Wartezeiten können so verkürzt werden
und unbegleiteten Angeboten im Internet unterschieden. „Die Begleitung über Video-Chat ist nur eine Form“, sagt Hauth. Die Wirksamkeit von Online-Therapien sei in Studien nachgewiesen worden. „Die Wirksamkeitsnachweise liegen sowohl für unbegleitete als auch für von Therapeuten begleitete Anwendungen vor.“Vor allem Programme für Depressionen und Angsterkrankungen seien untersucht worden. Manche Krankenkassen übernehmen auch die Kosten.
„MindDoc“ist nicht die erste Therapie-Plattform im Netz. Bereits vor rund zwei Jahren ging zum Beispiel „Selfapy“an den Start – ein Programm, das von Psychologen entwickelt wurde. Auch hier können sich Patienten via Webcam und Chat mit ihren Therapeuten vom Wohnzimmer aus unterhalten, auch hier gibt es Übungen. „Rund 40 Prozent unserer Patienten verzichten aber auf die Videofunktion, sie telefonieren lieber und bleiben anonym“, erklärt Mitgründerin Farina Schurzfeld. Der Unterschied zu „MindDoc“? „Selfapy“sieht sich als Ergänzung zu einer ambulanten Psychotherapie.
Das Programm der Schön Klinik dagegen ist den Machern zufolge einer Therapie gleichgestellt. Das mache „MindDoc“einzigartig in Deutschland, sagt Backes. Einen Zugang gibt es erst nach einem persönlichen Diagnosegespräch an einem der Klinikstandorte. Die beiden Anwendungen haben auch einiges gemeinsam: Menschen aus der Krise helfen und dabei lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz überbrücken. Die Deutsche Bahn hat sich nicht nur mit Pannen auf ihrer Neubaustrecke nach Berlin Ärger mit den Kunden eingehandelt. Auch im Landkreis Günzburg sind einige sauer oder freuen sich – je nach Perspektive. Denn der Fahrplan der Mittelschwabenbahn wurde so geändert, dass mehrere Schüler in Krumbach nach der sechsten Stunde ihren Zug nicht mehr erreichen und einige Zeit auf den nächsten warten müssen. Betroffene Schüler dürfen den Unterricht deshalb nun früher verlassen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft schätzt, dass der Fahrplan zum 8. Januar angepasst wird. (cki)