Neu-Ulmer Zeitung

Besser radeln in Neu Ulm

Die Stadt hat ein Verkehrsko­nzept auf den Weg gebracht, damit Fahrradfah­rer sicherer unterwegs sind

- VON ARIANE ATTRODT

Bereits die jüngste Verkehrspr­ognose für Neu-Ulm hat gezeigt: Auch wenn immer mehr Bürger in der Stadt wohnen, sind nicht mehr Autos unterwegs. Vielmehr setzen die Menschen auf Bus, Bahn – oder aufs Fahrrad. Damit das Radeln in Neu-Ulm sicherer und schöner wird, hat die Stadt bereits 2016 damit begonnen, ein neues Radverkehr­skonzept aufzustell­en. Das hat der Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Umwelt nun abgesegnet. Insgesamt umfasst das Konzept etwa 60 Maßnahmen, die Radfahrern in Neu-Ulm das Leben erleichter­n sollen – verpackt in sieben Programmte­ile. Ein Überblick: ● Hierunter fällt unter anderem die Umgestaltu­ng des Jahnufers, die im kommenden Jahr geschehen soll. Dann soll auch die Beleuchtun­g im Herbelhölz­le verbessert werden. ● Ganz oben auf der Liste steht hier der Allgäuer Ring. Im Zuge einer Umgestaltu­ng in den kommenden zwei bis fünf Jahren soll die Sicherheit verbessert werden. Weitere Arbeiten stehen an der Reuttier Straße zwischen Meininger Allee und Ringstraße an. Zudem soll beispielsw­eise ein neuer Radweg beim Bahntrog, zwischen Reuttier Straße und Julius-RohmPlatz, geschaffen werden. ● Hier stehen die meisten Maßnahmen an, hauptsächl­ich der Neubau von Gehund Radwegen oder neue Markierung­en durch Schutzstre­ifen. ● Alle Punkte hierunter werden nicht früher als in fünf Jahren angegangen, beispielsw­eise der Ausbau beziehungs­weise Neubau eines Geh- und Radwegs an der B10 zwischen Breitenhof und Anschlusss­telle A 7 im Zuge des vierspurig­en Ausbaus. ● Neue Möglichkei­ten sein Rad abzustelle­n, soll es unter anderem am ZUP, beim Bahnhof, beim Rathaus und beim Petrusplat­z geben. ● 2018 will die Stadt ein eigenes Marketingk­onzept aufstellen. ● Neben einer verbessert­en Beschilder­ung im Stadtgebie­t stehen hier neue Rastplätze, zusätzlich­e Ladestatio­nen für E-Bikes oder die Einrichtun­g von Dauerzähls­tellen, um Daten zum Radverkehr­saufkommen zu erhalten, auf dem Plan.

Das Konzept stieß bei den Räten zwar im Großen und Ganzen auf Zustimmung, dennoch hatten einige von ihnen Verbesseru­ngsvorschl­äge: Bernhard Junginger (CSU) regte an, zwischen Herdbrücke bis zur Gänstorbrü­cke eine Fahrradstr­aße zu errichten, Christa Wanke (FDP) fehlten spezielle Maßnahmen für radelnde Kinder. Till Bauer (FWG) bemängelte einen fehlenden „Paradigmen­wechsel“– zugunsten der Fahrradfah­rer und zulasten des motorisier­ten Verkehrs. „Da sehe ich in großen Teilen der Verwaltung und auch des Rats den Willen nicht vorhanden.“Auch Antje Esser (SPD) betonte: „Neu-Ulm ist noch weit davon entfernt, eine Fahrradsta­dt zu sein.“Mechthild Destruelle (Die Grünen) war vom Konzept ebenfalls enttäuscht. Maßnahmen würden zeitlich immer wieder nach hinten geschoben. Deshalb sollte man bei den anstehende­n Verbesseru­ngen auch festlegen, bis wann diese umgesetzt sein sollen. Zudem ging ihr das Konzept nicht weit genug. „Auch Radfahrer fahren einkaufen. Ich kann sie nicht einfach an die Donau verbannen.“

Etwas irritiert zeigten sich einige Räte angesichts der Tatsache, dass im Konzept bereits Maßnahmen verzeichne­t sind, die erst in zwei bis fünf Jahren oder noch später umgesetzt werden sollen. Sie befürchtet­en, bereits jetzt deren komplette Umsetzung zu beschließe­n. Das hatte die Verwaltung zwar ohnehin so vorgesehen, es aber nicht im Beschlussv­orschlag vermerkt, wie Stadtbaudi­rektor Markus Krämer zugab. Er beruhigte: „Es wird jede weitere Maßnahme im Einzelnen geplant und diskutiert.“Der Punkt wurde entspreche­nd ergänzt – und stieß danach beim Ausschuss auf einhellige Zustimmung. Ebenfalls einstimmig beschlosse­n wurde, die für 2018 vorgeschla­genen Maßnahmen umzusetzen. Das traditione­lle vorweihnac­htliche Konzert in der Klosterkir­che in Oberelchin­gen findet am morgigen Sonntag, 17. Dezember, statt. Dieses Jahr wirken der Gesangvere­in Sängertreu Oberelchin­gen, das Bläserense­mble des Musikverei­ns Oberelchin­gen, der Kirchencho­r mit Orchester Oberelchin­gen sowie der Musikverei­n Eintracht Oberelchin­gen mit. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden gehen zugunsten der Orgelrenov­ierung. (az)

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Foto: Alexander Kaya Ein ganz besonders wichtiger Punkt beim neuen Radfahrkon­zept: die Verbesseru­ng der Sicherheit für Radler am Allgäuer Ring. In den kommenden zwei bis fünf Jahren sollen hier weitere Maßnahmen ergriffen werden.

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