Eine Künstlerin stiftete die Vorgänger Figur
traf wohl nicht ganz den Geschmack vieler Weißenhorner. Von einigen habe er den Wunsch gehört, sagt Mooser, wieder ein „normales“Christkind zu haben. Diesem Wunsch ist der Pfarrer nachgekommen. An Heiligabend wird der Neuerwerb der Pfarrei erstmals zu sehen sein. Doch dazu später mehr.
Wegen der eingangs geschilderten Problematik mussten sich die Weißenhorner Katholiken jahrelang mit einer Leihgabe der italienischen katholischen Gemeinde Neu-Ulm zufriedengeben, wie Mooser berichtet. 1996 schenkte die Weißenhorner Künstlerin Karolina Straßer dem damaligen Pfarrer Hans Behr und der Pfarrei schließlich eine selbst gestaltete Jesus-Figur aus Ton. Diese zeigt allerdings nicht das Baby in der klassischen, barocken Gestalt, sondern Jesus in einem langen Gewand. Je nach Betrachtungsweise kann er als Kind oder als Erwachsener gesehen werden.
Über den Tod der Künstlerin im Jahr 2007 hinaus wurde die moderne Figur wechselnd in zwei Varianten in der Kirche präsentiert. Entweder lag Jesus auf dem aufgeschlagenen Buch mit dem Johannes-Evangelium und der darin enthaltenen Weihnachtsbotschaft vom fleischgewordenen Gott. Oder er lag in einer Weltkugel aus Metall und transportierte so die Weihnachtsbotschaft: Gott kommt in die Welt.
Mit dem neuen Christkind – eine Holzschnitzerei aus dem Grödnertal in Südtirol nach klassischem barocken Vorbild – möchte der Stadtpfarrer nun eine weitere Alternative schaffen. Über die Details des Aufbaus vor dem Volksaltar stimmt sich Mooser noch mit Mesner German Schwehr ab. Gekauft hat er die Figur übrigens bei einem Händler auf dem Christkindlesmarkt in seiner Heimatstadt Augsburg. „Es hat mich gefreut, dass es dort nicht nur Glühwein und Bratwurst gibt“, sagt Mooser.
Eines ist dem Pfarrer auch bei der Präsentation der neuen Figur be- sonders wichtig: Die Betrachter sollen nicht stehen bleiben bei dem niedlichen Kind und bei der Krippenromantik. Das Kind symbolisiere auch Jesus, den Prediger, den Gekreuzigten, den Auferstandenen. Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas über die Geburt Christi in einem Stall mit Maria und Josef und die Vorstellung von der stillen, heiligen Nacht seien nicht der Kern des Festes, präzisiert Mooser. „Die Botschaft von Johannes ist der Kern von Weihnachten: Gott sagt Ja zu den Menschen und tritt ein in die Welt auf der untersten Ebene als Baby.“Darüber sollten die Gläubigen aus seiner Sicht an Weihnachten nachdenken und nicht beim Bild der Krippe stehen bleiben.
Gleichwohl wird auch an Heiligabend in der Stadtpfarrkirche wieder die geläufige Weihnachtsszene zu sehen sein: Zum einen in Form einer Figurenkrippe auf dem linken Seitenaltar, zum anderen als Bretterkrippe im Hochaltar.
Noch einmal zurück zum verschollenen Christkind: Mooser hat keinen Zweifel daran, dass es früher eine solche Figur in der Kirche gab. Er hat einen eigenen Erklärungsansatz dazu entwickelt. Demnach könnte die Pfarrei früher eine Figur aus Massivwachs besessen haben. Solche Werke seien durchaus üblich gewesen, aber im Laufe der Zeit brüchig geworden. „Die haben hier sicher ein Christkind gehabt, das kaputt gegangen ist“, sagt der Pfarrer.
Eine Tragödie hat sich bei Bergenstetten, einem Ortsteil von Altenstadt, ereignet: Ein 80-Jähriger war am Donnerstagabend auf dem Weg von Bergenstetten nach Unterroth – doch er kam an seinem Zielort nie an. Er starb bei Minusgraden neben einem Feldweg.
Wie Ulrich Polzmacher von der Kriminalpolizei Neu-Ulm auf Nachfrage mitteilte, wurde der Leichnam des 80-Jährigen erst einen Tag nach dem Unglück von einem Landwirt entdeckt. Der Tote habe eine tarnfarbenähnliche Kleidung getragen, sagte der Polizist. Deshalb konnte der 80-Jährige nicht sofort gefunden werden. Und weil der Leichenfund dubios schien, wurde die Kriminalpolizei eingeschaltet. Die teilte nun mit: Ein Drittverschulden wird nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen. „Es waren unglückliche Umstände, die zum Tod des Mannes führten“, sagte Polzmacher.
Der 80-Jährige war nach Polizeiangaben am Donnerstagabend auf einem Feldweg zwischen Bergenstetten und Unterroth Auto gefahren. Beim Wenden in einer unbefestigten Wiese hatte sich der Wagen derart in den Boden festgegraben, dass der Mann ihn nicht mehr hinaus manövrieren konnte. Der körperlich eingeschränkte Senior hatte sich deshalb zu Fuß auf den Weg zurück ins Dorf gemacht. Nach 800 Metern war er laut Polizei vermutlich aufgrund körperlicher Erschöpfung bei Minusgraden zusammengebrochen. Polzmacher: „Erfroren ist er nicht.“Es seien verschiedene Faktoren gewesen, die zum Tod des Mannes geführt hätten. Der Mann war abseits des Weges in der Dunkelheit gestorben. Es gab keine Obduktion. (feema) Der Skatverein Senden veranstaltet am Dienstag, 2. Januar, 19.15 Uhr ein Turnier. Es findet im Tennisund Freizeitpark Senden statt. (az)