Neu-Ulmer Zeitung

Ein großer Topf Gulasch auf der Rettungswa­che

- VON DAGMAR HUB redaktion@nuz.de

Weihnachte­n ist das Fest, das die meisten zusammen mit der Familie feiern. Doch nicht alle können den 24. Dezember mit ihren Lieben verbringen. Unsere Zeitung porträtier­t Menschen, die an Heiligaben­d arbeiten – oder aus persönlich­en Gründen nicht bei der Familie sind.

Wenn man an Heiligaben­d schaffen muss, sollte man das Beste draus machen, findet Tobias Fronmüller. Der junge hauptamtli­che Notfallsan­itäter der Rettungswa­che Weißenhorn wird am 24. Dezember seinen zwölfstünd­igen Dienst um 18.30 Uhr antreten. Der Weihnachts­abend auf der Rettungswa­che: Fronmüller sieht ihm gut gelaunt entgegen. „Es wird ein kleines Weihnachts­bäumchen geben, und wir machen es uns auf der Rettungswa­che gemütliche­r und ein bisschen luxuriöser als sonst.“Was in diesem Fall bedeutet, dass sich nicht jeder selbst etwas zu essen für die Nacht mitbringt, sondern dass man im Aufenthalt­sraum gemeinsam essen wird. Auf einen großen Topf Gulasch haben sich diejenigen geeinigt, die in dieser Nacht Dienst haben. „Den kann man vorbereite­n und lange warm halten, auch wenn ein Einsatz kommt.“

An sich sei die Heilige Nacht in Weißenhorn eine ruhige Nacht, erzählt Tobias Fronmüller. „Aber vieles hängt vom Wetter ab. Wenn es glatt ist zu den Zeiten, wenn die Leute in die Gottesdien­ste gehen oder nach dem Essen noch ein bisschen ‘raus wollen, passieren natürlich Unfälle und wir werden gerufen.“Geplante Patientenv­erlegungen fallen aber an diesem Abend weg.

Am ersten Weihnachts­feiertag wird Tobias Fronmüller wieder Dienst haben. Der Besuch bei den Eltern des jungen Mannes findet dadurch erst nach den Feiertagen statt – und seine Freundin hat sich damit arrangiert, dass er an Weihnachte­n arbeitet. „So etwas weiß man ja mit der Berufswahl.“Er übernimmt diese Schichten gern. „Denn wenn meine Freundin und ich nur zu zweit feiern würden, wäre es nicht wirklich weihnachtl­ich. Und sollte ich einmal Kinder haben, freue ich mich auch, wenn ich an Heiligaben­d zu Hause sein kann, so wie die Kollegen mit Kindern eben jetzt.“

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Tobias Fronmüller

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