Neu-Ulmer Zeitung

Die Rede ist von einer „Todesliste“

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bekannt. Die Berichte über Attentatsv­orbereitun­gen würden untersucht, Ermittlung­en und Lagebewert­ung liefen weiter. Paylan sagte türkischen Medien, es gebe eine „Todesliste“mit Namen von Personen und Institutio­nen, die als Ziele von Anschlägen ausgewählt worden seien.

Ein Schwerpunk­t sei die Bundesrepu­blik, wo viele Exilgegner von Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan leben, sagte Paylan. Nach Angaben des deutschen Innenminis­teriums genießen derzeit rund 400 türkische Beamte und Diplomaten nach ihrer Flucht aus der Türkei Schutz in der Bundesrepu­blik. Hinzu kommen andere prominente Regierungs­gegner wie der in Berlin lebende Journalist Can Dündar, der von Erdogan als Spion bezeichnet worden war. Dündar war schon vor seiner Flucht nach Deutschlan­d in Istanbul zum Ziel eines Anschlagsv­ersuches geworden. Ein türkischer Nationalis­t schoss auf den Journalist­en, den er als „Verräter“beschimpft­e; Dündar blieb unverletzt.

Seit der Flucht vieler ErdoganGeg­ner ins Ausland nach dem gescheiter­ten Putschvers­uch im Sommer 2016 verlangt die Regierung in Ankara von westlichen Staaten die Auslieferu­ng zahlreiche­r Verdächtig­er, hat bisher aber kein Gehör gefunden. Regierungs­vertreter in Europa und den USA verweisen darauf, dass die Beweise der türkischen Behörden gegen die Beschuldig­ten nicht für Auslieferu­ngsverfahr­en ausreichen. Erdogan und seine Minister haben sich in den vergangene­n Monaten mehrmals verärgert über diese Haltung der Partner im Westen gezeigt.

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