Kuriose Google Welt
Seltsam, was die Deutschen 2017 von der Suchmaschine alles wissen wollten
Alljährlich veröffentlicht der Internetgigant Google für jedes Land die Ranglisten der meistgegoogelten Begriffe und Fragestellungen. So auch heuer. Die Ergebnisse wirken zunächst eher langweilig. Doch wenn man genauer hinschaut, gibt es ganz köstliche Resultate.
Blicken wir auf die Google-Vorlieben der Deutschen. So ist die Nummer eins der Suchbegriffe im Jahr 2017 nicht etwa „Sex“oder „Reichwerden“. Angesichts des Wahljahres landeten „Bundestagswahl“und „Wahl-O-Mat“auf den Plätzen zwei und drei. Wichtiger als die Bundestagswahl ist den Deutschen aber wohl etwas anderes: die WM-Auslosung. Die auf Platz eins bei den Suchbegriffen landete.
Dass dann in der Kategorie Persönlichkeiten Trump auf Platz eins und der Youtube-Star Shirin David auf zwei kommen, ist ja noch einigermaßen nachvollziehbar. Aber warum ausgerechnet Altstars wie Mireille Mathieu (Platz fünf) und Peter Kraus (Platz sieben) unter die ersten Zehn kamen, ist doch irgendwie ein Rätsel. Google selbst kommentiert oder erklärt die Ergebnisse übrigens nicht.
Die interessantesten Ergebnisse finden sich allemal in den drei Kategorien „Warum-Fragen“, „WoFragen“und „Was-Fragen“. Denn viele Google-Nutzer geben ja konkrete Fragen in die Suchmaschine ein. Die zweifelsohne kurioseste Frage findet sich auf Platz zehn der Wo-Fragen. Sie lautet (halten Sie sich fest): „Wo können Möwen in Krefeld kostenlos Karussell fahren?“Wer bitte stellt denn – und dann auch noch massenhaft – diese Frage bei Google?
Andere eigentümliche Beispiele: Platz neun der Warum-Fragen lautet: „Warum haben Männer Brustwarzen?“Platz zwei der Was-Fragen: „Was besteht aus Spiegel und Fahne?“Platz eins der Wo-Fragen – „Wo hat Manuel Neuer geheiratet?“– kann man nun wieder nachvollziehen. Platz acht – „Wo liegt Lotte?“– wirkt dagegen eher seltsam.
Der meistgesuchte Begriff weltweit war 2017 übrigens „Hurricane Irma“, meistgesuchte Persönlichkeit war Matt Lauer, den hierzulande die meisten gar nicht kennen (es handelt sich um einen US-Moderator, der wegen Belästigungsvorwürfen von seinem Sender NBC rausgeworfen worden war).
Abschließend ein Blick auf unsere Schweizer Nachbarn: Ihre TopWas-Frage des Jahres 2017 lautete: „Was ist Schmand?“Hätten Sie wahrscheinlich auch nicht gedacht.
Emmanuele kurvt mit seinem Taxi um das Kapitol in Rom und kommt aus dem Schimpfen nicht heraus: „Dieser Baum ist traurig“, sagt er. Er umkreist den zentralen Weihnachtsbaum der italienischen Hauptstadt – das wohl umstrittenste Exemplar des ganzen Landes. Schon das zweite Jahr in Folge diskutiert die Stadt über einen zu mageren Christbaum. Doch dieses Jahr ist alles noch schlimmer: „Mailand hat einen viel schöneren Baum“, sagt Emmanuele. Und das schmerzt die Römer wirklich.
Dabei hätte dieses Jahr das Schlimmste vermieden werden sollen – nachdem sich Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi 2016 schon viel Spott für den damals recht windschiefen Baum eingehandelt hatte. 2017 macht Roms Baum sogar europaweit Schlagzeilen. Er ist in diesem Jahr 21 Meter hoch, hat 600 Kugeln und 3000 Lichter. Schnell wurde ihm der Name „Spelacchio“verpasst, was so viel heißt wie der „Räudige“, „Kahle“oder „Schäbige“. Eine baumgewordene Witzfigur. Deshalb brachte es der Baum auch zum Internet-Star, er habe mehr Follower als Zweige, wird gescherzt. Wer die Fichte in Schutz nehmen möchte, kann das unter dem Twitter-Hashtag #jesuisspelacchio (Ich bin Spelacchio) tun.
Mailand dagegen weihte unter großem Tamtam ein Prachtstück ein: Dekoriert wurde der Weihnachtsbaum vorm Dom mit 700 Kugeln und 100000 Lichtern. Zutiefst beschämend für Rom, das als Politund Verwaltungsmetropole in alter Konkurrenz zur Finanz- und Modestadt Mailand steht. Mailand, scheint es, hängt Rom gerade auf allen Ebenen ab. Jetzt auch noch beim Weihnachtsbaum.
Beim Zusammenstoß eines Schulbusses mit einem Zug in Südfrankreich sind am Donnerstag mindestens vier Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen. Sieben weitere wurden nach Polizeiangaben an einem Bahnübergang in dem Ort Millas westlich von Perpignan schwer verletzt. Die Zahl der Toten könnte demnach noch steigen. Der Regionalzug erfasste den Schulbus am Heck und zerschnitt ihn in zwei Teile. Neun der etwa 20 Businsassen und drei Zugpassagiere erlitten laut Polizei leichtere Verletzungen.
Der Zug war auf einer Strecke westlich von Perpignan zur Stadt Villefranche de Conflent unterwegs. Die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne sowie Regierungschef Edouard Philippe und Vertreter der französischen Bahngesellschaft SNCF kündigten an, sich zum Unfallort zu begeben. Er liegt in den östlichen Pyrenäen, in der Nähe der Grenze zu Spanien. Der französische Präsident Emmanuel Macron twitterte, seine Gedanken seien bei den Opfern des „schrecklichen Unfalls“und ihren Angehörigen.
Nach einer Reihe schwerer Unfälle auf französischen Bahngleisen in den vergangenen Jahren dürfte das neuerliche Unglück die Debatte über das System der Bahnübergänge anheizen. Bei der Kollision eines Zuges mit einem Auto in Condésur-Huisne im Nordwesten Frankreichs waren 2015 drei Menschen ums Leben gekommen.