten.“Zumindest in Senden. (az) In der Adventszeit ist in Vöhringen wieder vieles geboten. Im Pfarrheim St. Michael in Vöhringen, Kolpingstraße 4, werden ab Dezember jeden Sonntag ab 10.15 Uhr Kindergottesdienste gefeiert. Während die Eltern in die Sonntagsmesse gehen, singen, beten und basteln die Kinder gemeinsam. Auch biblische Texte werden gemeinsam erschlossen. Zudem beginnen im Ort die Vorbereitungen für die Sternsingeraktion: Wer sich beteiligen will, kann sich per E-Mail unter gisela.erdt@bistum-augsburg.de melden. Erwachsene können Mittagessen kochen oder Gruppen begleiten, Kinder und Jugendliche können selbst als Sternsinger mitmachen. Ein Treffen findet am Montag, 11. Dezember, 17 bis 18.30 Uhr, im Pfarrheim statt. Die Sternsinger sind unterwegs am 2., 3., 4. und 5. Januar. Interessierte können sich für einen bis vier Tage anmelden. (az)