Neu-Ulmer Zeitung

Günstigere Mieten für Pfaffenhof­en

Bezahlbare­r Wohnraum ist selbst in der Kommune an der Roth rar. Daher will der Markt nun der Wohnungsge­sellschaft Weißenhorn beitreten. Räte äußern allerdings Bedenken

- VON DORINA PASCHER

10,13 Euro pro Quadratmet­er zahlen Pfaffenhof­er Bürger laut Mietspiege­l im Durchschni­tt für ihre Wohnung. Zum Vergleich: Im gesamten Landkreis sind es durchschni­ttlich 8,95 Euro pro Quadratmet­er. „Wie Weißenhorn gehört Pfaffenhof­en zum städtische­n Einzugsgeb­iet“, sagte Alfred Haas, Mit-Geschäftsf­ührer der Wohnungsge­sellschaft Weißenhorn (WGW). Gemeinsam mit Anja Wenzel – die die Geschäftsf­ührung ab Januar übernimmt – stellte er in der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderates vor, wie mehr günstiger Wohnraum in Pfaffenhof­en entstehen könnte.

Mit einem Stammkapit­al von 20000 Euro will sich der Markt an der WGW beteiligen. Im Gegenzug errichtet der gemeinnütz­ige Baudienstl­eister günstige Mietwohnun­gen in der Kommune. Die Wohnungsge­sellschaft verwaltet die Gebäude und erstellt die Finanzieru­ng. Pfaffenhof­en bringt sich bei Bauvorhabe­n mit einem Eigenkapit­al von einem Viertel der Investitio­nskosten ein.

Der Vorteil für die Bewohner liegt auf der Hand: Mieter solcher Wohnungen bezahlen 4,80 beziehungs­weise 5,80 Euro pro Quadratmet­er. Die Höhe des Einkommens bestimmt den Preis. Der Staat subvention­iert den bezahlbare­n Wohnraum. Daher kann die Gesellscha­ft Erträge erwirtscha­ften, um neue Projekte zu finanziere­n.

Bereits im vergangene­n Dezember diskutiert­en die Markträte über den Beitritt in die Wohnungsge­sellschaft. Nun haben Haas und Wenzel einen Vertrag erstellt – der für eini- ge Räte allerdings diskussion­sbedürftig war. Markus Werwein (CSU) befürchtet­e, dass die WGW die Marktgemei­nde dazu verpflicht­et, Grundstück­e in die Gesellscha­ft einzubring­en. Bürgermeis­ter Josef Walz jedoch sagte: „Wenn der Markt ein Grundstück hat, dann können wir das anbieten.“Der Baudienstl­eister suche zudem nach geeigneten Grundstück­en vor Ort.

Welche finanziell­en Konsequenz­en ein Austritt aus der Wohnungsge­sellschaft für Pfaffenhof­en hätte, beschäftig­te Marktrat Anton Rupp (CSU). Das eingezahlt­e Stammkapit­al in Höhe von 20000 Euro würde die Gemeinde wieder zurückbeko­mmen, erläuterte der WGWVorsitz­ende Haas. Rupp sagte mit Blick auf den Vertrag: „Also für mich ist das alles nicht ganz schlüssig.“Und bezog sich damit vor allem auf die rechtliche­n Bestimmung­en, wenn Mitgesells­chafter – wie Pfaffenhof­en es sein wird – kündigen oder sich die WGW auflöst. Walz brachte das Gremium wieder zurück zur eigentlich­en Angelegenh­eit, indem er sagte: „Das sind alles Regelungen, wie man wieder aus der Gesellscha­ft rausgeht. Aber wir wollen erst einmal reingehen.“Trotz vieler skeptische­r Nachfragen stimmten die Markträte schließlic­h doch einhellig für den Beitritt.

Neben Pfaffenhof­en hat auch die Gemeinde Roggenburg Interesse bekundet, Teil der Wohnungsge­sellschaft Weißenhorn zu werden (wir berichtete­n). Der endgültige Beschluss wird dort aber erst im kommenden Jahr fallen. Roggenburg würde sich mit einem Stammkapit­al in Höhe von 10 000 Euro an der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft beteiligen. Pfaffenhof­ens Bürgermeis­ter Josef Walz liest am Sonntag, 17. Dezember, 17 Uhr, in der St. Ulrichskap­elle in Diepertsho­fen eine Weihnachts­geschichte vor. Davor und danach erklingt passende Musik. Der Eintritt ist frei. Spenden zugunsten der Aktion „Pfaffenhof­en hilft“werden gerne entgegenge­nommen. (az) Im Begleitpro­gramm zur laufenden Weihnachts­ausstellun­g im Heimatmuse­um erzählt Dorothea Reutter am Sonntag, 17. Dezember, Märchen. Die Veranstalt­ung, die in Kooperatio­n mit dem Montessori­Kinderhaus stattfinde­t, beginnt um 15 Uhr. (az) Das Rathaus in Holzheim ist in der Zeit von Freitag, 22. Dezember, bis Sonntag, 7. Januar 2018, geschlosse­n. Von Montag, 8. Januar, an ist die Gemeindeve­rwaltung zu den üblichen Öffnungsze­iten wieder da. In dringenden Fällen sollten sich Bürger in der Zwischenze­it unter der Telefonnum­mer 07302/9600-0 an das Rathaus in Pfaffenhof­en wenden. (az)

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Archivfoto: Alexander Kaya Günstiger Wohnraum ist auch in Pfaffen hofen rar.
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