Integration fängt am Papiercontainer an
Flüchtlinge besuchen die Abfallverwertung in Weißenhorn, um dort etwas über das Thema Mülltrennung zu erfahren. Die kennen manche von ihnen schon aus der Heimat
Die Flüchtlinge aus den Krisengebieten Eritrea, Syrien oder Afghanistan haben Tausende Kilometer zurückgelegt, um in Deutschland in Sicherheit leben zu können. Was sie dabei erlebt haben, will man sich gar nicht vorstellen. Jetzt sitzen die jungen Männer, die derzeit in den Nersinger und Illertisser Unterkünften leben, im Besprechungsraum des Müllkraftwerks in Weißenhorn. Sie sollen lernen, wie das mit der Mülltrennung in Deutschland funktioniert.
Zur Informationsveranstaltung eingeladen hat die Integrationsbeauftragte des Landratamtes, Mirjam Keitar-Schlosser. „Wer mit unserem System nicht aufgewachsen ist, hat Schwierigkeiten, sich darin zurechtzufinden“, sagt sie. Deshalb hätten auch viele Hausbesitzer bedenken, an Flüchtlinge zu vermieten, weil sie unter anderem befürchten, dass die Mülltrennung nicht richtig funktioniere. Doch sind die meisten Flüchtlinge mit dem Recyclingsystem vertraut. So wie Bibaka Idris aus Eritrea, der seit fast drei Jahren in Deutschland lebt und die Mülltrennung „richtig gut“findet, wie er sagt. In seiner afrikanischen Heimat würden ebenfalls Glas, Karton und Restmüll getrennt.
Zusammen mit rund 20 weiteren Besuchern wird er, in Warnweste und Schutzhelm, von Abfallberater Wolfgang Metzinger durch das Müllkraftwerk in Weißenhorn ge- führt. Die Bereitschaft, Wertstoffe richtig zu sortieren, sei in der Bevölkerung eigentlich recht groß, erklärt Metzinger. Auf die Frage, wo die meisten Fehler bei der Mülltrennung gemacht würden, muss der Fachmann schmunzeln: „Meistens sind die Leute einfach zu faul, den Abfall richtig zu sortieren.“
Der Restmüll, der im Kraftwerk verbrannt wird, erzeugt Strom für eine rund 12000 Einwohner große Kleinstadt. Seit Kurzem wird auch die Abwärme nach Weißenhorn geleitet, um zum Beispiel die Stiftungsklinik oder zahlreiche Privathaushalte zu heizen. Eines der modernsten Müllkraftwerke in Europa sei die Anlage, erklärt Metzinger und zeigt auf den 70 Meter hohen Kamin: „Was dort oben rauskommt, ist kein Abgas, sondern nur Wasserdampf.“
Im Wertstoffhof des Kraftwerkes führt der Fachmann die Gruppe vorbei an verschiedenfarbigen Behältern, in denen Kartonagen, Glas oder Altmetall gesammelt werden. Sogar ein Container für Rollläden ist hier zu finden. Über so viel Genauigkeit bei der Mülltrennung sind auch die Flüchtlinge erstaunt. Zum Schluss überreicht Keitar-Schlosser jedem Teilnehmer einen „Führerschein für richtige Mülltrennung“. Doch die Bescheinigung soll mehr sein als ein buntes Stück Papier. Der „Führerschein“soll den Flüchtlingen helfen, Vorurteile bei zukünftigen Vermietern abzubauen, erklärt Keitar-Schlosser. Rund 19 000 Euro Sachschaden sind das Ergebnis eines Verkehrsunfalls im Sendener Norden. Laut Polizei wollte ein 58-Jähriger mit seinem Auto auf der Staatsstraße die Spur wechseln. Dabei übersah er jedoch den neben ihm fahrenden Wagen einer 34-Jährigen. Die beiden Autos stießen zusammen. Da ein Fahrzeug nach dem Zusammenstoß nicht mehr fahrbereit war und zusätzlich ungünstig auf der Fahrbahn stehen blieb, kam es rund um die Unfallstelle bis zur Bergung zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. (az) Eine Anzeige wegen Beleidigung blüht einem 28-Jährigen nach einer Taxifahrt am Sonntagmorgen von Senden nach Pfaffenhofen. Laut Polizei hatte der junge Mann den 28-jährigen Taxifahrer beschimpft und beleidigt. Auslöser des Streits war offenbar die gewählte Fahrtroute. (az)