Ulmer Spatzen trotz Niederlage weiter im Soll
Partie gegen den Favoriten aus Hessen (aktuell Platz zwei) vorsorglich mit null Punkten gerechnet wurde. Trotzdem wären den Verantwortlichen natürlich drei Zähler lieber gewesen. Zumal die Ulmer abermals gegen einen starken Gegner gut mithalten konnten.
„Das stellen wir jetzt schon zum dritten Mal fest, dass wir ein gutes Spiel machen, sei es gegen Saarbrücken, Mannheim und jetzt auch hier, und dann aber nichts mitnehmen“, sagte Flitsch nach der Begegnung. Wie schon gegen die Stuttgarter kam den Ulmern ihre starke Physis zugute, denn der Platz im Stadion am Biberer Berg in Offenbach sei alles andere als optimal gewesen, sagte Oliver Reck, Trainer der Kickers. Wenige Tage zuvor hatte es auf dem Platz ein Rugbyspiel gegeben – die filigranen Offenbacher hatten damit ihre liebe Not. Trotzdem ging es schon in den ersten zehn Minuten munter zur Sache. Die Ulmer hatten einige gefährliche Möglichkeiten durch David Braig und Thomas Rathgeber, doch auch Offenbach kam zu Chancen wie in der 6. Minute, als Florian Treske nach einem fatalen Fehlpass von Rathgeber allein vor Spatzen-Keeper Holger Betz zu Schuss kam. Betz konnte den Ball allerdings parieren. Das Spiel ging fröhlich hin und her, ohne ein überlegenes Team hervorzubringen.
Nach der Pause lief es ähnlich – bis sich der Ulmer Volkan Celiktas in der 53. Minute etwas unklug anstellte. Er brachte Jan-Hendrik Marx im Ulmer Strafraum ungestüm zu Fall, nachdem der den Spatzen-Verteidiger zunächst geschickt ausgespielt hatte. Schiedsrichter Pa- trick Kessel gab den Kickers einen Elfmeter, den Dren Hodja ohne Probleme verwandelte (54.).
Bis zu dem Zeitpunkt waren die Spatzen gleichauf mit den Hessen, der Gegentreffer war äußerst unglücklich. Die Schuld dafür wollte Flitsch aber nicht seinen jungen Spielern und ihrer Unerfahrenheit in der beeindruckenden Offenbacher Kulisse (etwa 4200 Zuschauer) geben. „Das ist bitter, aber wir haben eine sehr junge Mannschaft und müssen gewisse Fehler nachsehen“, sagte er auf einer Pressekonferenz. Besonders erfreulich aus seiner Sicht war, dass sich seine Spieler nicht aufgaben, weiter offensiv spielten und sogar ausglichen. Eine Ecke von Ardian Morina landete in der 75. Minute punktgenau auf dem Kopf von Michael Schindele, der den Ball stark im Tor versank. Die Kickers wollten sich damit aber nicht abgeben und attackierten erneut. Daraus resultierten das 2:1 von Varol Akgöz (84.) und das 3:1 durch ein starkes Solo von Marx (92.).
Aber noch sind die Ulmer ja im Soll. Jetzt muss gegen den TSV Schott Mainz am kommenden Samstag nur noch ein Sieg her.
Betz – Bradara, Schindele, Reichert, Nierichlo (86. Michel) – Morina, Rathgeber, Celiktas (68. Kücük), Kienle – Bagceci (78. Graciotti), Braig.
Die Devils Ulm/Neu-Ulm haben am Freitag zwar erwartungsgemäß gegen die Wölfe in Bad Kissingen verloren, lieferten aber trotz des klaren Ergebnisses von 7:3 (3:0/3:2/1:1) eine ansprechende Leistung ab. Gerade in Anbetracht der vielen Spielerabgänge der jüngsten Zeit und des Ausscheidens vom Sportlichen Leiter Manfred Jorde macht das Mut.
Zu Beginn hatten die Ulmer sogar drei Mal innerhalb einer Minute die Chance zur Führung (3.). In Unterzahl mussten die Donaustädter aber dann das erste Gegentor hinnehmen (5.). Nur eine Minute später jubelten erneut die Hausherren zum 2:0.
Melvin Kogler hatte dann die Möglichkeit zum Anschlusstreffer – er scheiterte jedoch frei vor dem Tor (9.). Zwei Minuten vor dem Drittelende fingen sich dann die Ulmer erneut in Unterzahl den dritten Gegentreffer ein.
Nach 22 Minuten mussten die Devils zunächst eine bittere Pille schlucken. Michael Simon verletzte sich am Knie und konnte in der Folgezeit nicht mehr eingreifen. Nun waren es also nur noch neun BlauWeiße, die aber nochmals herankamen. In doppelter Überzahl verkürzten sie in Person von Armin Nußbaumer zunächst auf 3:1 (25.) und eine Zeigerumdrehung später mit einem Mann mehr gelang Kogler sogar der Anschlusstreffer. Zwei Minuten später schlugen aber wieder die Kissinger zum 4:2 zu.
Nach 33 Minuten trafen die Gastgeber erneut in Überzahl. Das 6:2 fiel dann zwei Minuten vor dem Drittelende. Felix Anwander brachte die Ulmer in Überzahl wieder heran (45.). Vier Minuten später lieferten die Kissinger die Antwort zum 7:3-Endstand. Unterm Strich also eine gute Leistung und aufgrund des Kräfteverschleißes mit nur zehn Mann eine logische Niederlage. (duja)
Vielleicht sollte die Blausteiner Stadtverwaltung einmal über den Bau eines Allwetterplatzes nachdenken. Die dortigen Landesligakicker scheinen sich jedenfalls auf Kunstrasen pudelwohl zu fühlen.
Nachdem sie auf diesem, für sie ungewohnten, Geläuf vor einer Woche die TSG Hofherrnweiler 1:0 besiegt hatten, kamen sie am Samstag gegen den TSGV Waldstetten zu einem klaren 3:0-Erfolg – wieder auf Kunstrasen. Weil der Platz in Waldstetten unbespielbar war, mussten die Spieler auf den Kunstrasenplatz in Mögglingen ausweichen.
Dort wurde der Tabellenzweite von den Gästen aus dem Blautal schnell und kalt erwischt. Nach einem Foulspiel konnte Marius „Mallla“Veith den Ball aus 25 Metern Distanz im Gehäuse der Hausherren versenken (4.). Eine Viertelstunde später ließ der Unparteiische ein klares Foul im TSGV-Strafraum, an Marco Wörz, ungeahndet. Wörz war es dann, der noch an den beiden anderen Toren seiner Mannschaft maßgeblich beteiligt war. Unmittelbar vor der Pause konnte Sebastian Fischer, nach einem WörzFreistoß, zum 0:2 abstauben (45.+1). Nach dem Seitenwechsel hatten die, auf ganzer Linie enttäuschenden und ziemlich ideenlos agierenden Gastgeber ihre einzig nennenswerte Möglichkeit. Jonas Kleinmann konnte diese jedoch nicht verwerten (48.). Fünf Minuten danach köpfte der großgewachsene Jan-Luca Daur eine Ecke von Wörz zum 0:3 Endstand in die Waldstetter Maschen. (jürs)
Antoniadis – Bihler (86. Hummel), M. Passer, Fischer, Hinkl – Kling, Wallisch, Daur, Wörz (69. B. Passer) – Erth le (68. Schmid), Veith (88. Schalk).