Der neue Inhaber war bereits stiller Teilhaber
Gespräch mit unserer Zeitung sagte, flatterten ihm immer wieder Kaufangebote auf den Tisch seines mit zahlreichen Skulpturen dekorierten Büros. Doch ein deutsches Familienunternehmen passe „tausendmal besser“zu den Ulmern als ein anonymer internationaler Investor. Schon jetzt ist das Verhältnis zwischen Liqui Moly und Würth sehr eng, denn der neue Firmeninhaber ist bereits seit 20 Jahren stiller Teilhaber in Lehr. Prost besaß nur noch ein Drittel der Anteile. Die hat er nun vollends abgegeben. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.
Für Prost selbst soll sich nicht viel ändern, denn er führt weiterhin die Geschicke des Unternehmens. „Ich kratze von den Visitenkarten lediglich das Wort Gesellschafter, Geschäftsführer bleibe ich weiterhin.“Vor knapp 20 Jahren hatte der gelernte Kfz-Mechaniker Liqui Moly endgültig von der Gründerfamilie Henle übernommen. Um den Deal finanzieren zu können, hatte er bereits damals den Schrauben-Experten Würth ins Boot geholt.
Seither hat Prost die Firma konsequent zu heutiger Größe ausgebaut. Diese Erfolge wolle er weiterführen, da rede ihm vonseiten des neuen Eigentümers auch niemand drein. „Warum sollte er? Ich habe zu Herrn Würth gesagt, Sie haben ein Juwel gekauft. Er sagte daraufhin: Da haben Sie recht.“Liqui Moly soll ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der WürthGruppe bleiben. Für die Firma sei es wichtig, einen finanzstarken Eigentümer zu haben, denn die Schmier- stoffbranche sei „ein Haifischbecken“. Soll heißen: Die Konkurrenz ist groß und besteht aus Weltkonzernen wie Esso und Shell.
Für die Mitarbeiter soll sich nichts ändern, schreibt Prost in einer Rundmail an die Belegschaft. Darin heißt es wörtlich und dick unterstrichen: „Es wird hier kein einziger Arbeitsplatz abgebaut, wir werden keine Abteilungen zusammenlegen, es wird nichts wegrationalisiert werden, und wir werden definitiv unsere Eigenständigkeit als Unternehmen, als Firma und als Mannschaft behalten.“In dem Schreiben nennt er den Verkauf „die wichtigste Entscheidung in meinem Leben“. Damit sei der Fortbestand des Unternehmens mit allen Arbeitsplätzen gesichert.
In vielen Passagen ist der Brief ein echter Prost, er steckt voller Sätze, die überhaupt nichts mit dem heutzutage üblichen verdenglischten Management-Sprech zu tun haben. Deshalb folgt hier eine längere Passage im O-Ton Prost: „Sie wissen doch selbst, wie das Leben spielt. Jeden Tag fällt irgendein Unternehmer im übertragenen und wörtlichen Sinne vom Himmel oder vom Balkon und dann stehen alle auf der Beerdigung dumm rum, machen lange Gesichter und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Ich habe auch keinen Bock zu sterben. Aber damit nichts passiert, wenn mir was passiert, ist es doch wichtig, dass ich Vorsorge für den Fortbestand der Firma treffe.“
Wenn er ausfalle, hätte die Belegschaft Angst haben müssen, das sei jetzt vorbei. Gegen die „brutale“Konkurrenz („die größten Konzerne der Welt“) gebe es nun einen kräftigen Unterstützer: „Würth sehe ich wie einen großen Bruder, den man zur Hilfe rufen kann, wenn es auf dem Schulhof zu einer Keilerei kommt, die man alleine nicht gewinnen kann.“ Bei Unterweiler sind am frühen Mittwoch zwei Autos zusammengestoßen. Kurz vor 7 Uhr wollte ein 43-Jähriger von Unterweiler in Richtung Gögglingen fahren. Dazu musste er an einer Kreuzung die Landstraße überqueren. Dabei übersah er laut Polizei einen von links kommenden VW. Die beiden Autos stießen zusammen, der VW-Fahrer erlitt leichte Verletzungen. Ein Rettungswagen nahm ihn mit ins Krankenhaus. Die Polizei schätzt die Schäden an den Autos auf rund 14 000 Euro. (az) Für Hinweise, die zur Ergreifung des 21-jährigen Skelcim Kastrati führen, hat die Staatsanwaltschaft Konstanz nun eine Belohnung von bis zu 2500 Euro ausgelobt. Wie berichtet, steht Kastrati unter dem dringenden Tatverdacht, in der Nacht zum Frei- tag vergangener Woche auf einen Türsteher in einer Donaueschinger Diskothek geschossen zu haben. Danach floh der 21-Jährige, nach Angaben der Ermittler möglicherweise in den Raum Ulm. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. (az)