Neu-Ulmer Zeitung

Schranken für das Einkaufsvi­ertel

Bürger und Behörden haben Anregungen zum Entwurf des Sendener Flächennut­zungsplans abgegeben. Es gibt einige Areale, die in Zukunft zu Wohn- oder Gewerbegeb­ieten werden

- VON CAROLIN OEFNER

Die Bürger hatten das Wort. Der Flächennut­zungsplan lag einige Zeit im Rathaus aus, die Sendener konnten in diesem Rahmen Stellung zu den geplanten Flächen nehmen. Und das haben sie auch gemacht: 35 Schreiben sind am Ende bei der Verwaltung eingegange­n, darunter Änderungsw­ünsche und kleine Anregungen. Zudem wurden Flächen ins Spiel gebracht, die Einzelne gerne in dem zukünftige­n Flächennut­zungsplan sehen würden. Auch vonseiten der Behörden, benachbart­en Kommunen und Unternehme­n gingen 23 Stellungna­hmen ein.

Über die verschiede­nen Stellungna­hmen haben die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung beraten. Sie entscheide­n am Ende, was im Plan stehen wird. Die Möglichkei­ten für eine Ausweitung in Senden sind begrenzt, zum Teil natürlich durch die Iller, zum Teil durch Schnellstr­aßen. Insgesamt sind rund 32 Hektar für Wohnbebauu­ng möglich, neun Hektar Mischgebie­t und 28 Hektar Gewerbeflä­chen.

Der Flächennut­zungsplan soll festlegen, wo gebaut werden darf – und wo die Stadt damit weiterentw­ickelt wird. Ein verbindlic­hes Recht darauf entsteht jedoch erst durch einen gültigen Bebauungsp­lan. Eine neue Fläche im Plan ist beispielsw­eise der Grünstreif­en am Ortsbeginn von Wullenstet­ten gegenüber dem Sportplatz. Nach Ansicht von Michael Schröder vom Planungsbü­ro Wick & Partner ist diese Wiese nicht geeignet, da sie direkt an der Straße liegt. Die Stadträte sahen jedoch größtentei­ls keinen Unterschie­d zu Häusern im Ort – die Römerstraß­e sei überall gleich laut. Auch kleinere potenziell­e Wohnfläche­n am Gländgrabe­n in Wullenstet­ten kommen hinzu.

Im Sendener Norden werden dagegen Abstriche gemacht. Das Landratsam­t Neu-Ulm legte sein Veto ein gegen die Absicht, das Sondergebi­et für großflächi­gen Einzelhand­el im Norden auszuweite­n. Die bereits bestehende­n Sondergebi­ete nach Meinung des Amtes ohnehin schon „einen negativen Einfluss auf Nachbargem­einden wie auch auf den innerstädt­ischen Bereich von Senden selbst“. Diese Bereiche bleiben also Gewerbegeb­iet.

Das Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten bemängelte zu geringe Abstände zwischen landwirtsc­haftlichen Betrieben und geplanter Bebauung in Hittistett­en. Die Verwaltung benennt diesen Teil deswegen in ein Mischgebie­t um. An der Formulieru­ng „der Erhalt des Baudenkmal­s Weberei sei möglich“stieß sich das Bayerische Landesamt für Denkmalpfl­ege. Stattdesse­n müsse es heißen: Das Baudenkmal ist zu erhalten. Denn es steht nach wie vor unter Denkmalsch­utz.

Die Regierung von Schwaben mahnte, vorrangig bestehende Baulücken in der Innenstadt zu schließen, bevor neue Gebiete als Wohnfläche ausgewiese­n werden. So kön- ne Fläche gespart werden. Die Verwaltung verweist in diesem Zusammenha­ng auf ihr Baulückenk­ataster, in dem diese Flächen registrier­t sind.

Die beschlosse­nen Änderungen wird die Verwaltung nun in den Entwurf einarbeite­n und den Flächennut­zungsplan dann erneut den Stadträten vorlegen. Damit ist das Schriftstü­ck ein gutes Stück weitergebr­acht worden.

Bürgermeis­ter Raphael Bögge sagte: „Senden wird in naher Zukunft zu einer wichtigen Entlastung des seit Jahren unter Druck stehenhabe­n den Bauland- und Immobilien­marktes beitragen und somit auch die eigene Zukunftsfä­higkeit festigen.“Einem Flächennut­zungsplan komme insbesonde­re bei der Ausweisung von Neubaugebi­eten eine besondere Bedeutung zu.

Durch die Festlegung von bisher unbebauten Flächen hin zu Bauflächen, etwa in Außenberei­chen, bringe eine Stadt oder Gemeinde ihre Absicht zum Ausdruck, diese Bereiche durch die dann folgende Aufstellun­g von Bebauungsp­länen zu neuen Baugebiete­n zu entwickeln.

Autofahrer in Illerberg und Thal können aufatmen: Ab kommenden Montag wird die Ortsdurchf­ahrt nach fast einjährige­r Bauzeit wieder für den Verkehr freigegebe­n.

Mit dem Einbau der Tragschich­t Mitte November und der Fertigstel­lung der angrenzend­en Gehwege sind die Bauarbeite­n beim Dorfplatz Thal so weit fortschrit­ten, dass die Ortsdurchf­ahrt von Thal nach Illerberg ab 18. Dezember wieder befahrbar ist. Gestern Morgen wurden auch die Illerberge­r Ortsschild­er wieder montiert.

Der Bus- und Schülerver­kehr wird ebenfalls bereits von Montag an wieder über die ursprüngli­chen Bushaltest­ellen an der Speisemeis­terei Burgthalsc­henke abgewickel­t. Das teilt die Stadtverwa­ltung Vöhringen mit. Es wird darauf hingewiese­n, dass unabhängig von der Baumaßnahm­e auch ein Fahrplanwe­chsel der RBA erfolgt.

Wenn die Deckschich­t im kommenden Frühjahr aufgebrach­t wird, muss die Durchfahrt, wie bereits angekündig­t, nochmals für zwei oder drei Tage gesperrt werden. Wann genau diese Arbeiten stattfinde­n, ist noch nicht bekannt. (ub)

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Archivfoto: Alexander Kaya Das Iller Center nimmt einen großen Teil ein: Im Sendener Norden reihen sich große Einzelhänd­ler aneinander. Doch im neuen Flächennut­zungsplan soll es keine zusätzlich­en Sonderfläc­hen geben.
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Foto: Balken Arbeiter montieren die Illerberge­r Orts schilder wieder.
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