Wenn das Fest stresst
Im Briefzentrum Neu-Ulm haben die Mitarbeiter in den letzten Tagen vor Weihnachten besonders viel zu tun. Und das liegt nicht nur an der hohen Anzahl der Sendungen
Im Briefzentrum Neu-Ulm herrscht jetzt, kurz vor Weihnachten, alles andere als Besinnlichkeit: Von Tag zu Tag kommen mehr Sendungen bei den 240 Mitarbeitern an. Ein erster Höhepunkt ist aber bereits vorbei – der war kurz vor dem 1. Dezember, wie Roland Maier, Leiter des Briefzentrums, erklärt: „Da werden nämlich die Adventskalender verschickt.“Das erhöhte Aufkommen ziehe sich bis Nikolaus hin, danach komme eine kleine Delle. „Aber dann gehen die Sendungszahlen auch in der Briefordnerei Tag für Tag weiter nach oben, bis wir in der Woche vor Heiligabend bis zu 235000 Briefe am Tag bearbeiten.“Zum Vergleich: Normalerweise sind es 90000 Briefe an Spitzentagen. Vor dem Fest trudelt also mehr als das Zweieinhalbfache der üblichen Menge im Briefzentrum ein. Es ist aber nicht nur die Anzahl der Briefe, die sich vor Weihnachten ändert.
So werden die eingelieferten Briefe zum einen durchschnittlich schwerer. Das Gewichtslimit für einen Brief beträgt ein Kilogramm, weshalb viele Privatkunden Bücher, Musik-CDs oder Computerspiele nicht im Paket, sondern per Brief verschicken. Auch für die Bücherund Warensendungen der OnlineShops gilt: Alles unter einem Kilogramm ist „Brief“und wird daher auch in Briefzentren bearbeitet. Zum anderen werden die Sendungen in der Adventszeit deutlich bunter: Es gibt weinrote und silbergraue Umschläge, oft von Kinderhand beschriftet mit Tinte in allerlei Farben. Außerdem tauchen immer mehr Grußkarten in Sonderforma- auf. Die Sortiermaschinen aber können Adressen mit silbriger Tinte weder auf grauem Grund noch auf Postkarten in Form von Tannenbäumen lesen.
Was bleibt, ist die Handsortierung, die vor Weihnachten deshalb wieder auflebt. „Das ist Arbeiten wie vor 30 Jahren“, sagt Maier. Doch obwohl die Mitarbeiterinnen in der Handsortierung versiert die Briefe „stecken“, kommen sie in einer Stunde nur auf 900 Briefe. Eine Sortiermaschine schafft in derselben Zeit dagegen 36 000 Sendungen. „Zu den steigenden Sendungsmengen kommt also auch noch eine aufwendigere Bearbeitung dazu“, erklärt Maier.
Auch, wenn in den Wochen vor dem Fest doppelt so viele Arbeitsstunden zu leisten sind als üblich, ist der Leiter des Briefzentrums NeuUlm gelassen. „Es ist ja nicht das erste Weihnachtsfest, das vor der Tür steht“, sagt Maier. Sein Team sei bestens auf die Mehrarbeit vorbereitet. Die Mitarbeiter im Briefzentrum haben Arbeitszeitkonten. Wer in den ruhigeren Sommermonaten auf dem Arbeitszeitkonto ins Minus gerutscht ist, könne das im Advent mit Überstunden ausgleichen – und wer neue Überstunden ansammelt, könne diese nach Weihnachten als Freizeit nehmen. Außerdem stocken laut Pressemitteilung viele Mitarbeiter mit Teilzeitten verträgen vor Weihnachten ihre Arbeitszeit auf. Trotzdem werde die verstärkte Stammbelegschaft nicht reichen, um die Mehrarbeit zu bewältigen. Deshalb hat Maier Schüler und Studenten als Aushilfen eingestellt. Einige helfen schon seit Jahren vor Weihnachten – im sogenannten Starkverkehr – aus und brauchen keine Einarbeitung. Neulinge fangen schon ein paar Wochen vorher an.
Auch das Leitungsteam des Briefzentrums wird im Starkverkehr das Büro verlassen und in der Halle mit anpacken. Maier berichtet sogar davon, dass sich viele Kollegen auf die heiße Phase im Briefzentrum freuen, weil dann die Stimmung viel familiärer werde. Dennoch seien alle froh, wenn nach Heiligabend die Briefflut abebbt. Für die Briefpost ist dann erst einmal Ruhe, während die Hochphase bei der Paketpost weitergeht. „Die Kollegen dürfen nach dem Fest bergeweise Retouren bearbeiten“, erklärt Maier.
Ähnlich, allerdings in einem etwas kleineren Rahmen, geht es in der Vorweihnachtszeit bei der Logistic-Mail-Factory (LMF) zu. Das Tochterunternehmen unseres Verlagshauses verschickt jeden Tag Briefe und andere Sendungen in das Verbreitungsgebiet der Neu-Ulmer Zeitung. Die landen entweder zusammen mit der täglichen Zeitung im Briefkasten der Empfänger oder werden von rund 60 eigenen Brieftagzustellern ausgefahren.
In den Tagen vor Weihnachten ist natürlich auch hier mehr zu tun: Etwa ein Viertel mehr Briefe als unter dem Jahr werden dann verschickt. (az, aat) Gleich sieben Autos haben Unbekannte am Mittwoch zwischen 16.30 und 17.25 Uhr in der ElsaBrandström-Straße in Neu-Ulm beschädigt. Wie die Polizei mitteilt, wurden alle Wagen mit spitzen Gegenständen zerkratzt. Der dadurch entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf rund 3500 Euro. Derzeit ist der Polizei zufolge jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Fahrzeuge beschädigt wurden. Betroffene Fahrzeughalter sollen sich unter der Telefonnummer 0731/8013-0 mit der Polizeiinspektion Neu-Ulm in Verbindung setzen. Weiterhin bittet die Polizei um Zeugen zu den Taten und fragt: Wer kann Hinweise zum Täter oder zum Tatablauf geben? Wer hat verdächtige Personen in der ElsaBrandström-Straße in Neu-Ulm beobachtet? Auch diese Hinweise nimmt die Polizei Neu-Ulm unter der Telefonnummer 0731/8013-0 entgegen. (az) Ein bislang Unbekannter hat am Mittwochabend den linken Außenspiegel eines Autos der Marke BMW, der in der Curd-JürgensStraße in Neu-Ulm geparkt war, abgetreten. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich die Tat zwischen 19.30 und 22.05 Uhr. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 200 Euro. (az) O
Hinweise zum Täter und zum Tatablauf nimmt die Polizei Neu Ulm unter der Telefonnummer 0731/80130 entgegen.